Zitat Zitat von Da_Vinci13
Ich bin dran und drauf mir ein Ätzgerät zu kaufen.
Nun meine Frage:
Ist Ätzen schwierig oder gefährlich? Ich weiss nur das da ziemlich viel mit giftigen chemischen Stoffen hantiert wird.
Und damit ich ein Ätzgerät hab, dass nicht gerade nach einem Jahr kaputt geht und auch funktioniert, mit wie viel muss ich da rechnen? (Würde mir sie gerne auf den Geburtstag wünschen...)
Könnt ihr mir vielleicht noch ein "Ätztutorial" empfehlen oder lerne ich das gleich mit der Anleitung?
ciao da vinci,

aus praktischer sicht hast du mit verschiedenen chemikalien in in wasser gelöster form zu tun.

- Ätznatron zum Entwickeln des Fotolack auf der Kupferschicht
ist absolut hautunfreundlich, zerstört eiweiss in der haut, die haut wird dann trocken und
rissig (handcreme ist eine gute idee)

- Eisen-III-Chlorid zum Kupfer-Ätzen
ist sehr farb-intensiv (rost-gelb) und auch aggresiv gegen andere Metalle als Kupfer.
Ich hatte vor etwa 30 Jahren einen emaillieten Topf zum Aufwärmen benutzt - der hatte eine kleine Beschädigung in der Emaillie, deshalb durfte ich den benutzen (war damals 14 ). eines tages hatte der topf ein loch und die eisen-iii-chlorid lösung ist auf's kochfeld der einbauküche gelaufen. edelstahl ist danach grau matt und nicht mehr schön.
( ... hat mega ärger gegeben )

- ammoniumpersulfat
ist klar und wird durch das gelöste kupfer blau - hier hab ich (bis auf das Zeug natürlich auch aggresiv gegen andere metalle - auch WMF-Cromagan-Löffel ist)

alle Flüssigkeiten müssen später ordentlich entsorgt werden, was dann wieder mehr oder weniger grosse probleme aufwirft.

gerade die verbrauchte Ätzlösung (gelöstes Kupfer) gehört weder ins lavabo, noch in den Garten.

Bis auf die riesige Sauerei auf dem Fussboden, die bei Missgeschicken entstehen kann ist das zeug nicht soooo gefährlich.
Natürlich nicht trinken, Kontakt mit Haut und Augen vermeiden, ggf. Spülen und zum Arzt - so wie mit jedem x-beliebigen anderen Zeug auch.

hier noch ein Link mit weiteren Infos http://www.mikrocontroller.net/topic/39207

Als Ätzbehältnis würde ich mir etwas aus Acryl kleben lassen und mit Ammoniumpersulfat ätzen.
Bewegung der Lösung durch eine Aquarienluftpumpe und einen Ausströmerschlauch am boden.
Beheizung durch eine einfache Stabheizung (Aquarienzubehör).

Das Behältnis sollte so gross sein, dass die Platinen, die du machen willst, bequem (hochkant) reinpassen.
Wegen den Luftblasen steigen kleine Bläschen auf, die an der Oberfläche zerplatzen.
Wenn Dein Ätzbecken nicht hoch genug ist spritzt ein klein wenig raus ( => Sauerei & ggf. Ärger), mach's also im Zweifel lieber 10 cm grösser

Im Prinzip sollte das alles beim Aquarianer zu bekommen sein. Fressnapf oder Qualipet meine ich da nicht - ich denke an jemanden, der sich auf Aquarien spezialisiert hat und noch selber Becken kleben kann.

Alternativ solltest Du das Becken auch beim Glaser (bezahlbar, weil das von der Grösse Reststücke sind) bekommen und Heizung & Pumpe bei Qualipet oder sonstwo.

so long

Ralph