hi,
der "Hüfthalter" und die Antennenbefestigung sind fertig.
Dabei habe ich einen schönen "Klops" geschossen.
Davon aber später mehr (wer spricht schon gerne über seine Unzulänglichkeiten).![]()
Nach der gestrigen Orgiehabe ich mich doch noch aufgerafft und die noch ausstehenden Federn für die Obere Laufrolle gefertigt.
Zur Erinnerung:
die Laufrolle ist, federunterstützt, in einer Schwinge gelagert um den nicht exakten Rundlauf der Felge zu kompensieren.
Federstahl gibt es in unterschiedlichen Durchmessern beim großen "C" relativ günstig zu kaufen.
Unserer sollte dann 0,8mm im Durchmesser sein. Die Stangen sind 1m lang.
Bild hier
Die Federn werden in der Konstruktion durch Schraubenköpfe am Platz gehalten.
Die Schraubenköpfe weisen einen Durchmesser von 5,4mm auf.
Die Federn sollten mit Ihrem Innendurchmesser unwesentlich größer sein.
Ich wählte ein Stück Rundstahl, welches in der "Restekiste" vor sich hin oxidierte. Der Durchmesser betrug 5mm.
Der Durchmesser des Körpers (Rundstahl), um welchen die Feder gewickelt wird muß immer kleiner sein, als der angepeilte Innendurchmesser.
Die Feder biegt sich nach dem Wickeln, entsprechend ihrem Naturell, noch ein wenig auf.
Durch den Rundstahl bohrte ich ein 1mm großes Loch um den Anfang des Federstahl-Stabes aufzunehmen.
Bild hier
Den Rundstahl noch an der Stirnfläche mit einer Zentrierbohrung versehen und ab in die Drehmaschine.
Dann in der Wechselradtabelle der "Drehe" nachgeschaut und die gewünschte Steigung der Feder (2,5 mm) mit den Wechselrädern eingestellt. Das ist der selbe Arbeitsschritt, der beim Gewindeschneiden vollzogen wird.
Bild hier
Nun wird der Federstahl mit zwei Flachzangen (oder im Schraubstock) vorne um 90 Grad abgewinkelt und das Ende in die 1mm Bohrung eingeführt.
Den Rest des Stabes klemmt man zwischen zwei flachen Hölzern in den Meißelhalter der Drehmaschine.
Bild hier
Die Klemmung des Federstahls im Meißelhalter von der anderen Seite.
Der Flachstahl über den beiden Hölzern dient der gleichmäßigen Druckverteilung auf die Hölzer.
Die Hölzer als solches dienen nur dazu, den Federstahl einerseits zu fixieren und gleichzeitig ein durchgleiten beim wickeln zu gewährleisten.
Bild hier
Das Ergebnis des ersten Wickelversuches.
Im Hintergrund das alte Provisorium, welches bis Dato Verwendung fand.
Ein kurzes Video (MP4) mit dem Wickelvorgang findet Ihr hier.
http://klingon77.roboterbastler.de/M...r/Video-01.mp4
Den Codec für MP4 könnt Ihr euch hier runterladen.
http://quicktime-alternative.softonic.de/
Bei meinem Window´s Media Player kann ich nach der Installation MP4 darstellen.
Möchte man statt Druckfedern Zugfedern herstellen, muß der eingestellte Vorschub der Stärke des Federstahls entsprechen.
Bild hier
Von den Rohlingen habe ich zwei gefertigt. Die wurden dann in der Mitte geteilt.
Der Innendurchmesser beträgt nun 5,8mm. 0,4mm größer als der Schraubenkopf.
Da die Federn ja bekanntermaßen ein "sprunghaftes" Leben führen und auch dazu neigen auf "nimmerwiedersehen" wegzuspringen habe ich statt der drei benötigten gleich noch eine vierte gefertigt.
Bild hier
Nun geht es darum, die "unschönen" Federenden zu begradigen/planen.
Dazu nimmt man (wieder aus der Restekiste) ein Stück Rundstahl von 5mm Durchmesser und steckt die Feder drauf.
Bild hier
Dann wird das Konstrukt entsprechend dem Bild an die Schleifscheibe des Schleifbocks gehalten.
Der Rundstahl soll eben (locker) die Schleifscheibe berühren.
Die Feder wird dabei mit leichtem Druck während des Schleifvorganges an die Scheibe gedrückt.
Dabei geschieht folgendes:
* Der Rundstahl verhindert, daß die Feder zwischen Schleifscheibe und Auflage gerät und klemmt. Die Feder wird sauber geführt.
* Durch den Druck der Feder auf die Schleifscheibe erwärmt sich diese im vorderen Bereich bis zur Rotglut.
* Der Federstahl wird weich und legt sich (mehr oder weniger plan) an.
* Es wird ein sauberer Federauslauf geschliffen.
Ein kurzes Video vom Schleifvorgang findet ihr hier:
http://klingon77.roboterbastler.de/M...r/Video-02.mp4
Bild hier
Das Resultat des Schleifvorganges.
Möchte man, wie bei industriell gefertigten Federn vorab eine Wicklung, welche komplett plan anliegt müsste man beim Wickeln während der ersten und letzten Umdrehungen ohne Vorschub (Vorschub im Federstahldurchmesser) arbeiten.
Es geht aber auch so.
Bild hier
Das Endresultat der Arbeit.
In das untere Flachalu werden noch drei Schrauben zur Fixierung der Federn eingearbeitet.
Drei Federn sind, wie ich feststellen konnte zu viel.
Zwei Stück reichen locker aus; evtl. auch nur eine.
Das müssen die Lauftests ergeben.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag dem Einen oder Anderen Drehmaschinen-Besitzer eine kleine Anregung geben.
Wichtig beim wickeln von Federn ist, daß die dabei auftretenden Kräfte nicht zu unterschätzen sind.
Ein Abstützen der Welle in der Drehmaschine durch eine (mitlaufende) Körnerspitze ist unbedingt notwendig!
Eine Schutzbrille und erhöhte Vorsicht beim Entnehmen der fertigen Wicklung, welche unter starker Spannung stehen, sind obligat.
Die Tage beschreibe ich dann mal, was man besser nicht machen sollte![]()
liebe Grüße,
Klingon77
Lesezeichen