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1. wie funktionieren roboterprogramme grundsätzlich? ich gehe mal schwer davon aus, dass punkte geteached werden müssen und diese werden dann im einfachsten fall, linear angefahren. nur wie sieht das in der praxis im programm bzw. im editor aus.
Roboterprogramme werden in der Sprache des jeweiligen Roboterherstellers programmiert:
- KUKA verwendet z.B. die "KUKA Robot Language" , kurz KRL.
- FANUC (als größter Hersteller weltweit) verwendet KAREL als Programmiersprache
- ABB wird in der Sprache "Rapid" programmiert
In allen Programmiersprachen gibt es Befehle für die Logik (Schleifen, Bedigungen), um Roboter in verschiedenen Bewegungsarten (LIN, d.h. linar, PTP, d.h. Point-to-Point) zu bewegen, einen digitalen Eingang oder Ausgang zu lesen oder zu schreiben, usw.



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2. gibt es irgendwie die möglichkeit, z.b. durch einen demo-editor einblick in die programmierung und die syntax zu bekommen, ohne jetzt geld für software auszugeben.
ABB bietet z.B. seine Software zur Programmierung für 30 Tage kostenlos zum Download: https://new.abb.com/products/robotic...udio/downloads
Anschließend gibt es z.B. hier Tutorials um mit der Programmierung eines Industrieroboters in einer virtuellen Umgebung (sogenannte:" Offline Roboter Programmierung") zu starten: https://new.abb.com/products/robotic...etting-started Auch andere Hersteller bietet solche Programmiertools für Ihre Roboter an, häufig muss man für diese Software aber eine Lizenz kaufen oder die Lizenz ist beim Kauf eines Industrieroboters mit dabei.

In so einer virtuellen Umgebung kann man "Punkte teachen" ohne einen echten Roboter zur Verfügung zu haben. Später kann man das Programm von dieser Software auf den Roboter übertragen und die Punkte mit dem "Teach-Pendant" (dem Handbediengerät des Roboters) nachfahren und korrigieren. Viele Robotersteuerung haben auch einen expliziten Speicher für geteachte Punkte, d.h. man fährt nacheinander mit dem TeachPendant die Punkte im Raum an und speichert diese mit Namen auf der Steuerung. Im Roboterproramm muss man dann nur noch den Namen des Punktes eingeben und nicht mehr die genauen Koodrinaten. Ein Roboterpunkt wird übrigens "Pose" genannt. Eine Pose besteht auf einer Position in x,y,z (wobei verschiedenen Koordinatensysteme mit anderem Ursprung möglich sind) und Orientierung in Winkeln. Mehrere Posen werden als "Trajectorien" bezeichnet. Zwischen den verschiedenen Posen setzt der Bediener die gewünschte Geschwindigkeit und Beschleunigung der Bewegung des Roboters.

- Andere Möglichkeiten der Roboterprogrammierung sind Roboter Offline Programmier Software Tools wie z.B. Visual Components, in der sich ganze Fabriken virtuell abbilden lassen. Diese Software ist sehr umfangreich, teuer und deshalb für Profis, die täglich mit solchen Anlagen arbeiten.
- Auch haben viele Roboterhersteller Schnittstellen zu SPS Systemen, wie z.B. von KUKA MXautomation. Hier lassen sich die Bewegungen des Roboter auch durch die SPS steuern.
- Neu auf dem Markt sind Software Tools wie z.B. drag&bot die Online und Offline Programmierung vereinigen und abhängig von verschiedenen Robotermarken, besondern einfach zu verwenden sind.

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kann man die programmierung überhaupt ohne grundkurse bzw aufbaukurse erlernen?
Prinziell kann man die Programmiersprachen auch selbst mit der Zeit erlernen. Wichtig ist ein gutes technisches Grundverständnis für den Aufbau von Industrierobotern. Mitlerweile gibt es viele Tutorials, Youtube Videos, etc. mit der man sich selbst die Grundlagen beibringen kann. Alle Roboter-Hersteller bieten außerdem auch mehrwöchtige Schulungen für Ihre Roboter an - allerdings gegen Bezahlung.