Soll es denn im Nachhinein ermittelt werden oder eine App die Situation live aufnehmen und noch ein "Last-Minute-Backup" zu starten oder einen Airbag auszulösen?
Soll es denn im Nachhinein ermittelt werden oder eine App die Situation live aufnehmen und noch ein "Last-Minute-Backup" zu starten oder einen Airbag auszulösen?
Alles ist möglich. Unmögliches dauert nur etwas länger!
Wodurch entsteht denn der Unterschied im Beschleunigungsprofil? Ich kenn mich nicht gut mit der Thematik aus.
Könntest du das bitte noch ein bisschen genauer erklären?
Ich bin Grafikdesign-Student und arbeite gerade an meiner Bachelorthesis zum Thema Notruf. Ich überprüfe
an welchen Stellen im Notrufprozess Technik sinnvoll eingesetzt werden kann. Daher geht es mir nicht um
ein "Last-Minute-Backup". Es würde also ausreichen wenn der Sturz erst im Nachhinein festgestellt wird. Falls
ein Sturz vom System festgestellt wurde, soll ein Countdown ausgelöst werden. Wird dieser Countdown innerhalb
einer bestimmten Zeitspanne nicht von der gestürzten Person abgebrochen, dann soll die 112 automatisch gewählt
werden. Allerdings sollte der Countdown nicht ausgelöst werden, wenn das Handy nur heruntergefallen ist. Wenn
z.B. eine Person im Wald bewusstlos wird und aufgrund dessen stürzt, aber keine potentiellen Helfer in der Nähe
sind, soll dieser Person durch den automatischen Notruf geholfen werden können.
Ein heruntergefallenes Handy wird fuer kurze Zeit 'schwerelos' sein, also im freien Fall.
Eine Person ist meist, auch wenn sie stuerzt (stolpert, Glatteis, ..), normalerweise teilweise noch mit dem Boden in Kontakt, also 'nicht ganz' freier Fall (solange es nicht ein 'Hinunterfallen' ist, dann klarerweise schon). Also kein freier Fall fuer's Handy, sondern es wirken noch andere Kraefte ein.
Anders sieht es wohl aus, wenn das Handy beim Sturz in der Hand gehalten wird, dann wird's wirklich schwierig zu beurteilen sein, aber auch da ist es unwahrscheinlich, dass mal gar keine Kraft wirkt.
Aus den Beschleunigungswerten alleine stell ich mir eine sichere Unterscheidung problematisch vor. IMHO einfach zu viele Varianten möglich.
Ich stell' mir zwar vor, dass ein eingestecktes Handy bei einem Sturz niemals beim Aufprall die Beschleunigungswerte erreicht, die es nach einem freien Fall erreicht. Aber um das zu testen, braucht man wohl einige Stuntmen, die Sturzvarianten ausprobieren.
mfg robert
Wer glaubt zu wissen, muß wissen, er glaubt.
Beschleunigungsprofil ist sicher nicht sinnvoll, mal eine einfache Überlegung: "...braucht man wohl einige Stuntmen, die Sturzvarianten ausprobieren..." - ohne Stuntmen.
Ich gehe in den Wald, beispielsweise zum Jagen. Die Leiter zum Hochsitz - da wirds mir zuu schwummrig - ich ziehe das Auto-Notruf-Device-mit-GSM-Anbindung und will telefonieren. Das Handy fällt mir aus der Hand und auf einen Moospolster, ich kippe von der Leiter mit dem Kopf auf einen Stein (bei fast allen unkontrollierten Stürzen geht der Kopf sehr schnell voran). Die weitere Geschichte muss ich nicht beschreiben. Viele verschiedene andere Szenarios mit ähnlichen Fehlfunktionen sind in simplen Alltagssituationen denkbar - kann ich auf Wunsch nachliefern.
Ganz genau.Zitat von PicNick
Ciao sagt der JoeamBerg
Wenn du wegen deiner Schwummrigkeit von einem Hochsitz 'runter und mit der Birne auf einen Stein fällst ist aber vielleicht der Anruf in der Tat nicht mehr erforderlich oder nicht mehr gar so dringend
Aber Leute, die auf Hochsitzen sitzen, womöglich mit Schusswaffe, sind vielleicht auch garnicht das typische Klientel für solche Notruf-kisten.
Diese Leute brauchen eher einen gut geschulten Dackel, der die erforderlichen Schritte einleitet
mfg robert
Wer glaubt zu wissen, muß wissen, er glaubt.
Danke für eure Ideen!
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es unmöglich ist alle Situationen abzudecken. Nachfolgend
ein Auflistung einiger Ideen und die dazugehörigen Gegenargumente:
- Der Beschleunigungssensor erkennt einen Sturz und stellt danach längere Zeit keine Bewegung
mehr fest. Wenn das Smartphone heruntergefallen ist, hebt man es in der Regel gleich wieder
auf - es wird also eine Bewegung registriert. Wenn eine Person jedoch bewusstlos geworden ist,
bewegt sie sich nicht mehr.
> Gegenargument: Es kann sein, dass sich eine Person noch bewegen kann, aber trotzdem nicht
zum Handy greifen kann, weil sie sich z.B. den Arm gebrochen hat.
> Gegenargument: Es kann vorkommen, dass das Handy nach dem Aufprall noch weiter am Boden
entlang schlittert.
- Durch den Neigungssensor des Geräts kann festgestellt werden, ob die Person liegt oder steht.
> Gegenargument: Funktioniert nicht, da nicht unterschieden werden kann ob das Handy oder die
Person flach am Boden liegt
- Wenn das Smartphone herunterfällt ist der Aufprall härter, als wenn es sich in einer Tasche
befindet.
> Gegenargument: Das Handy kann auch auf einen weichen Untergrund fallen
> Gegenargument: Das Handy kann aus der Tasche fallen
> Gegenargument: Das Handy kann einem beim Sturz aus der Hand rutschen
- Wenn sich das Handy während des Falls z.B. 3x um die eigene Achse dreht, kann man davon
ausgehen, dass das Handy nicht mehr in der Tasche war.
> Gegenargument: Wenn man mit dem Fahrrad oder Motorrad stürzt, kann es sein dass man
sich mehrmals überschlägt
- Unterschiedliche Beschleunigungswerte beim freien Fall des Handys
> Gegenargument: Mit dieser Methode können keine Arbeitsunfälle (z.B. Sturz von der Leiter)
oder Fahrradstürze erkannt werden.
Deshalb halte ich es für sinnvoller einen Countdown einzubauen, der immer dann ausgelöst
wird, wenn ein charakteristisches Beschleunigungsprofil innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
registriert wurde. Damit könnte auch der Jäger der aus dem Hochsitz gefallen ist, gerettet werden![]()
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