Hallo

Bei längeren Leitunglängen würde ich zu einer 20mA-Stromschnittstelle raten. Der Aufwand zum Wandeln der TTL-Pegel ist nicht größer als bei RS232, aber die Reichweite ist, je nach Kabel, bis 1000m! In der Praxis sind 100m mit einer einfach geschirmten 0,25er Leitung kein Problem. Allerdings ist die Baurate begrenzt, aber für ein paar Steuerkommandos immer noch mehr als ausreichend.

Den aktiven Teil, also die Konstantstromquellen (je eine fürs Senden und Empfangen), würde ich auf den RP6 bauen. Auf der passiven PC-Seite würde dann eine einfache Schaltung mit zwei Optokopplern und ein paar Widerständen zur Pegelanpassung an RS232 (bzw. an den USB-RS232 Wandler) ausreichen. Die Bauteile dafür kann man im Stecker unterbringen.

Alternativ zur Konstantstromquelle könnte man auch mit Festwiderständen arbeiten und die RP6-seitigen Anschlüsse direkt auf den UART legen und von diesem treiben lassen. Der Strom muss eben bei der verwendeten Leitungslänge ca. 20mA sein. Massgebend ist dabei der Sättigungsstrom der LEDs im Koppler, wenn man nicht unbedingt eine "normgerechte" Schnittstelle aufbauen möchte. Mit dem Risiko, dass ein durchgescheuertes Datenkabel den RP6 beschädigt, kann man auch auf die Optokoppler auf dieser Seite der Schnittstelle verzichten. Die PC-seitigen Koppler würde ich wegen der galvanischen Trennung allerdings unbedingt verwenden.

Ein schönes Feature ist die Break-Erkennung dieser Schnittstelle. Ein Low (=kein Strom) auf der Leitung signalisiert dem Empfänger, das keine Datenübertragung stattfinden soll. Damit kann man z.B. stromsparende Sleep-Funktionen verwirklichen oder Störungen durch Motoren vermeiden, wenn man nur im Stillstand sendet.

Gruß

mic