nee, N-P-K-Dünger taugen nicht viel für die Hefeernährung ... Diammoniumphospaht und Thiamin werden gerne verwendet, auch zu beachten, der pH-Wert, ruhig leicht sauer einstellen ... so pH 4 hat die Hefe recht gern, Zitronensäure eignet sich da recht gut. Ab und an etwas Fruchtsaft gönnen für die Spurennährstoffe. Ach so, eine Hefezelle hat nur eine begrenzte Lebensdauer, sie teilt sich aber praktisch nur unter Sauerstoffeinfluss. Wenn die Lösung mit CO2 gesättigt ist stellt sie die Zellteilung / Vermehrung ein, also ruhig ab und zu etwas Luft einbringen, kann auch in Form von Frischlösung sein.
Alkoholgehalt ... Saccharomyceten hören bei spätestens ~18 %vol auf, 600g Zucker pro Liter ergeben ~ 300g Alkohol pro Liter, Umrechnung von g/l Alk in %vol ist Faktor 7,89, ergäbe damit 38 %vol ... das schafft die Hefe nicht. 280g Zucker pro Liter sind etwa das Maximum.
Auch der osmotische Druck des Zuckers bewirkt eine Gärverlangsamung ... im Übrigen kann evtl. die Hefe teile der Gelatine verstoffwechseln, dann ergibt das gerne Schwefelwasserstoffböckser bzw. H2S, also nicht wundern wenns nach faulem Ei riecht.
Ideale Gärtemperatur ist ca. 25°C, wobei Temperatursprünge > 2°C je Stunde auch die Hefen killt, kommt aber auf den Stamm an ... 140g CO2, die bei 280g Zucker entstehen ergeben ~ 90 Liter CO2.
Gärfördernd ist auch "innere Oberfläche" ... das bedeutet, die CO2 perlt besser aus wenn das Medium nicht ganz klar ist, also noch etwas Trübe durch Feststoffe z.B. Cellulose (Papier eingeweicht und klein gerieben als Hausmittel). Ist die Lösung zu klar, dann erstickt die Hefe an ihrer eigenen CO2 weil die Lösung sich übersättigt.
Ach so, eins noch, mit CO2 ist nicht witzig, es füllt Räume vom Boden aus nach oben, hat schon ettliche meiner Kollegen das Leben gekostet, also für Durchlüftung des Gärraums sorgen ... spätestens wenns den Dackel oder die Katze umhaut.
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