Hallo, Vielen Dank für die positive Resonanz!

Viele Fragen bedürfen viele Antworten:

@Klingon77

- Der Arbeitsbereich der Maschine umfasst 700mm x 481 mm x 225 mm (X/Y/Z).

- Die Maximalvorschubgeschwindigkeiten betragen:

X1: 4687,5 U/Min.
X2: 4687,5 U/Min.
Y: 4687,5 U/Min.
Z: 2343,75 U/Min.

Da jedoch bezüglich der Schrittverluste man die Motoreinstellungen nur auf 20% der Maximalwerte stellen soll ergeben sich folgende Geschiwndigkeiten:

X1: 3750 U/Min.
X2: 3750 U/Min.
Y: 3750 U/Min.
Z: 1875 U/Min.

Allerdings haben sich in der Praxis folgende Werte bewährt:

X1: 3009,6 U/Min.
X2: 3009,6 U/Min.
Y: 4000,2 U/Min.
Z: 1999,8 U/Min.

- Da auf der X-Achse zwar „nur 20 mm“ Rundstahlwellen aber dafür unterstützt sind, ist hier die Durchbiegung gleich 0 mm. Auf der Y-Achse haben wir aber freitragende Stahlwellen und daher habe ich Sie etwa größer als nötig dimensioniert. Natürlich habe ich dafür das von Dir erstellte Excel-Map genutzt zur Berechnung der Durchbiegung angenommen mit 100N Kraft die beim Fräsen am Fräsmotor entsteht und das Portal in der Mitte aller Achsen, also am ungünstigsten Punkt, steht.

- Bezüglich der Genauigkeit konnte ich bisher immer auf 1/100stel Fräsen. Allerdings bis jetzt nur in Sperrholz, Styropor und Plexiglas in verschiedenen härten (Bastlerglas, Plexiglas GS und Plexiglas XT). Bei Aluminium konnte ich bisher 2/100stel bei langsamen Vorschub und Schnittgeschwindigkeiten erreichen.
Allerdings habe ich noch nicht viel Aluminium gefräst und eher dünnes Material. Natürlich ist ein dafür spezieller Aluminiumfräser die absolute Voraussetzung

- Auf die Frage bezüglich des Umkehrspiels habe ich gewartet Was soll ich Dir sagen: Sie beträgt 0,00 mm. Deswegen habe ich ja auch Kugelumlaufspindeln und extra die ISEL Kugelumlaufmuttern verwendet. Die haben den Vorteil, dass es 3 Wartungsbohrungen gibt (1mal Fixierung der Mutter über eine Madenschraube, 1 mal Spieleinstell-Madenschraube, 1mal Schmiernippel). Natürlich muss man dazusagen, dass die Maschine jetzt noch neu ist und auch wenn es oberflächengehärtete Kugelumlaufspindeln sind, Metall auf Metall reibt und das auf Dauer gesehen immer einen gewissen Abrieb verursacht. Daher muss man dann irgendwann mal das Spiel nachstellen. Aber bei weitem nicht so oft wie bei den Trapezgewindespindeln.

- Zu den Kosten der Maschine kann ich nur sagen, dass ich es noch nicht genau ausgerechnet habe. Natürlich habe ich alle Rechnungen verwahrt aber wenn man nur einmal in den Baumarkt rennt und eine Maschinenschraube Innensechskant M5 x 30 benötigt, so muss man gleich eine Packung mit 10 Stück inkl. Muttern für 1,98 € kaufen. Daher wird sich die genaue Summe zwischen 3000 – 5000 € reine Materialkosten belaufen. Dazu muss ich sagen, habe ich meine in AutoCAD entworfenen Alublöcke und Konstruktionen sehr günstig fräsen lassen können. Wenn die Maschine auf 1/100stel arbeiten soll, müssen die Teile mindestens mit einer Maschine auf 5/1000stel gefräst werden. Ich habe diverse Fertigungsanfragen (auch im Ausland) an Firmen gestellt, wo dann die Maschinenstunde mit mehreren, hunderten von € honoriert werden sollte. Dabei habe ich natürlich viel gespart. Die Eigenleistung ist hier natürlich nicht in die Summe integriert, da dies den Rahmen sprengen würde.
Alleine das ganze rumtelefonieren bezüglich der Materialen hat schon etliche Stunden in Anspruch genommen. Und wenn man zum ersten mal so eine Maschine baut klappt auch nicht immer alles gleich auf Anhieb und man muss sich wieder fachkundigen Rat einholen.

