Ron,

gut, dass Du schon von selbst auf die Idee mit der Druckluft gekommen bist. Diese Art der Messanordnung nennt man in Fachkreisen "Einperl-Messung" wegen der Gasperlen, die dabei im Tank aufsteigen.

Nein, der andere Anschluss muss mit dem Luftraum über dem Flüssigkeitsspiegel verbunden sein. Aber: Der Gasstrom, den Du "einperlst" muss durch den Belüftungsstutzen Deines Tanks entweichen. Hat dieser Stutzen einen zu kleinen Durchmesser (kleiner als ca. 20mm), dann entsteht hier ein von der eingeperlten Gasmenge abhängiger Druckabfall. Der verfälscht die Messung ebenfalls. Aus diesem Grund verbindet man in Industrieanlagen den anderen Anschluss des Differenzdruck-Messaufnehmers direkt mit dem Gasraum über dem Flüssigkeitsspiegel, meist über einen Stutzen im Tankdach.

Wenn Dein Belüftungsstutzen aber durchgängig mehr als ca. 20mm Durchmesser hat, dann kannst Du den anderen Anschluss einfach offen lassen. Je nachdem, wo Dein Messaufnehmer montiert ist, solltest Du dieses Ende aber nach unten zeigen lassen. Wenn Du ihn im Freien montiert hast, können sich dort durch Kondensation bei Temperaturschwankungen Wassertröpfchen bilden. Wenn die nicht abfliessen, erzeugen sie einen Druck, der ebenfalls die Messung verfälscht. Wenn's kalt ist, kann das Wasser auch frieren und dann ist der Messwert auch eingefroren. - Ich hatte auch schon Fälle, in denen Wespen den Anschluss mit ihrem Nest zugemauert hatten! Danach habe ich auch immer in den anderen Anschluss Luft eingeperlt.

Du siehst, das Wichtigste an einer Messmethode ist nicht, wie sie funktioniert, sondern dass man weiss, was alles schiefgehen kann und wie man das verhindert!

Ciao,

Harald.