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Thema: Die TURAG beim Eurobot 2011 - Roboter Scrat - Bericht, Fotos, Videos

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Hallo Markus,

    Ja, die TURAG wird wahrscheinlich wieder mitmachen. Ich nicht, da ich inzwischen arbeite
    ist für dich damit das Thema Roboter erledigt?
    Ich beobachte halt immer das gleiche Schema.
    Die Leute engagieren sich bis zum Ende der Ausbildung und dann lassen sie alles fallen.

    vielleicht können wir es anders rum machen und du sagst was dich am interessiert!?
    natürlich, so geht es auch
    Ich versuche mal, ein paar spontane Fragen zu formulieren:
    Nach welchen Kriterien wurden Motoren/Getriebe gewählt? Welche waren es am Ende?
    Wie wird das Vakuum erzeugt, ist das eine Industrielösung oder eine Eigenentwicklung?
    Mit welchen Hilfsmitteln/Programmen wurden Mechanik und Elektronik erstellt?
    Warum ist der Roboter 13(!)kg schwer?
    Wieviel hat Scrat an Material gekostet und wieviele Arbeitsstunden sind drin?
    Wie funktioniert das Bakensystem?
    Welches Akkusystem/Energiemanagement wird verwendet und warum?
    Nach welchem Algorithmus ist das Fahrprogramm aufgebaut, welche Software-Strategie führt zum Erfolg? Der Roboter fährt ja nicht zufällig rum.
    Gab es besondere Hürden/Probleme bei der Programmentwicklung?
    Gibt es ein paar Tips, was man bei großen Roboterveranstaltungen (nicht) machen sollte?
    Gab es Rückschläge/Änderungen am Konzept während der Entwicklung?
    Benutzt ihr fertige Komponenten aus vergangenen Projekten (oder von dritten) und welchen Anteil am Erfolg haben diese?
    Da du ja nun im Arbeitsleben stehst: Welchen Einfluß/Nutzen hatte das Projekt auf deinen jetzigen Job, hat es sich gelohnt?
    Darf man fragen, welchen Job bei welcher Firma du nun hast?
    Sind die Projekte dort mit diesem hier vergleichbar?

    Ich hoffe, ich ziehe den Thread damit nicht in die Länge, manche Fragen sind auch recht speziell.
    Danke für deine Antworten

    Gruß, Michael

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Hi!

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    ist für dich damit das Thema Roboter erledigt?
    [...]
    Da du ja nun im Arbeitsleben stehst: Welchen Einfluß/Nutzen hatte das Projekt auf deinen jetzigen Job, hat es sich gelohnt?
    Nein, ganz im Gegenteil - ich arbeite weiter in der mobilen Robotik - bekomme nur jetzt Geld dafür
    Die freiwillige Arbeit neben dem Studium hat sich auf jeden Fall gelohnt. Dank meiner Erfahrung konnte ich direkt als Projektleiter einsteigen.

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Nach welchen Kriterien wurden Motoren/Getriebe gewählt? Welche waren es am Ende?
    Als Antriebsmotoren kommen 2 Maxon RE 30 mit je 60W und Keramik-Planeten-Getriebe 1:14 zum Einsatz. Die bauen wir schon seit mehreren Jahren ein und dieses Jahr hat sich gezeigt, dass sie sehr gut ausgelegt sind.
    (Wir bleiben ein Stück unter der Leerlaufdrehzahl und knapp unter 100% PWM.)

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Wie wird das Vakuum erzeugt, ist das eine Industrielösung oder eine Eigenentwicklung?
    Industrielösung: 4x KNF NMP 015 M

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Mit welchen Hilfsmitteln/Programmen wurden Mechanik und Elektronik erstellt?
    CAD: SolidWorks
    Layout: Eagel

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Warum ist der Roboter 13(!)kg schwer?
    Dabei haben wir schon überall versucht Gewicht einzusparen...
    Am meisten wiegen die Motoren, Servos und Akkus. Natürlich soll das ganze stabil sein, also kommen noch paar Alu-Platten/Streben und die Edelstahl-Außenverkleidung dazu. Die Elektronik mit Verkabelung ist auch nicht zu unterschätzen.

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Wieviel hat Scrat an Material gekostet und wieviele Arbeitsstunden sind drin?
    Viele Komponenten sind gesponsert, da wissen wir die Preise garnicht. Die Kosten für die Werkstätten sind uns auch nicht bekannt. Hm, und die Arbeitsstunden von uns (also ohne die der Werkstätten) schätze ich mal auf 7500+-2500.

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Wie funktioniert das Bakensystem?
    Es gibt 2 Ultraschallsender, die abwechselnd senden und am Spielfeldrand 3 Empfänger. Alle kommunizieren über Funk und über die Laufzeitmessung können die Positionen der Sender bestimmt werden. Zu Beginn wird die Schallgeschwindigkeit kalibriert.

