So ein Kernschmelze hat auch nur eine endliche Geschwindigkeit und nach 30 Jahren oder so nimmt dann die Leistung auch schon merklich ab (Cäsium 137 ist schon auf die Hälfte abgeklungen). Außerdem wird sich das Material mit dem Gestein vermischen und dann ein Spur belastetem glasartigen, aufgeschmolzenem Gestein zurücklassen. Irgendwann ist dann die Radioaktivität so weit verdünnt, dass es nicht mehr zum Schmelzen reicht.

Die Idee den Müll als Kernschmelz tief in die Erde zu bringen ist gar nicht so schlecht und auch nicht ganz neu. Das geht aber nur wenn der Müll auch noch genügend Hitze freisetzt - ist also mehr etwas für noch nicht so alte Brennstäbe oder den konzentrierten Rest aus der Wiederaufbereitung. Damit nicht doch ein Teil davon nach oben kommt, muss man aber schon sehr tief (z.B. 5 km) starten, sicher unter den tiefsten Grundwasserschichten, und so das auch entstehende Gase (z.B. CO2, Wasserdampf,...) nicht nach oben kommen. Ein Problem ist dabei, das man nicht genau weiß, wie weit die Konventionsströmungen um den Müll reichen.

An sich sehe ich die Lagerung in tiefen Bohrlöchern (z.B. etwa 5 km Tiefe) als ein durchaus ernst zu nehmende Alternative, allerdings nicht unbedingt so konzentriert, dass es zur Schmelze kommt. Die Technik ist aus der Ölförderung im wesentlichen erprobt und nicht mal so unmöglich teuer. Wichtig ist eigentlich nur das man an der Stelle Vulkanismuss sicher ausschließen kann und sich eine Stelle aussucht, wo so schnell keiner auf die Idee kommt nach Boden schätzen zu suchen. Immerhin darf man bei 5 km Tiefe schon voraussetzen das diejenigen die in 10000 Jahren vielleicht mal suchen schon etwas von Geologie verstehen und keine Anfänger sind. Einen Satzstock in 200 m Tiefe hat man schon im Mittelalter erschließen können.

Man hat bei der Atomkraft ein kaum zu lösendes Ethisches Problem: Man kann nicht sicher dafür vorsorgen, dass einer da ist, der die Reaktoren such sicher entsorgt und sich um den Müll kümmert. Noch einer großen globalen Katastrophe (Pandemie, Meteroit, Super Vulkan,...) nützt da auch kein noch so gut gefülltes Bankkonto oder selbst ein Berg aus Gold oder Lager voll Heizöl hilft einem da nicht weiter. Man dürfte also zu jeder Zeit nur so viele Raktoren oder den Entsprechenden Müll unversorgt haben, wie man in ggf. noch notfalls unversorgt akzeptieren kann, ohne die Überlebensschancen unter schon schlechten Bedingungen merklich einzuschränken - das wäre angesichts der letzten Unfälle vielleicht noch 5-50 AKWs weltweit.

Von der Kernfusion würde ich mir nicht zu viel versprechen - der Aufwand ist sehr groß, und entsprechend wird die Energie nicht billig. Es reicht nicht dass es prinzipiell geht, es müsste auch billger als z.B. Solarstrom werden, und das halte ich für fraglich bei dem Aufwand.