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Thema: Bau eines 6 Achsen Gelenkroboterarms in Faserverbundbauweise [Bauthread!]

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Hallo Phillip,

    ich wollte euch nicht von euren Ideen abbringen. Lediglich den Hinweis auf die Verwendung von Servos geben, und die Probleme die daraus resultieren können!

    Letzt endlich hängt alles von euren Anforderungen an den Roboter ab. Wenn für euch eine entsprechende Genauigkeit in Ordnung ist, und ihr das Problem mit den Wartezeit zu eurer Zufriedenheit programmtechnisch lösen könnt. dann sind Modellbauservos eine ziemlich einfache und kostengünstige Lösung.

    Billiger werdet ihr das von den Antrieben her nicht hinkriegen. Hab ich alles schon hinter mir. 6 Modellbauservos + Servocontroller von Robotikhardware, Adapter USB-RS233 für den Controller und ein bisschen Code am PC. Funktioniert super und kostet nicht die Welt.

    Jetzt kommt das Aber: Ich war mit den Ergebnissen nicht zu frieden. Hatte zeitweise auch mal einen alten Industrieroboter von P&P Nürberg, der hatte Industriepotentiometer direkt auf den Drehachsen montiert. Dieser hat eine reale Auflösung von 512 Schritten für ca. 210 Grad Winkel geschaft (jeder Step konnte auch angesteuert werden). Traglast war 500 g. Konstruktion war massiv mit Lagerung, Zahnriemenantrieb...mit einer ordernlichen Linearfahrt hab ich da gar nicht anfangen müssen. Das Ding hat gewackelt wie ein Kuhschwanz.

    Wenn ihr einen Kompromiss sucht, es gibt eine Reihe von Möglichkeiten die Genauigkeit von "Standart" Servos zu erhöhen:

    1.) Hast du selbst schon genannt. Antrieb des Roboters indirekt über einen Zahnriemenübersetzung. Antriebe sind im Rumpf des Roboter. Damit wird der Arm leichter. Zahnriemengetriebe (HTD-Profil verwenden) können über entsprechende Spanner spielfrei hinzukriegen sein. Achtung, mit der Kraft die der Zahnriemen belastet wird, mit dieser muss er auch gespannt werden (Lagerauslegung). Ja nach Übersetzung wird dann das Getriebespiel des Servos sowie die Ungenauigkeiten des Potis kleiner, auf Kosten von der Geschwindigkeit sowie der Schwenkwinkel. Normale Servos haben ca. 180 Grad. Bei einer Übersetzung von 4 hat der Roboter nur noch einen Schwenkwinkel von 45 Grad.

    2.) Modifikation des Servos hinsichtlich des Potentiometers. Dieses wird durch einen Magnetencoder ausgetauscht. Dafür wird auch eine andere Servoelektronik benötigt.

    3.) Modifikation des Servos "Servohack" damit dieses endlos drehen kann. Das Poti wird von dem Getriebe entfernt und mit der Drehachse direkt verbunden. Dies kann z.B. über eine Getriebe 10:1 passieren. Somit dreht sich bei einer Umdrehung der Drehachse das Potentiometer 10 mal. Anstatt des Standart Potis nehmt ihr ein 10-gang-Potentiometer. Somit könnte die Auflösung auch erhöht werden.

    4.) Verwendung des Servos über einen Zahriemen nur als Antrieb (Übersetzung möglich). Dafür ist ein Servohack notwendig. Anstatt des Potis verwendet ihr einen externen Impulsgeber. Diesen montiert ihr entweder direkt auf der Drehachse (entsprechende Auflösung notwendig) oder über die Getriebestufe vorher (Impulse werden durch die Übersetzung vervielfacht). Somit könnt ihr deutlich höherer Auflösungen erziehlen. Aber für die Inbetriebnahme des Roboters ist immer zu Begin eine Referenzfahrt (Fahrt gegen einen Rollentaster oder Induktivgeber) notwendig, um die Roboterposition zu bestimmen. Entsprechende Impulsgeber findet ihr bei Ebay. Hab neulich Industriegeber mit A, A/, B, B/, C, C/ mit 2500 Impulsen pro Umdrehung erstanden (Haben sogar noch einen Referenzimpuls um die Toleranzen der Endschalter auszugleichen). Mit Quadraturauswertung kommt man hier auf 10000 Impulse pro Umdrehung. Diese kann man direkt auf die Drehachsen montieren. Somit lässt sich eine Auflösung von 0.036 Grad erzielen. Kostenpunkt war 25 Euro/Stück. Auch hier ist dann aber eine entsprechende Elektronik zu verwenden, die Servoelektronik ist nicht dafür geeignet.

    Ihr seht, Möglichkeiten gibt es genügend. Es hängt alles von euren Erwartungen an den Roboter ab.

