Hallo Manf,

Druckänderung ist tatsächlich wenig treffend, Volumenänderung wäre eher richtig, aber da kommt noch mehr dazu.
Der Saugrüssel im zweiten Video lebt von der Volumenänderung, die konstruktiv hauptsächlich in eine Längenänderung umgesetzt wird. Die Krümmung kommt dann durch die Verbindung dreier Wellschläuche bei unterschiedlicher Länge, zusammen mit deren Biegsamkeit. Das erinnert ein bisschen an ein Thermobimetall, allerdings mit einem zusätzlichen Freiheitsgrad. Die Längenänderung könnte z.B. auch durch Seilzüge vorgenommen werden (das war meine ursprüngliche Idee, als ich das Video gesehen habe, aber die Festo-Leute machen ja alles gerne mit Druckluft).

Beim dritten Video wird es noch komplexer, hier geht darum die Verformbarkeit einer Membran zu steuern. Die Membran ist dazu einseitig mit einem Medium beaufschlagt, dessen Fließverhalten verändert werden kann. Ähnliche Effekte könnte man erwarten, wenn man statt der Luft eine Flüssigkeit verwendet oder indem man eine Flüssigkeit gefrieren lässt oder z.B. mit Eisenpulver in Öl, dessen Fließverhalten man dann magnetisch schalten kann, vielleicht könnte man auch eine thixotrope Flüssigkeit verwenden. Bei den letzten Beispielen wäre dann auch keine Volumenändrung mehr beteiligt.

Zwei Gemeinsamkeiten, die dem maschinenbaulich vorgebildeten (verbildeten) Konstrukteur immer etwas suspekt sind: es handelt sich um wenig steife und dadurch schlecht definierbare Geometrien und die Bewegungen erfolgen nicht über fest definierte Gelenke, sondern durch die Formbarkeit der verwendeten Bauteile.

Beim ersten Video geht der Link nicht, kannst Du das nochmal editieren? Es hat mich jetzt neugierig gemacht.