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Thema: NimH Akkus per Solar laden

Baum-Darstellung

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  1. #10
    Hier ein paar Hinweise zum Laden von NiMH-Akkus
    an Solarmodulen aus Bastelerfahrung:
    :
    (1)
    Ladehinweise für Einzelzellüberwachung:
    - Ladeschluss pro Zelle bei etwa 1,38 V bis
    1,39 V möglichst einhalten.
    - Begrenzung des Ladestroms auf "C/20" oder
    kleiner, im einem Beispiel mit 2000 mAh-Akku:
    2000 mAh / 20 h = 100 mA
    (Dann ist es nicht so schlimm, wenn man beim
    Überwachen des Ladevorgangs mal etwa einen Tag
    zu spät die Ladeschlussspannung misst und zu
    spät beendet.)
    - Für Messen der Akku-Spannung den Akku immer vom
    Solarmodul trennen.
    - Einige hundert Zyklen sind mit dem
    beschriebenen Ladeverfahren wirklich erreichbar,
    bevor der Akku seinen Dienst versagt.
    :
    (2)
    Entladehinweise:
    - Einhalten des Entladeschlusses bei Erreichen von
    1,22 V pro Zelle.
    - Zum Messen der Akkuspannung am besten den Akku
    vom Verbraucher trennen.
    :
    (3)
    Wartungshinweise:
    - Möglichst bei etwa jedem zehnten Entladevorgang
    wirklich bis auf 1,22 V runter entladen, bevor
    wieder mit dem Strom aus der Sonne geladen
    wird, sonst wird die verfügbare Akkuspannung bei
    Volladung allmählich etwas kleiner, allerdings
    ohne Kapazitätsverlust des NiMH-Akkus.
    - Wenn man diese Wartung manchmal versäumt:
    Nicht schlimm; bei Nachholen der Wartung
    verbessert sich die Spannung auch wieder nach
    oben. Der Spannungsverlust durch Versäumen der
    Wartung ist in der Praxis meist auch zu
    ertragen.
    :
    (4)
    Dimensionierungshinweise für das Solarmodul:
    - Leerlaufspannung mindestens so groß
    wie die doppelte Akkuspannung bei Ladeschluss
    (Überwachung der Ladeschlussspannung wie in
    Punkt (1) vorausgesetzt).
    - Kurzschlussstrom bei voller Einstrahlung
    mindestens "C/20".
    - Überdimensionierung des Modulstroms ist OK,
    dann unbedingt mit einem Vorwiderstand, besser
    mit einer sorgfältig dimensionierten Glühlampe
    (in Reihe) den Strom begrenzen. Bringt besseren
    Ertrag bei schlechter Sonneneinstrahlung.
    - Überdimensionierung der Leerlaufspannung bei
    voller EInstrahlung ist OK, gehe aber wegen
    Stromschlaggefahr nie über 48 Volt. Bringt
    besseren Ertrag bei schlechter
    Sonneneinstrahlung.
    :
    (5)
    Schaltungshinweise:
    - In Reihe schalten: Akku, Strombegrenzungs-
    Glühlampe oder -Widerstand, Rückstrom-
    Sperrdiode, Solarmodul
    - Rückstrom-Sperrdiode verhindert Entladen des
    Akkus bei Dunkelheit
    - Reihenschaltung von Akkuzellen ist OK, wenn
    * Zellen kaum Exemplarstreuungen aufweisen
    (sehr gute Erfahrungen mit Eneloop-NiMH-
    Zellen gemacht). Zur Not reicht dann
    Überwachung der Spannung der ganzen Reihe
    aus (Schlussspannung immer mit der Anzahl
    der Zellen multiplizieren).
    * Am besten anschließend die Zellen für etwa
    einen Tag lang parallel schalten, um die
    Ladezustände auszugleichen
    :
    (6)
    Hinweis für erste Schritte zum Aufbau eines
    Ladereglers:
    - Der Spannungsregler-Schaltkreis LM317 ist
    durchaus auch bei dem begrenzten Ladestrom
    verwendbar, Details gemäß Datenblatt,
    Schaltung ist recht unkompliziert.
    - Ausgangsspannung mit den angeschalteten
    Widerständen auf die 1,38 V bis 1,39 V pro
    Akku-Zelle begrenzen
    - Strombegrenzung kann mit Strombegrenzungs-
    Glühlampe oder -Vorwiderstand auf "C/2"
    eingestellt werden
    - Zusätzlichen Spannungsverlust von 2 V über
    dem Regler einkalkulieren
    - Kleiner Nachteil dieser erst mal für einen
    Anfänger leicht erstellbaren Reglerlösung:
    Bei Dunkelheit entlädt sich der Akku mit
    etwa 6 mA; na ja, in der Praxis kann man
    damit noch leben; am besten über Nacht
    den Akku vom Reglerausgang abtrennen.
    :
    Das beschriebene Ladeverfahren mit Ladeschluss-
    Spannungsüberwachung für NiMH-Akkus ist etwas
    unüblich, weil auf die üblicherweise genutzte
    Schnellademöglichkeit mittels Erkennen des
    Erreichens des Plateaus der Ladespannung bei
    Konstantstromladung verzichtet wird, hat sich
    in der Praxis aber recht gut bewährt, gerade
    für Laden an Solarzellen, wo kein konstanter
    Ladestrom geliefert werden kann. Das Verwenden
    der Ladeschlussspannung als Kriterium ist schon
    OK, auch bei NiMH-Akkus, obwohl selten
    beschrieben. Genau genommen nimmt man dabei in
    Kauf, dass der Akkus nicht ganz voll geladen
    wird, das ist jedoch der Zyklenfestigkeit sehr
    zuträglich. Verpasst man die Ladeschlussspannung
    einmal und der Ladestrom ist ausreichend klein
    (maximal "C/20", dann erzeugt der Akku zwar
    Wasserstoff-Gas, verliert also erst mal Wasser,
    der Wasserstoff wird aber bei alledem immerhin
    zu einem großen Teil wieder zu Wasser in der
    gasdichten Zelle rekombiniert, wenn der Ladestrom
    begrenzt ist, wie beschrieben. Diesen Vorgang
    sollte man nur als Ausnahmebetrieb akzeptieren
    (wenn man Abschalten des Ladens mal vergisst) und
    spätestens möglichst immer bei Erreichen der
    Ladeschlusspannung das Laden beenden. Der Akku
    dankt es mit hoher erreichbarer Zyklenzahl.
    Geändert von Bastel23 (16.05.2020 um 10:26 Uhr)

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