Hi Damir,
willkommen im Forum.
O-Ringe sind primär statische Dichtungen. Als Abdichtung selbst für solche Langsamläufer kaum geeignet, zumal die Oberfläche der Motorwelle nicht spezifiziert ist. Die sollte nämlich für Dichtzwecke drallfrei geschliffen sein. Immerhin ist ein bar abzudichten. Wenn Du (allerdings) Dein Teil als recht untergeordnete Funktion ansieht, wäre es wohl die einfachste, billigste und vermutlich eben auch schnellste Lösung. Allerdings nicht wirklich dicht zu kriegen.
Stimmt eingeschränkt, denn die Wellendichtringe (Simmerringe - die hatte Herr Simmer erfunden) sind nur für "geringe Drücke" geeignet - und gering heißt meist erheblich unter einem bar. Allerdings gilt auch hier die Forderung, dass für gute Dichtung die Lauffläche der Dichtung drallfrei geschliffen sein muss. Der Trick mit der Ölfüllung ist gut und wäre hier gut angebracht. Auch beim Einsatz von Rundschnurringen (O-Ringen) wäre die Ölbefüllung des Motors eine deutliche Verbesserung - auch wenns im Grunde in beiden Fällen gepfuscht ist.
Heute sind schon einfache Geschirrspülmaschinen mit Gleitringdichtungen ausgerüstet. Die halten dann auch dicht gegen fast beliebige (je nach Bauteil) Überdrücke. Vielleicht machst Du Dich da mal sachkundig. Auch ist ihr Reibungsanteil z.T. sehr gering (Kohle, Hartkeramik u.Ä.).
WENN ich so ein Teil bauen würde und bei der Auslegung auf geringe Einsatzkosten und mässige Standzeiten (im Bereich von etlichen Betriebsstunden) Wert legen würde, wäre für mich eine Lösung mit Rundschnurdichtung ne Wahl. ALLERDINGS würde ich zwei hintereinander legen und dazwischen eine "mikroskopisch-breite" Zwischenkammer mit Druckzuführung ins Gehäuse einbauen. Also in der Reihenfolge: Motorinnenraum <=> O-Ring <=> Zwischenkammer mit Druckzuführung <=> O-Ring <=> Wasser unterschiedlicher Druckstufe. Sprich: eine Sperrkammer. Dazu würde ich in die Druckzuführung einen gelinden Überdruck von konstant 1,5 bar einleiten - oder wenns luftsparender sein soll: Aussendruck + 0,1 bar. Die Kammer in mehr oder weniger regelmässigen Abständen mit ein paar Tröpfelchen dünnflüssigem Silikonöl versehen (Achtung: Gefahr von Verschmutzung der Umgebung - wenn das ein Problem ist, nimm hier Ballistol statt Silikon) - und ab ins Wasser.
Und wenns noch günstiger und SEHR platzsparend sein soll: Zwei Teflondichtlippen (Teflon als Plattenmaterial, ca. 1 mm), wieder gekammert und "druckentlastet" wie eben bei den zwei Rundschnurringen. Hier wäre aber die Anpassung des Drucks in der Sperrkammer an den Aussenddruck schon eher ein Muss, weil die nach "aussen" stehnde Lippe sonst zu viel Sperrgas abbläst.
Viel Erfolg
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