Dann überlege mal, was ohne Kondensatoren passiert, wenn so ein digitaler Gegentakt-Ausgang umschaltet. Der eine Transistor fängt an zu leiten, der andere hört auf zu leiten. Sind beide nicht schnell genug, treffen sie sich in der 'Mitte', wo sie noch nicht sperren. Die Folge: es fließt, abhängig von der Umschaltgeschwindigkeit / Flanken-Steilheit / Impuls-Frequenz, ganz kurz ein mehr oder weniger hoher Strom. Was macht die Versorgungsspannung ? Die bricht ganz kurz ein, weil die Leiterbahnen GND und Vcc einen Widerstand haben, wo Spannung abfällt.
Der Spannungsregler sackt kurz ein, bevor er nachregeln kann.
Bei hochfrequenten / steilen Impulsen entstehen zusätzlich elektro-magnetische Wellen (jeder stromdurchflossene Leiter / Leiterbahn ist von einem Magnetfeld umgeben), die sich ausbreiten. Deshalb nichts 'Gewickeltes' oder 'Spulen-Ähnliches' anschließen, daß könnte einen Super-Schwingkreis ergeben oder bei bestimmten Bauteilen die Schwingneigung begünstigen. Auch Leiterbahnen nicht als 'Windungen' überall drumherum verlegen.
Jetzt kommen die Kondensatoren ins Spiel.
KerKos blocken steile Impulse ab (je steiler / hochfrequenter der Impuls, um so niederomiger wird der kapazitive Widerstand), damit die nicht in den Baustein können und dort alles durcheinander rütteln.
Und, sie geben kurz ihre Ladung ab, wenn die Spannung am Baustein beim Umschalten einbrechen möchte.
GND-Leiterbahnen immer besonders dick ausführen, damit dieser 'Gemeinsame' niederohmig ist und wenig Spannungsabfall entsteht, was ja alle anderen Bausteine an der gleichen GND-Leiterbahn zum 'Schweben' bringen würde.
Immer nur am letzten Baustein einer Versorgungs-Reihe einen KerKo, sonst hat man eine wunderschöne Kaskade aus C ... L (Leiterbahn) ... C ... L (Leiterbahn) ...
Ja, eine Leiterbahn ist bei hohen Frequenzen / steilen Flanken auch induktiv oder wirkt als Antenne. Schau mal in einen Fernseh- oder Satelliten-Tuner rein, da sind Spulen als Leiterbahnen ausgeführt.
Kapazitiv ist eine Leiterbahn gegenüber benachbarten Leiterbahnen ebenfalls. Störimpule können somit auch kapazitiv übertragen werden.
Deshalb: Leiterbahnen immer so kurz wie möglich, GND-Verbindungen so dick wie möglich.
Versorgungen sternförmig vom Glättungs-Elko des Netzteils oder vom Ausgang des Spannungsreglers aus verlegen, weil dort die Spannungsquelle am niederohmigsten ist.
Jetzt höre ich erst mal auf.