hi,
eine Kupplung zwischen Schrittmotor und Welle ist (zwingend) erforderlich.
Es ist in der Praxis unmöglich daß die Schrittmotor-Welle und die Gewindestange fluchtend zusammen zu bauen.
Dann kommt es unter Umständen zu großen radialen Kräften, welche letztendlich auf die Kugellager der Schrittmotoren wirken.
Die einfachste Form des Ausgleichs, die ich kenne hat @meddie: oben beschrieben. \/
Dabei nimmt man ein Stück Gewebeschlauch (der ist relativ drehstarr) von ca. 4-5 cm Länge und zieht diesen über die Gewinde- und die Schrittmotorwelle.
Die Befestigung erfolg mit einfachen Schlauchschellen.
Mit dieser Konstruktion kann man ein paar 1/10mm Versatz ausgleichen ohne daß die Kräfte auf die Lagrung zu groß werden.
Das ist aber nur die halbe Miete.
Die Gewindewelle sollte auch noch gegen axiales verschieben gesichert werden.
Ansonsten können keine genauen Verfahrwege eingehalten werden.
Die Schrittmotoren sind oft mit zwei radial wirkenden Kugellagern ausgestattet.
Diese können auch geringe axiale Kräfte aufnehmen.
Prinzipiell sind sie aber nicht dafür gebaut!
Je nach Belastung (Tischgewicht; Werkstückgewicht; Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte; Kräfte, welche durch den Fräsprozess freigesetzt werden) kann es passieren, daß die Kugellager im Schrittmotor eine relativ geringe Lebensdauer haben.
Für mein "kleines grünes Schnuckelchen" (Proxxon MF70 CNC- Umbau) habe ich begonnen eine entsprechende Lagerung (mit Kupplung) zu entwickeln und zu bauen (Kupplungen sind schon fast fertig).
Anbei drei Bilder (die Skizze ist nicht komplett!) eines Lagerungsvorschlags der Gewindespindel, welcher sich auch für den Hobbyisten ohne Dreh- und Fräsmaschine realisieren ließe.
Foto 1 (von lins nach rechts):
grün: Gewindespindel (bei mir M6 x 1)
(nicht eingezeichnet: Mutter M6 mit Kontermutter)
rot-blau-rot: Axiallager mit 6mm Innendurchmesser
transparent: Halteplatte
gelb: Radial-Flanschlager mit 10mm Außendurchmesser
rot-blau-rot: Axiallager mit 6mm Innendurchmesser
dann kommt die Kupplung (Gewebeschlauch).
Die Kupplung hat bei mir (Alu ausführung) ebenfalls ein M6 Gewinde und radiale Klemmschrauben.
Sie dient somit auch zum einstellen der Vorspannung der Lagerung.
Sinn der Sache ist es die Gewindespindel gegen axiale Verschiebung zu sichern und die Kugellager der Schrittmotoren zu entlasten.
Die Sache lässt sich mit einer einzigen 10mm Bohrung (für das Flanschlager) von jedem mit einer kleinen Säulenbohrmaschine schnell aufbauen.
Das Flanschlager kann man (muß man aber nicht) mit Buchsen- und Lagerkleber einkleben.
Die Gewindespindel wird radial und axial (in zwei Richtungen) gehalten.
Eine günstige Bezugsquelle für Lager fand ich hier:
http://stores.ebay.de/Tusneldas-Kugellager-Shop
Wenn die Kräfte, welche die Maschine entwickelt gering bleiben, kann es aber auch ohne die zusätzliche Lagerung funktionieren!
Das muß dann jeder für sich selber entscheiden.
liebe Grüße,
Kliingon77
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