Hallo Besserwessi,

ich sehe das ein bißchen optimistischer, als du.

Bei üblichen diskreten Schaltungen mit Transistoren, Dioden usw. den größten Temperaturkoeffizient (TK) haben die Halbleiter (um -2,2 mV/K = -2200 ppm/K) was bei Erhöhung um 25°C etwa -55 mV ergibt. Höchstens diese Spannung könnte dann am Ausgang erscheinen, weil der Übertragunsfaktor des gesamten Tastkopfes ohne Eingangsteiler 1:1 betragen sollte. Bei der typischer Einstellung des Oszis für digitale Signale 1 V/DIV sind es ungefähr 5 %.

Ich werde mit dem Tastkopf sehr zufrieden, wenn am Ende die gesamte thermische Drift von ca. 1% sich erreichen lässt. Weil die Schaltung aus drei Stufen besteht, würde in jeder Stufe ca. 0,3 % benötigt. Da der Tastkopf nur in inneren Räumen benutzt wird, muß man die thermische stabilität nur im Temperraturbereich von ca. 20 bis 50 °C streben. Es könnte natürlich sein, dass die thermische Driften der einzelnen Stufen unterschiedliche Richtungen der Änderungen hätten und sich somit teilweise selbst kompensieren würden. Deswegen muß über die gesamte Kompensierung noch am Ende bei der fertiger Schaltung nachgedacht werden.

Wenn die Praxis zeigen wird, dass die Temperaturdrift der Eingangstufe mit FET wirklich so groß und störend ist, werde ich sie selbstverständlich kompensieren.

Ich habe erfolglos versucht durch Änderung der Widerstände in der Ausgangstufe möglichst hoche Amplitude zu erreichen. Leider ist die Grenze des Kollektorstroms von 40 mA (was für 2 V auf 50 Ohm nötig ist) bei den BFR91A nicht zu überschreiten. Wahrscheinlich bei dem Strom ist die Phasenverschiebung gleich 180° und die Ausgangstufe fängt mit ca. 60 MHz zu oszillieren an. Seriell mit dem Koaxkabel geschalteter Abschlußwiderstand 51 Ohm bringt auch nichts.

Weil die FET Eingangstufe nur Spanungen im Bereich +/-0,5 V linear übertragen kann, ist sowieso am Ausgang nur ein Hub von 1V nötig. Es ist bei solcher Eingangstufe keine Verschiebung des 0 Pegels notwendig und der AC/DC Umschalter sich vereinfacht. Die Versorgungsspannungen konnten deswegen auf +/- 3V gesenkt werden.

Der Tastkopf wird in der Stellung 1:1 einen Bereich von +/-0,5 V und in der Stellung 10:1 einen Bereich von +/- 5 V haben. Ich würde lieber den Teiler am Eingang auf 2:1 und 20:1 ändern, um die entsprechende Bereiche auf +/-1 V und +/- 10 V zu erweitern, da der Bereich +/-5 V für digitale Signale ich zu knapp finde. Das sollte auch ermöglichen, die durch den Einganssteiler-Umschalter ehöhte Eingangskapazität, beinahe zu halbieren.

MfG