Die Vermutung über die ENBs und +5V habe ich inzwischen experimentell bestätigen können, und zwar folgendermaßen:

5V über 33Ohm an Pin 9 & keramische 120nF nach GND. Der Kondensator soll dem Chip 'ne stabile Versorgungsspannung vortäuschen, falls er mal impulsartig etwas mehr Strom will, der Widerstand soll den Strom begrenzen, falls der Pin doch nicht für +5V gedacht war und jetzt Kurzschluß spielt. Daß 33Ohm zu wenig sind, um im Ernstfall irgendeiner armen Schutzdiode das Leben zu retten, ist mir allerdings erst hinterher eingefallen. Ach ja, hier kam das Digitalvoltmeter zum Einsatz, damit ich sehe, wenn die Spannung (wegen Kurzschluß) einbricht.

12V über 560Ohm und ein Analogmultimeter im 25mA-Bereich an die Pins13&14, auch hier 120nF nach GND. 560Ohm plus Innenwiderstand des Meßgerätes sind natürlich absoluter Overkill, um das Überhitzen eines Pixels zu verhindern, und dementsprechend mußte ich dann auch auf den 2,5mA-Bereich schalten, um etwas zu sehen. Pin 15 ist offen geblieben, weil ich nur einen 14poligen Stecker hatte, der halbwegs paßte.

Die Digitaleingänge des Druckkopfes (Pins 1-3 und 6-8) habe ich jeweils über 10kOhm auf +5V gelegt; zumindest für die ENBs sollte das ja der Ruhepegel sein.

Dann erst die 5V, dann die 12V eingeschaltet. Dann die Digitaleingänge der Reihe nach kurz mit GND (über 33Ohm) angetippt, in der Erwartung, das mA-Meter zucken zu sehen, wenn ich dabei einen ENB erwische. Für dieses Zucken muß es ein echtes analoges Zeigerinstrument sein, Digitalgeräte mit ihren drei Messungen pro Sekunde sind dafür zu langsam, da macht's keinen Spaß mehr. Gezuckt hat es dann bei den Pins 6, 7 und 8, aber nur sehr schwach; das können kaum 50µA gewesen sein.
Ach ja, auf Wasserkühlung kann man bei diesem Aufbau verzichten.

Der nächste Schritt ist für mich jetzt, das Teil mit richtigen Signalen zu versorgen, die ein Bitmuster reinschieben und dann die drei ENBs für je eine Millisekunde aktivieren, und das Ergebnis auf Thermopapier zu beobachten. Dann gilt es, sechs Kombinationen mit den Pins 1-3 durchzuprobieren; das sollte ja zu schaffen sein. Aber dazu ist ein 24V-Netzteil nötig, und ein µC (in meinem Fall AVR), Programmieradapter, Software… das wird seine Zeit brauchen. Ach ja, und 'nen L293 oder was, um den Schrittmotor zu bewegen.