So, jetzt habe ich mir den ganzen Rödel mal durchgelesen und spontan einige Gedanken gemacht:

Interessant ist eine bestimmte Fläche wie z.B. Gehweg, Straße, Garagenzufahrt oder Hauseingang. Damit sollte das Thema der "automatischen" Beseitigung des Schnees nach der Messung eigentlich schon erledigt sein - ist mal wieder genug Schnee zum Fegen da, wird die Referenzfläche gleich mit gefegt. PUNKT. Als praktisch dürfte sich dafür eine berührungslose Meßanordnung erweisen; also die erwähnten kamerabasierten Gerätschaften.

Immer wieder wird über Ultraschall und die extrem starke Dämpfung bei (Neu-)Schnee berichtet. Niemand jedoch hat bisher Erfahrungswerte zum Thema beigetragen. Jeder von uns weiß doch sicher, daß es von feinstem Pulverschnee bis zu extrem nassem Pappschnee alles als Neuschnee gibt. Und ich erwarte, daß diese verschiedenen Schneearten auch unterschiedliche Reflektionseigenschaften haben. Natürlich auch unterschiedliche Dämpfungseigenschaften und so weiter. So lange da Grundlagenforschung zu betreiben ist, kann über den Erfolg solcher Anordnungen nichts ausgesagt werden.

Dann gibt es noch das Problem mit den Verwehungen. Das kann man an jeder Hausecke beobachten, an jedem Laternenpfahl. Nur mal ganz genau hinsehen, im Winter bei Schneefall und Wind! Ist der Wind stark genug und der Schnee schön pulverig, dann braucht es nicht mal Schneefall, es reicht das, was bereits herumliegt um Verwehungen zu produzieren. Damit ist die Aussage über die Schneehöhe auch nicht zu machen.

Und noch etwas ist total unter den Tisch gefallen: es macht einen himmelweiten Unterschied, ob die "magischen" 2cm Schnee in 1h oder in 1Tag erreicht werden. Schon mal im Winter bei Schneefall Auto gefahren? Dann wißt Ihr, was ich meine. Die Messung muß den Gradienten auch noch bewerten können.

So intuitiv würde ich einen Laserpointer (sichtbares Licht, rot) und eine einfache Kamera als Erstes versuchen. Der Laserpointer strahlt (fast) senkrecht nach unten auf die Probefläche (z.B. Hauseingang). Die Kamera steht seitlich (z.B. hinter einem Fenster) und erfaßt die Position (hier Höhe) des projizierten Lichtflecks. Der Rest ergibt sich aus den geometrischen Daten der Anordnung und den Gesetzen der Triangulation. Das Entfernen des Schnees erfolgt im Bedarfsfall manuell wie Eingangs beschrieben.

Für solche punktförmigen Erfassungen ist die Wahl eines geeigneten Meßpunktes die allerwichtigste Entscheidung. Mit dieser Auswahl steht und fällt die Zuverlässigkeit der ganzen Anordnung. Montage der Kamera in einem beheizten Wohnraum sollte gegenüber Witterungseinflüssen unempfindlich sein - falls der starke Schneestrum die ganze Fensterscheibe dicht macht, ist das auch kein Problem. Dann muß niemand mehr raus und Schnee fegen; bringt ja eh nichts. Der Laserpointer schaut nach unten und die Optik bleibt dadurch sauber. Die starke Temperaturabhängigkeit des Lasereffekts wird bei einem anständigen Pointer durch eine Leistungsregelung kompensiert. Eventuell muß die Regelschaltung für niedrige Temperaturen ein bißchen Nachhilfe bekommen.

Sonst fällt mir echt nichts ein, wie man Schneehöhe halbwegs brauchbar und mit "automatischer" Entfernung der Schneereste auf elektronischem Weg hinbekommen könnte.