    Gruß

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Wäre an euren Berechnungen zum Arm interessiert

  3. #3
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    Zitat Zitat von Joe23 Beitrag anzeigen
    Wenn ihr einen Kompromiss sucht, es gibt eine Reihe von Möglichkeiten die Genauigkeit von "Standart" Servos zu erhöhen:
    [...]
    3.) Modifikation des Servos "Servohack" damit dieses endlos drehen kann. Das Poti wird von dem Getriebe entfernt und mit der Drehachse direkt verbunden. Dies kann z.B. über eine Getriebe 10:1 passieren. Somit dreht sich bei einer Umdrehung der Drehachse das Potentiometer 10 mal. Anstatt des Standart Potis nehmt ihr ein 10-gang-Potentiometer. Somit könnte die Auflösung auch erhöht werden.
    Gibt es die Moeglichkeit den Servo auf endlos drehen umzubauen und anstatt den poti ganz zu entfernen, diesen einfach an die Achse des Arms zu basteln?
    Schaft das die Elektronik eines Servos?
    Somit koennte man eine beliebige Uebersetzung erreichen (auf Kosten von Zeit kann man die Kraft beliebig erhoehen)

    oder

    Wenn man den Servo auf Endlosbetrieb umbaut wie im normalen Servohack und mit irgendwas die Stellung des Arms misst, wie kann man den Haltestrom des Motors einstellen/errechnen damit dieser den Arm an der angegebenen Position haelt - oder geht das rein ueber die Motorbremse??

    Bin was das angeht nicht wirklich im Bilde - waere um eine kleine Hilfestellung fuer meine komischen Ideen dankbar.
    Geändert von tbasnoopy (29.03.2011 um 23:55 Uhr)
    alle elektronischen Bauteile arbeiten mit Rauch in ihrem Inneren;
    Wenn der Rauch rauskommt , sind sie kaputt.

  4. #4
    Moderator Robotik Einstein Avatar von HannoHupmann
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    Viel mehr Kraft kann man raus holen, wenn man mit einem Gegengewicht bzw. einer Augsgleichsfeder arbeitet. Schau dir mal die typischen Vertreter der Gattung an, die haben alle an der Grundplatte einen Zylinder oder ähnliches. In diesem sind in der Regeln Federn oder Druckspeicher die das Eigengewicht des Arms kompensieren.

  5. #5
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    Problem ist aber doch das man meist >180° Drehen kann. Dann kann man ja nicht mit Gegenfedern (oder Gewicht) arbeiten weil man ja zu weit dreht.
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    Wenn der Rauch rauskommt , sind sie kaputt.

  6. #6
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    Hallo alle zusammen,

    vielen Dank für eure konstruktiven Posts!

    Bitte Bilder unten ansehen.

    Das Servo Poti ausgebaut und direkt an die Achsen.
    Dann das Servo 1:4 untersetzt.

    @ TobiKa

    Hm ja, richtige Berechnungen habe ich noch nicht angestellt. Ich habe nur den Massenmittelpunkt des kompletten Arms errechnet, um damit dann das notwendige Drehmoment zu berechnen.

    Kann man die Bilder hier im Forum in den Text einbinden? Funzt nicht, wenn ich den Anhang in den Text kopiere.

    Gruß Philipp
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Servo 2.jpg   Servo 1.jpg  

  7. #7
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    Hallo Phillip,

    der Vorschlag von HannoHupmann ist eine gute Möglichkeit das Momentenungleichgewicht z.B. eines gestreckten Arms zu (teil-) kompensieren.

    Einfachste Variante ist ein Ausgleichsgewicht an Achse 3 (Achse 1 = Drehachse im Grundgestell, Achse 2 = Arm nach oben, Achse 3 = Arm nach vorne) auf der Gegenseite der Drehachse. Hier kann einiges gemacht werden um die Antriebsleistung von Achse 3 zu minimieren. Nachteil: Durch das Gegengwicht erhöht sich die Massenträgheit, was wiederum bei dynamischen Roboterbewegungen zu einer Erhöhung der erforderlichen Antriebsleistung von Achse 3 führt.

    Daher sollte kein zusätzliches Gewicht angebracht werden, sondern eher die Antriebe günstig verteilt werden.

    An Achse 2 sollte dann wie von HannoHupman eine Gewichtsausgleich in der Form von einem Druckspeicher oder einer Feder angebracht werden.

    Problematisch bei dieser Sache ist die Auslegung des Gewichtsausgleichs. Je nach Schwenkwinkel benötigt der Roboter bestimmte Federkonstanen, die konstruktiv gewährleistet werden müssen. Z.B Achse 2 steht senkrecht nach oben. Derf. = 0. Achse geht gegen die Horinzontale -> Derf. muss mitsteigen. Achse geht nach Hinten Derf. muss ebenfalls steigen. Zudem darf die Konstruktion nicht die gewüschten Schwenkwinkel der Achsen einschränken. Bei dynamischen Roboterbewegungen kommt noch das Thema Schwingungen in den Raum, da eine normale Feder bei Beschleunigung und Abbremsvorgang wechselnde Kräft auf die jeweiligen Achsen erzeugen. D.h. neben der Kraft müssen hier über Dämpfungen die Schwingungen des Systems reduziert werden.

