Einige Informationen zu den vorgeschlagenen Treibstoffen kann ich noch hinzufügen:

1. Nitroverdünnung heißt nicht so, weil da irgendwelche "Nitro"-Verbindungen drin wären, sondern weil es sich um eine Verdünnung für Nitrozelluloselacke ist (das "Nitro" steckt also im Lack, nicht in der Verdünnung). Nitrozellulose ist nämlich nicht löslich in normalem Terpentinersatz (was eine aliphatische Erdölfraktion ist und damit recht preiswert aber auch kein überragendes Lösemittel). Deshalb sind bei Nitroverdünnung zusätzlich noch einige (teurere) Lösemittel mit besserer Lösekraft beigemischt. Eine höhere Leistung im Vergleich zu Ottokraftstoff ist nicht zu erwarten, eher Probleme mit der Klopffestigkeit (und der Lösemittelbeständigkeit von Schläuchen, Dichtungen etc.).

2. Alkohol:
In Brasilien fahren viele PKW mit 98%igem Alkohol, gewonnen aus dem nachwachsenden Rohstoff Zuckerrohr. Die Motoren sind im Prinzip ganz normal, wie für Benzinbetrieb, nur die Gemischaufbereitung muß auf den Alkohol angepasst werden, weil man pro Liter Luft deutlich mehr Kraftstoff zugeben muß (entsprechend höher ist der Verbrauch an Kraftstoff). Im Prinzip genügt es also die Vergaserbedüsung anzupassen und Schläuche / Dichtungen gegen alkoholbeständige zu wechseln. Nachteilig beim Alkoholbetrieb ist das schlechte Kaltstartverhalten, die brasilianischen Alkoholautos haben einen zusätzlichen kleinen Benzintank aus dem beim Kaltstart und in der Warmlaufphase zudosiert wird. Ein Vorteil beim Alkohol ist eine hohe erzielbare Leistung, weil die Innenkühlung eines Motors durch die hohe Verdunstungsenthalpie des Alkohols stark verbessert wird. Ausnutzen kann man diesen Effekt aber nur bei speziell auf Alkoholbetrieb konstruierten Motoren. In verschiedenen Motorsportarten wird und wurde immer mal wieder Alkohol (meist Methanol) als Kraftstoff gefahren - gerade im Rennsport gilt Alkohol aber als gefährlich, weil man Brände wegen der fast unsichtbaren Flamme spät bemerkt.