robo.fr,

da hast Du ein interessantes Projekt angefangen! IMHO musst Du dabei drei Dinge beachten:

1. Das Reflektionsgesetz: Wenn die Sonne um 10° wandert, und der Spiegel bleibt fix, dann wandert der reflektierte Strahl auch um 10°. Damit der reflektierte Strahl immer auf denselben Fleck fällt, muss sich der Spiegel um 5° drehen, also nur halb so schnell, wie die Sonne sich bewegt.

2. Die Erddrehung: Mit ihr wirst Du am leichtesten fertig, indem Du eine Drehachse so justierst, dass sie parallel zur Erdachse ausgerichtet ist. Hört sich kompliziert an, ist aber leicht zu erreichen, indem Du sie hohl machst. Wenn Du durchguckst und siehst den Polarstern, dann stimmt die Richtung!

3. Die Bahn der Erde um die Sonne: DIE verursacht die meisten Komplikationen. Die Erdachse ist um fast 24° gegenüber der Bahnebene geneigt. Deshalb steht die Sonne im Winter um rund 48° tiefer als im Sommer. Um das zu kompensieren, brauchst Du leider eine zweite Drehachse, die quer zu der Polachse verläuft. Ausserdem ist die Erdbahn elliptisch. Das hat zur Folge, dass die Sonne an manchen Tagen ihren höchsten Punkt am Himmel über Dir bis zu 16 Minuten vor oder nach der lokalen Mittagszeit erreicht. Gut, das macht nur knapp 4° aus, aber je nachdem, wie weit der Spiegel von dem Zielpunkt entfernt ist, kann's doch signifikant sein.

Wenn Du die Nachführung nicht regeln, sondern steuern willst, dann findest Du genaue Tabellen mit dem täglichen Sonnenstand entweder in

AHNERT ASTRONOMISCHES JAHRBUCH 2008 (Stern und Weltraum)

oder in

DAS HIMMELSJAHR 2008 (Kosmos).

Würde mich interessieren, wie Du vorankommst.

Ciao,

mare_crisium