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Erfahrener Benutzer
Fleißiges Mitglied
Hi Yaro,
ich werf mal eine weitere Variable ins Spiel:
Stell dir vor, es ginge nicht nur um 2 Lebewesen (Mann/Kind), sondern um 3 (Mann/Kind/Hund). Oder was, wenn noch ein Hamster als Haustier im Auto mit dabei gewesen wäre? Vielleicht sogar eine Fliege, die im Inneren des Autos umherschwirrte, als es gerade im See sank? Was, wenn auch ein Fisch gerade unter dem Auto war und nun "runtergedrückt" wird? Wen soll man retten?
Die Lösung für das Dilemma lautet: Rette das Auto - und du rettest "Alle"! Ich zweifle daran, dass die Überlegung das Auto zu retten, von euch überhaupt in Erwägung gezogen wird! Aber warum sollte ein Robot nicht das retten, was am "ehesten" seiner Art angehört?
Fazit: Wr brauchen eine "arrogante" Priorisierung des "Menschen", vor anderen Lebewesen oder "materiellen" Dingen, die man ersetzen könnte!
(A) Exkurs Feuerwehr:
Bei der Feuerwehr gibt es u.a. 3 "Slogans":
(1) Leben retten, bergen schützen!
(2) Erst Menschen, dann Tiere, dann der ganze Rest!
(3) Golfisch gerettet, Feuerwehrmann Tod .. eine beschissene Schlagzeile!
Der Grund, weshalb man Feuerwehrleute mit Menschen und Tieren zugleich aus einem Haus rausrennen sieht, hat u.a. etwas damit zu tun, dass die "Bewohner" kooperativer sind, wenn sie ihre "Haustiere" mitnehmen können.
Feuerwehrleute müssen oftmals viel "physische" Kraft aufbringen, um zu verhindern, dass die Bewohner überhaupt in brennenden Räumen erst mal rein gehen und ihre Habseligkeiten oder Haustiere einsammeln. Es ist nicht unüblich, dass man die "Opfer" des Feuers "gewaltsam" raus zerren muss, damit die nicht anfangen einen Goldfisch oder Fotos (Familienalben) zu suchen!
(B) iRobot-Rette_das_Kind_Dilemma
Ich hatte mal in der Schule einen Aufsatz zum Thema "Wann beginnt menschliches Leben". Ziel war es, Argumente für oder gegen Abtreibungen zu finden und das dann in einem Streitgespräch argumentativ rüber zu bringen! Rein juristisch ist man erst dann am Leben und ein Mensch, wenn man geboren wurde, obwohl sich "Ungeborene" schon im Bauch der Mutter bewegen!
Ich selbst hatte mir auch schon mehrfach die Frage gestellt - wie wählt man denjenigen aus, der überleben soll?
Einige Beispiele:
(1) Als Pearl Harbor angegriffen wurde, haben Krankenschwestern die "Menschen" aussortiert, die es mit einer "angrenzenden" Wahrscheinlichkeit nicht überleben werden (zu starken Verbrennungen, zu viele Wunden, fehlende Gliedmaßen, offene Wunden, etc.). Diese wurden ganz zu Anfang "aussortiert" und spielten gar keine Rolle mehr, bei der Versorgung. Man hat diese Soldaten/Zivilisten quasi mit Morphium draussen im Freien eingeschläfert!
(2) Bei einer Massenkarambolage versuchen Ersthelfer (Sanitäter) erst einmal alle "Unfallopfer" zu untersuchen, um festzustellen, welche Opfer am dringendesten Hilfe benötigen. Das heisst aber auch, dass sie ggf. an jemanden vorbeilaufen, der am Dringendsten die Hilfe benötigen würde und nur deshalb stirbt, weil man sich erst einmal ein Gesamtüberblick machen musste!
(3) Viele Ärtze verweigern Kassenpatienten die "Neuaufnahme", da sie auf ihr Budget achten müssen, was überwiegend von Privatpatienten gefüllt wird! Ältere Privatpatienten sind begehrter, da diese viel öfters Krank werden und auch teure Medikamente und Behandlungen benötigen!
(4) Es soll schon vorgekommen sein, dass die Hautfarbe über die "Notwendigkeit" der Erstversorgung am Unfallort entschieden hat!
Ich kann noch mehr Varianten der "Auswahl" auflisten - doch das würde meiner Meinung nach, nicht viel bringen! Um wieder auf das iRobot-Dilemma zurück zu kommen: Es gibt gute Gründe für die Rettung des Kindes - ganauso wie für die Rettung des Mannes!
Nehmen wir mal an, du wärst ein Elternteil des im Film ertrunkenen Kindes! Was willst du im nachhinein tun? Willst du den "Polizisten" ersaufen oder den Roboter demontieren, der den Mann gerettet hat? Wenn wir erst einmal anfangen, Personen zu klassifizieren, sie in ein gewisses Schema zuzuordnen - wo sollen wir dann die Grenzen ziehen? Werden Kinder von Politikern dann wichtiger, als die von Hartz16-Eltern (= Hartz4+Inflation!)? Werden in Ländern mit überwiegend dunkelhautgarbiger Bevölkerung erst diejenigen gerettet, die die "selbe" Hautfarbe haben?
Die Lösung des Problems ist ein Zitat von Ghandi:
"Wer einen Menschen rettet, rettet die Ganze Welt!"
Meine Schlussfolgerung ist die Selbe, die ich damals im Aufsatz in der Schule abgab: Mir steht es moralisch nicht zu, über so etwas ein Urteil zu fällen!
Logische schlussfolgerung: Wenn ein Robot verunglückte "Menschen" entdeckt, dann gibt er jedem eine "Kennung", Person A und Person B. Jetzt darf der Robot gerne schauen, ob er offensichtliche Verletzungen erkennen kann (ich bleibe beim Beispiel aus dem Film!), ggf. Bewusstlosigkeit feststellen, etc. Dann berechnet er, wie lange jede Person wohl noch zu leben hat, bzw. wie groß die Überlebenschance jeder einzelnen Person ist - in Anbetracht von Sauerstoff/Zeit/Lage.
Und dann rettet er diejenigen zuerst, die die "größte" Überlebenschancen hat!
Ich weiss, dass das für Jeden, der Kinder hat, grausam klingt! Doch rational betrachtet: Ein Roboter hat keine Gefühle - er handelt rational - also muss die Entscheidung auch auf rationalen Fakten "beruhen"!
Auch ich würde sagen: Lass mich ersaufen und rette das Kind - doch das hat mehr psychologische Gründe: Im Ärztejargon bekannt unter "Schuldgefühle der Überlebenden".
(C) Fazit: Priorisierung des menschlichen Lebens + Überkebenswahrscheinlichkeiten = rationale Lösung des iRobot-Dilemmas!
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