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Hallo urban,
Kugeln, Quecksilberschalter oder Beschleunigungssensoren sind ein guter Ansatz, wenn es darum geht, die Neigung eines Systems/Fahrzeugs festzustellen. Im menschlichen Gleichgewichtsorgan gibt es afaik auch ein kleines Kügelchen, das am "Boden" rollt. Ich würde aber prinzipiell von Kugeln oder Quecksilberschaltern abraten und die ADXL verwenden.
Nun zu dem Problem: Du kannst drei Beschleunigungssensoren in alle drei Raumachsen ausrichten und bekommst damit einen Kraftvektor aufgrund der Gravitation, der Dir immer sagt, welche Neigung das System hat - wenn es unbewegt ist. Ein Flugzeug ist aber immer irgendwelchen Beschleunigungen unterworfen, welche die Messung verfälschen. Fliegst Du gerade aus, hast Du 1g auf der z-Achse und jeweils 0g auf x und y. Fliegst Du in eine Kurve, nimmt man an, dass weniger Kraft auf die z-Achse wirkt, aber entsprechend mehr auf die x-Achse (Achse entlang der Tragflächen). Tatsächlich wirkt aber auch noch die Zentrifugalkraft, so dass es vielleicht sogar 1.2 g auf z und 0.2 g auf x sind.
Das Problem ist leider so einfach nicht zu lösen. Man benötigt zusätzlich weitere Sensoren, z.B. Gyros oder Magnetometer und weiterhin einen mathematischen Algorithmus (Kalman-Filter), der das relative starke Signalrauschen der Sensoren herausrechnet und für längere Zeit eine stabile Referenzlage liefert. Die Leute von http://autopilot.sourceforge.net/ bzw. Rotomotion beschäftigen sich z.B. damit. Habe mir vor kurzem die 6-DOF-IMU von denen besorgt (http://rotomotion.com/prd_REV2.4.6DOFK.html), bin aber noch nicht soweit, das ganze mal im Flieger getestet zu haben. Wenn ich vorzeigbare Ergebnisse habe, poste ich sie hier mal.
Aber vermutlich wolltest Du es gar nicht so kompliziert, oder? 
Gruß, Achim.
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