    @Phillip

    Schöne Zeichnung. Durch die Übersetzung des Servos von 1:4 bekommt dieses nun mehr Kraft, etwas mehr Getriebespiel. Den gleichen Schwenkwinkel kannst du nur über einen Servohack erreichen. Das Poti auf der Drehachse führt zu der gleichen Genauigkeit eines Direktantriebs über das Servo. Wenn ihr das so umsetzen wollt, dann könnt ihr an die andere Drehachse ebenfalls ein Zahnrad befestigen, und das Poti über eine Übersetzung von 1:10 verbinden. Anstatt des Standartservos nehmt ihr ein 10 Gang Potentiometer mit ebenfalls 5 KOhm. Somit erhöht ihr eure Genauigkeit, könnt aber immer noch mit der Standart-Servoelektronik arbeiten.

    Gruß

  8. #8
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    Hallo tbasnoopy,

    Zitat Zitat von tbasnoopy Beitrag anzeigen
    Gibt es die Moeglichkeit den Servo auf endlos drehen umzubauen und anstatt den poti ganz zu entfernen, diesen einfach an die Achse des Arms zu basteln?
    Schaft das die Elektronik eines Servos?
    Somit koennte man eine beliebige Uebersetzung erreichen (auf Kosten von Zeit kann man die Kraft beliebig erhoehen)

    oder

    Wenn man den Servo auf Endlosbetrieb umbaut wie im normalen Servohack und mit irgendwas die Stellung des Arms misst, wie kann man den Haltestrom des Motors einstellen/errechnen damit dieser den Arm an der angegebenen Position haelt - oder geht das rein ueber die Motorbremse??

    Bin was das angeht nicht wirklich im Bilde - waere um eine kleine Hilfestellung fuer meine komischen Ideen dankbar.
    Punkt 1, ist kein Problem. Prinzipgrafik hat Phillip super dargestellt.

    Punkt 2. Hängt davon ab ob dein Antrieb bestromt ist oder nicht. Wenn keine Spannung angelegt ist, hat der Motor prinzipiell nur sein Reibungsmoment und je nach Verschaltung noch eine Bremswirkung durch die induzierte Spannung. Über die Übersetzung erhöht sich diese Kraft, reicht aber meistens nicht aus, um den Arm fest zu heben. Daher wird normalerweise eine zusätzliche Bremse mit Permamentmagneten verwendet. Diese wirkt als Haltekraft im spannungslosen Zustand, wird freigeschalten (öffnet) beim Anlegen von Spannung. Somit kann der Arm dann drehen. Die Öffnung selbst benötigt eine bestimmte Zeit. Daher wird diese normalerweise nur bei längeren Stillstandszeiten sowie stromlosen Zustand verwendet. In allen andern Fälle arbeitet hier ein Positionsregler, der Abweichungen zur Sollposition entsprechend mit den Motoren automatisch ausregelt. Wie dieser Regler auf die Änderungen reagiert (Abweichungen, Dynamik) hängt von den Regelparametern ab.

    Gruß

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Möglich ist das etwas für euch! http://www.austriamicrosystems.com/e...otary-Encoders

    Gruß Richard

  10. #10
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    Hallo Phillip,

    ich hoffe du/ihr habt euch nicht durch unsere Kommentare nicht von eurem Vorhaben abhalten lassen. Man stellt sich halt die Sache am Anfang immer recht einfach vor.

    Wenn man dann mal etwas detaillierter über das Thema nachdenkt, gibt es eine Menge an Problemen, für die es Lösungen zu suchen gibt.

    Ein einfacher Dummy-Roboter ist nicht schlecht zum "lernen", aber in meinen Augen schon ein Rückschritt in eurem großen Vorhaben. Grund ist einfach, das ihr nich arg lang Freude daran haben werdet.

    Selber baun würd ich den Dummy-Roboter nicht, kostet nur einen Haufen Zeit und Geld. Solche Bausätze kriegt man mittlerweile nachgeschmissen.

    Gutes Beispiel:

    Roboterarme von AREXX

    http://www.reichelt.de/Elektronik-Le...60f6146d905d8b

    Gibt es bei Reichelt oder in diversen Onlineshops in verschiedenen Größen.
    Werden mit allen Servos und einem ATMEGA64 Board geliefert, kann über C programmiert werden. Kostet komplett 119 Euro.

    Wenn ihr später einen "professionelleren" Roboter baut, fahrt ihr mit dem ATMEGA64 recht gut, da sind einige Möglichkeiten vorhanden...

    Gruß Joe

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