- An der Absaugung bin ich schon am Arbeiten. Ein Nass-Trockensauger ist schon geliefert worden und vom Aufbau her finde ich die Absaugeinrichtung von BZT echt gut.
- Mit dem Späneschutz ist eine gute Idee. Ich habe zwar Schmutzabstreifer an den Linerarlagern und an den Kugelumlaufmuttern aber ich werde mal sehen was sich da noch machen lässt. Wenn man aber so penibel wie ich die Maschine nach jedem produziertem GCode reinigt muss man auch gegenrechnen, ob sich der Aufwand lohnt?!
Allerdings kommt über den Zahnriehmen noch ein abgekantetes Alu-Blech um den Riehmen und auch sein eigenes Wohl zu schützen!

@ just4fun:

- Deine erste Frage habe ich weiter oben schon zum Teil beantwortet. Bezüglich des Aufwands kann ich halt nur angeben: 2 Monate CAD-Entwicklung und 7 Monate Bauzeit (inkl. Warten auf Lieferungen)
- Diese Frage ist berechtigt und habe ich auch schon mehreren CNC-Fräsenbauern gestellt. Die Antwort war immer die Selbe: Es war eine riesen Erfahrung aber noch mal würde ich es nicht tun, zumindest nicht privat. Ich habe eine Menge dabei gelernt und es hat auch Spaß gemacht. Natürlich gab es Durststrecken, aber das Resultat macht alles wieder gut. Spätestens wenn Du zum ersten Mal die Achsen von Hand verfährst . Ich entschied mich zu einem Eigenbau, da es für mich keine Fräse auf dem Markt (zumindest nicht in diesem Preissegment) mit diesen Fähig- und Fertigkeiten gibt. Alles was man dafür bekommt ist eine Konstruktion mit freitragenden Wellen auf den X-Achsen. Und bei 800 mm und 20er Wellen sowie 100 N Kraft am Fräsmotor wirst Du eine Genauigkeit von 1/100stel nie hin bekommen, da die Durchbiegung einfach schon viel größer ist.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich gelernter Elektroniker Fachrichtung Betriebstechnik bin, und ich somit Schwierigkeiten im mechanischen Aufbau sah. Jedoch zeigte sich in der Praxis, dass eine ausgiebige Vorbereitung diese Schwierigkeiten ausmerzt.

Daher an alle die so ein Projekt vorhaben: Lasst Euch nicht ermutigen, es ist auf jedenfall mit dem gewissen Ergeiz möglich sich auch so eine Maschine zu bauen!

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wozu hat er sie nur gebaut. Ich will es Euch verraten: Ich Konstruiere jetzt schon seid einem Jahr an einen humanoiden Roboter in lebensgröße! Erst dachte ich, ich könnte mir die Teile dafür alle fertigen lassen. Aber da ich das Projekt rein privat finanziere, würden alleine die Produktionskosten schon meinen mir vorgestellten Rahmen um einiges sprengen. Einen kleinen ca. 40 cm großen humanoiden Roboter alla KHR-1 habe ich ja schon gebaut und hier auch vorgestellt. Die Fertigstellung du die Resultate der CNC-Fräse haben mich in meinem Vorhaben nur gestärkt. Klar gibt es viele, die sagen, so was ist privat nicht möglich. Aber genau durch diese Leute bekommt man auch noch einen weiteren Anreiz um das Gegenteil zu beweisen. Eine geplante Fertigstellung des Roboters ist für das Jahr 2020 angesetzt!