Hallo,

also Spielknete ist für Wachsausschmelzverfahren komplett ungeeignet.

Normale Knete ist auf Basis von Wachs und Füllstoffen (meistens Gesteins- oder Getreidemehl) hergestellt.

Damit bleiben die Füllstoffe dann in der Form.

Zum Modelieren bleibt dann Wachs und Seife übrig. Beides wurde schon in der Antike verwendet.

Als Wachs wurde damals Binenwachs verwendet, da Canauberwachs nur in tropischen Gebieten bekannt war und synthetische Wachse noch nicht erfunden waren.

Wenn du von einem negativen Hohlraum ein positiv Modell abnehmen möchtest, um dann eine negativ Gußform herzustellen und das eigentliche positiver Werkstück in Blei zu gießen, dann wird dein entgültiges Werkstück kleiner sein als als der ursprüngliche negative Hohlraum.
zuerst wird dein Wachs von Flüssig oder auch nur von leicht knetbar zu fest eine Schrumfung erfahren die mehrere Prozent sein kann.
Dann wird das Blei beim Erhärten nach dem Guß Schrumpfen.
Ich habe jetzt kein Tabellenbuch zur Hand, und befasse mich selbst nur mit Bronzeguß und Stehlguß, da sind das aber bis zu 2% Schrumpfung, die man beim Modelbau des Gußmodels und des Kerns mit berücksichtigen muß.

Zum Gießferfahren, Wachsausschmelzverfahren ist so wie Sandguß ein Gießen in verlorenen Formen, also nur bei Einzelstücken und Kleinserien sinnvoll und wirtschaftlich.
Beim Gießen in Gipsform mußt du berücksichtigen, das Gips Kristallwasser bindet. Also vor dem Guß die Gipsform langsam über mehrere Stunden auf über ca. 280 - 300 °C erwärmen, damit alles Kristallwasser das bei Gießtemperatur deiner Schmelze freigesetzt würde schon draußen ist.

Für Bronzeguß erwärem ich die Form auf über 450°C damit alles Kristallwasser draußen ist.
Eine Dampfexplosioen mit einer 1100° heißen Schmelze kommt nicht gut.

Selbst bei "nur" 260° heißem Blei ist das nicht lustig.

Falls Du merere identische Teile Gießen möchtest, schau mal bei Hobytime im Programm nach, die haben zwei Komponenten hitzrfeste Silikongießmasse extra um Gußformen für Blei/Zinngießen herzustellen.

Für die Modelliermasse, lass dir mal einen Katalog von "http://www.gebr-ott-gmbh.de/" zuschicken.
Da findest du alles was Goldschmiede zum modellieren und Gießen benötigen.
Die Modelierwachse findet man auch bei Lieferanten für Zahnlabors.
Was interessant ist, sind die Gießmassen zum vergrößern und verkleinern.
Damit wird das Modell im Hohlraum gegossen und dann durch Trocknung oder Quellen sehr Formtreu vergrößert oder verkleinert.
Zum weiteren Abformen benötigt man aber eine schnell aushärtende Formmasse, was dann meist das Alginat ist, was man vom Zahnarzt kennt.

Zum Schluß noch eins, das die beim schmelzen von Blei entstehenden Dämpfe und der Rausch sowie der Staub hoch giftig sind, sollte dir bekannt sein, sonst hast du bei ca. einmonatiger Exposition nicht mehr lange Spaß am Erfolg deiner Bemühung,
Siehe dazu unter Schwermetallvergiftung nach.

Übrigens verabschiede dich am besten schon mal von der Idee das Wachs wiederzugewinnen, außer du has einen Ofen in dem du bei genauer Temperaturregelung die gesamte Ofenluft einer Rückkühlung zuführen kannst.
Du möchtest vom Prinzip her nämlich eine Dampfphasen Destilation durchführen.