Hallo Karl!

So lange ein Schrittmotor richtig ausgelegt ist und nicht überlastet wird, liegt die Genauigkeit im Rahmen von weniger als +/- einem Vollschritt, also typischerweise 1,8°. Die Auflösung kann durch Mikroschritt noch deutlich höher liegen. Um eine Überlastung des Motors in allen Betriebsfällen zu vermeiden plant man normalerweise 20-25% Reserve ein. Damit kann man in vielen Anwendungen ohne Probleme arbeiten.

Natürlich kann man einen Schrittmotor auch closed-loop (also geregelt statt gesteuert) betreiben. Bei Steppern dürfte das sogar über ein direktes Messsystem (Linearmaßstab) funktionieren. Vorausgesetzt es gibt kein nennenswertes Umkehrspiel in der Mechanik, sonst rüttelt dir ein stramm eingestellter Regler die Maschine auseinander.

Bei professionellen Servoreglern arbeitet man mit kaskadierten Reglern. Dort ist immer ein Geber am Motor erforderlich (für den Drehzahlregler und die Bestimmung des Kommutierungswinkels). Der Lageregler wird dann je nach geforderter Genauigkeit und Budget auch über den indirekten Geber am Motor oder über ein direktes Längenmesssystem geschlossen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann