hi,

wenn ich es richtig in Erinnerung habe, verhindert man dadurch die Bildung einer Aufbauschneide.

Dabei lagern sich z.B: beim Drehen Werkstoffpartikel auf der Freifläche und der Spanfläche der Schneide ab. Es wird quasi eine Schneide auf der Schneide "gebaut". Dies geschieht durch Kaltverschweißen der Werkstoffpartikel mit der Schneide.

Diese Aufbauschneide kann unter Umständen einige 1/10 mm groß werden und die gesamte Schneidengeometrie des Werkzeiges und die Maßhaltigkeit des Werkstückes beeinflussen.

Ich habe das beim Drehen von Alu auch schon erlebt.

Abhilfe schafft dann:

1) feinstbearbeitete Oberflächen des Schneidwerkstoffes (z.B: durch Läppen), damit der Span gut abfließt

2) Die richtige Schnittgeschwindigkeit (Produkt aus Drehzahl und Werkstückdurchmesser - beim Drehen)

3) Die richtige Vorschubgeschwindigkeit.

(Die Aufbauschneide ist oft ein Produkt aus zu geringer Schnittgeschwindigkeit und zu hohem Vorschub)

4) Die richtige Schneidengeometrie (bei Alu ist der Keilwinkel kleiner, dafür aber der Span- und Freiwinkel größer)

5) Der richtige Kühlschmierstoff

soweit die Praxis für Industriebetriebe.

Praxis für Hobbybastler:
Einen Tropfen ganz normales Maschinenöl auf das Werkstück vor dem Drehen (also einen dünnen Ölfilm über der gesammten Drehlänge) lässt dieses Problem so gut wie nicht auftreten.

Da ich bei mir keine Kühlschmiereinrichtung habe, mache ich das oftmals so.

Ich muß dann nur gut lüften, weil es fürchterlich stinkt.

Gruß, Klingon77