Was macht Dich da so sicher? Vorstellen könnte ich mir gut, daß es eine Rolle spielt.Vibrationen schließe ich mittlerweile auch als Ursache aus
Ich bin mir nicht sicher, ob wir da nicht aneinander vorbeireden.Jetzt noch mal kurz zur Dimensionierung der Dioden: Schützen mir diese jetzt den Arbeitskontakt oder den Ruhekontakt?
Und bezüglich der Unterdimensionierung: Wieso sind sie jetzt genau unterdimensioniert? Sie schließen die Gegeninduktionsspannung des Motors kurz, soweit richtig, ja? Aber da fließt doch kein großartiger Strom - jedenfalls nicht für eine lange Zeit. Und die Energie reicht dabei doch kaum aus um die Diode zu erwärmen, oder verstehe ich da was falsch?
Es gibt wohl zwei unabhängige Effekte, die in Moment des Abschaltens eine Klemmenspannung am Motor verursachen können.
Effekt 1:
Der Motor wirkt als Generator. Die Generatorspannung ist proportional zur Drehzahl, in unserem Fall also zu vernachlässigen, weil der Motor beim Abschalten ja gegen den Anschlag gefahren ist, also steht.
Effekt 2:
Der Motor besitzt eine gewisse Induktivität. Diese ist unabhängig von der Drehzahl und bewirkt, daß zeitliche Änderungen des Motorstroms eine Spannung erzeugen, die der Stromänderung entgegengerichtet ist (Selbstinduktion). Mit anderen Worten: Die Induktivität widersetzt sich plötzlichen Stromänderungen.
Der Abschaltprozess ist eine plötzliche Stromänderung, bei realen Kontakten sorgt die induzierte Spannung für ein endliches Abklingen des Stromflusses in Form eines Funken.
Bei Deinem Beispiel:
Vor der Trennung der Kontakte fließen 60 A. Die fließen auch nach Abschalten des Arbeitskontaktes, aber über die Diode. Ein größerer Funken ist am Arbeitskontakt nicht zu erwarten, Du hast ja nur etwas mehr als 12V anliegen.
Sicherlich ist der Strom auch noch nicht gänzlich abgeklungen, wenn der Ruhekontakt schließt. In diesem Fall fließt der Strom dann über den Ruhekontakt (weil der keine Schwellspannung hat, im Gegensatz zur Diode). Öffnet der Ruhekontakt noch mehrmals (Kontaktprellen), dann übernimmt wieder die Diode.
Die Diode schützt also sowohl Arbeits- als auch Ruhekontakt, jeweils beim Öffnen des Kontaktes.
Die Diode sollte also kurzzeitige Spitzen von 60 A aushalten können. Bei der SB140 sind im Datenblatt nur 30 A (für 8,3 ms als Sinushalbwelle) angegeben. Die bereits genannten 1A ist die Dauerbelastbarkeit.
Was die Belastbarkeit der Leiterbahnen betrifft: Der Strom ist zwar hoch, aber nur sehr kurz. Dadurch ist wahrscheinlich keine Gefahr gegeben. Allerdings erinnere ich mich da von Materialmigration an hochbelasteten Leiterbahnen gehört zu haben, da könnte man evt. mal danach googlen, ob das hier eine mögliche Fehlerquelle im Dauerbetrieb sein könnte.
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