hi,
Schubladenschienen mit Spiel:
Wenn Du vier Schienen hast kannst Du versuchen sie alle in eine Achse zu bauen.
Dabei mußt Du sie ein wenig (mit Gefühl) gegeneinander verspannt montieren.
z.B: bei der X-Achse:
zwei Schienen links und zwei rechts.
Auf der linken Seite kannst du die links außen liegende Schiene montieren.
Dann die zweite Schiene auf der linken Seite, welche näher zum Frästisch liegt.
Dabei wird die "innere" Schiene etwas weiter nach innen gesetzt (0,1-0,2mm) als sie eigentlich sein dürfte.
Das führt dazu daß auf der außen liegenden Schiene die äußeren Kugeln die Kraft aufnehmen und an der innenliegenden Schiene die inneren Kugeln.
Das gleiche machst Du auf der rechten Seite.
So kannst Du evtl. Deine Schienen retten; einen Versuch wäre es wert.
Das erreichen der "Vorspannung" zwischen beiden Schienen lässt sich recht leicht bewerkstelligen.
Sind beide Wägen montiert und mit dem Portal verschraubt, fertigst Du einen Abstandshalter welcher exakt zwischen die beiden Schienen der linken Seite passt. Dann löst Du die innere Schine.
Zusätzlich zu dem Abstandshalter kannst Du einzelne Papierlagen zur Vergrößerung des Abstandes zwischenlegen.
1 Blatt Papier (80 Gramm) = ca. 0,05mm
1 Schicht Haushalts-Alufolie = ca. 0,02mm
Viel Glück bei dem Vorhaben.
Schritte bei Gewindespindeln.
M8 Gewindestangen haben eine Steigung von 1,25mm pro Umdrehung.
Das bedeutet daß sich der Schlitten um 1,25mm bewegt, wenn die Stange eine Umdrehung macht.
Dein Schrittmotor hat (wahrscheinlich) 200 Schritte pro Umdrehung im Vollschrittbetrieb.
Im Halbschrittbetrieb sind es dann 400 Schritt pro Umdrehung.
Möchtest Du 1mm verfahren mußt Du also im Vollschrittbetrieb:
200 Schritte / 1,25mm (pro Umdrehung) = 160 Schritte machen.
Im Halbschrittbetrieb sind es dann 320 Schritte.
Bei 10mm Verfahrweg sind es 1600 bzw. 3200 Schritte.
Bei meinen M6 Edelstahl-Spindeln lag die Maßabweichung durch Steigungsungenauigkeit der Gewindespindel bei ca. 1%.
Das macht auf 100mm ca. 1mm!!! Das ist zuviel.
Ich habe das ausgemessen und konnte es in meiner Mach3-Software ändern.
Wenn Ihr das messen möchtet macht es Sinn eine Digi-Schieblehre (9,95€ bei Aldi, Lidl und Co) zu verwenden.
* Ich zieht die Schieblehre ca. 121mm weit aus und befestigt sie so am Rahmen daß sie nicht verrutschen kann (Vorsicht: Die Schieblehre nicht verbiegen; sie ist ein empfindliches Meßgerät!).
* Dann fahrt Ihr mit kleinen Schritten mit der entsprechenden Achse bis an die Schieblehre und weiter hinaus bis sie genau 120mm zeigt.
* Nun gebt Ihr 100mm Verfahrweg ein und verfahrt die Achse
* Der abgelesene Wert ist euer Verfahrweg.
Z.B: 21mm abgelesen macht 120mm - 21mm = 99mm Verfahrweg bei einer Vorgabe von 100mm.
Die Abweichung beträgt 1 % und dies müsst Ihr eurer Steuerung mitteilen.
Beispielsweise kann man, wenn der Verfahrweg zu klein ist der Steuerung sagen daß sie statt 320 Schritten für 1mm (bei M 8 Gewinde) im Halbschrittbetrieb dann 323 Schritte oder wenn möglich 323,2 Schritte benötigt.
Die Motoren drehen also etwas weiter.
Ist der gemessene Verfahrweg größer als vorgegeben muß man die entsprechenden Schritte abziehen.
Die Messung sollte man mehrmals wiederholen; mindestens 3-5 mal.
Dann wird der errechnete Mittelwert genommen.
Ist die Einstellung geändert wird erneut gemessen (3 mal).
So, viel geschrieben; ich hoffe es hilft.
liebe Grüße,
Klingon77
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