Die Idee, das Reibmoment über einen kleinen Zusatzstrom durch den Motor zu kompensieren ist verlockend. Es sprechen aber auch Gründe dagegen:

1. Das Reibmoment ist keine Konstante, es ändert sich mit der Zeit (Abnutzung) und Drehzahl, oft recht zufällig.

2. Aus dem Motorstillstand heraus kann der Regler nicht antizipieren, in welcher Richtung der nächste gewollte Ruderausschlag gehen wird. Im ungünstigsten Fall (Richtungsumkehr) muß am Bedienhebel das Reibmoment und zusätzlich das Kompensationsmoment überwunden werden.

Wenn man den Kraftsensor nicht verwenden will, gibt es möglicherweise noch den Ansatz, ein elastisches Glied zwischen Motor und Bedienhebel einzubauen. Der Wegsensor soll also z.B. starr mit dem Bedienhebel verbunden werden, der Motor elastisch. In diesem Fall kann der Regler eine Änderung der Handkraft über den Wegsensor dedektieren, selbst wenn die Motorwelle stehenbleibt (da sich das elastische Glied verformt). Allerdings bin ich nicht sicher, ob sich damit wirklich eine gute Regelung aufbauen läßt, Einwand 1 gegen die Reibmomentkompensation gilt immer noch.

Außerdem: wenn man schon ein elastisches Glied verwendet, dann ist der Aufwand nicht allzu groß, dessen Verformung zu messen. Das wäre dann der oben diskutierte Kraftmesser.