Ein Stück Kupferdraht, und nichts anderes ist der elektrische Teil eines Motors, wird nicht durch Spannung zerstört sondern durch den Strom. Eigentlich auch nicht durch Strom sondern durch die Wärme, die der Strom zusammen mit der Widerstand des Leiters erzeugt.
Bei großen Strömen so im Bereich 100A und mehr, wird der Draht flüssig und brennt durch, wie bei einer Sicherung. Bei kleineren Strömen und kleineren Temperaturen löst sich so bei 180 °C die Lackisolierung auf, es entstehen Kurzschlüsse und der Strom steigt, bis dann wieder der Draht durchbrennt.
Die Angabe, daß der Motor nur bis 3,4V geeignet ist, ist so allgemein zitiert, falsch. Die Aussage muß so lauten: wenn ich dafür sorge, daß am Motor nie mehr als 3,4 V anliegen, kann ich ihn ohne weitere Vorkehrungen im Dauerlauf betreiben. Ich habe Motor hervorgehoben, da an den Steuertransistoren auch Spannung abfällt, die Versorgung kann trotzdem höher sein.
Einen Schrittmotor so zu betreiben, ist selten sinnvoll. Da die Motorspulen mit ihrem Eisenkern eine relativ große Induktivität bilden, widersetzen sie sich schnellen Stromänderungen. Die brauche ich aber, um den Motor schnell laufen zu lassen. Wenn ich also nicht gerade eine Discokugel drehen will, sollte ich eine Stromreglung einsetzen und sie in der Nähe des Maximalstroms betreiben. Wenn ich weiß, was ich tue und z.B. die Spulentemperatur überwache und für Kühlung sorge, geht auch noch mehr.
Und bevor hier einer sagt, hohe Spannungen können auch ein Problem sein: ja auch das ist möglich. Die Lackisolierung der Spulendrähte hält aber leicht 1,5kV aus, soviel wird wohl in einer Niederspannungsschaltung nicht vorkommen.
MfG Klebwax
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