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Welches Akkusystem/Energiemanagement wird verwendet und warum?
    3x 7.2V NiMh 4500mA Akkus, davon 1x für die Elektronik und 2x in Reihe für die Motoren, Servos und Pumpen.
    Wir haben 13 Akkupacks, die über eine Einschubsystem einfach ausgetauscht werden können.
    Die Akkus sind recht robust und Gewicht und Größe war bisher auch ok. Die Ströme die sie liefern können werden langsam knapp..

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Nach welchem Algorithmus ist das Fahrprogramm aufgebaut, welche Software-Strategie führt zum Erfolg? Der Roboter fährt ja nicht zufällig rum.
    Zur Pfadplanung kommt im Kern der A*-Algo zum Einsatz. Die Pfadpunkte werden optimiert. Drumherum gibt es verschieden Extrasachen wie Reflektion am Gegner oder an Hindernissen. Die Software läuft 1:1 auch in einer Simulationsumgebung in Matlab und kann somit entwickelt und getestet werden.

    Auf einem höheren Level gibt es eine Statemachine, die die Entscheidungsfindung realisiert (~4000 Zeilen Code). Die erkannten Spielsteine werden sich alle gemerkt und die Felder je nach Spielsituation gewichtet angefahren. Die Gegnerposition wird dabei mit einbezogen.

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Gab es besondere Hürden/Probleme bei der Programmentwicklung?
    Dieses Jahr nicht so sehr. Die Software ist modular aufgebaut und in verschiedenen Ausbaustufen gewachsen. So ist z.B. das oben genannte Speichern aller Steine erst später dazugekommen. Bei der Auswertung des Laserscanners wurde zum Ende hin noch eine Geschwindigkeitskompensation implementiert, damit auch im Fahren gemessen werden kann (und die Scans nicht verzerrt sind).

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Gibt es ein paar Tips, was man bei großen Roboterveranstaltungen (nicht) machen sollte?
    Sich übernehmen, komplexe Systeme verwenden, nicht fertig werden.
    KISS!

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Gab es Rückschläge/Änderungen am Konzept während der Entwicklung?
    Die Präzision des Laserscanners im Nahbereich war ungenügend. Glücklicherweise war noch Platz für 2 zusätzliche Laserdistanzsensoren. Beim Wettbewerb in Prag hat sich ein provisorisch aufgelöteter Regler verabschiedet.

    Zitat Zitat von Michael Beitrag anzeigen
    Benutzt ihr fertige Komponenten aus vergangenen Projekten (oder von dritten) und welchen Anteil am Erfolg haben diese?
    Ja, z.B. das Bakensystem oder den Laserscanner. Ansonsten bleiben die Roboter zusammengebaut und funktionsfähig. Von dritten nutzen wir eigentlich nichts. (Außer die Industriekomponenten)

    Ich hoffe ich konnte es grob umreißen. Wenn noch Detailfragen sind (auch von anderen) immer her damit

    Gruß, Markus
    Geändert von ähM_Key (08.09.2011 um 20:29 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Hallo Markus,

    Vielen Dank für die ausführlichen Informationen.
    Die eine oder andere Frage hätte ich sicher noch, aber das ist besser bei einem Bier oder einer zukünftigen Roboterveranstaltung aufgehoben

    Gruß, Michael

  4. #4
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    Ich wollte nur mal kurz meinen Respekt ausdrücken für das Projekt. Scheint ja wirklich ein toller Roboter geworden zu sein

  5. #5
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    Glückwunsch auch von mir! So ein Wettbewerb ist immer eine super Möglichkeit die Praxistauglichkeit der eigenen Entwicklungen zu testen. Im Labor bzw. in der Simulation klappt immer alles, wenns darauf ankommt wurde aber z.B. vergessen den Akku zu laden... (alles schon gesehen, komme grad von der IMAV2011...)
    Viele Grüße, William
    -> http://william.thielicke.org/

  6. #6
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    Hallo Markus,

    danke für den interessanten Beitrag.

    Eine Frage hab ich noch:
    Kann man bei der eurobot auch als privates Team teilnehmen? Und gibts da eine Startgebühr/Anmeldegebühr?

    Danke
    Bernhard

  7. #7
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    Ja klar. Die Anmeldegebühr sind bisher immer 50€ gewesen. Davon wird ein Teil der Organisation bezahlt, das meiste läuft aber über Sponsoren. Z.B. die Übernachtungen und Essen beim internationalen Ausscheid für eine begrenzte Anzahl von Teammitgliedern (6 glaub ich) ist da aber schon mit drin.

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