Dann die abschließende Antwort:
Welche Probleme ergeben sich aus der Form und der Anordnung der Geißeln beim Betrieb an einem rotierenden Motor und wie erfolgt der Antrieb, um zu einer gerichteten Fortbewegung zu kommen?

Die Form der Flagellen ist eine zylindirische Spirale etwa wie ein Korkenzieher der aus der Masse hinter dem Bakterium herausgedreht wird und damit den Schub leistet. Bei konstanter Drehung aller Flagellen des Bündels kommt es erst einmal ganz gut voran, wenn auch nur geradeaus.

Dabei ist es schon erstaunlich, dass die Flagellen, die mit 1000-fachem Längen zu Durchmesser Verhältnis wie Schnüre aussehen, sich nicht verheddern. (Wenn sie elastisch ihre Form behalten und einigermaßen glatt sind müsste es gehen, es geht ja offensichtlich auch.)

Nach der Beschreibung wechselt nun der Antrieb in unregelmäßigen Abständen die Dreh-Richtung in Millisekunden bis Sekunden Intervallen. Das ist zumTeil erstaunlich kurz denn in 3ms macht der Motor ja gerade mal eine Umdrehung. Wenn es damit dann einfach so weitergeht müsste sich das Bakterium rückwärts bewegen und die Korkenzieher müssten sich endgültig ineinander drehen und verhaken.

Die Richtungsänderung wird aber so rasch ausgeführt, dass daraufhin der Drehsinn der Spirale umklappt und wiederum ein Abstoßen nach hinten erfolgt.

Das Bündel fällt bei diesem Vorgang auseinander und es kann eine Richtungssteuerung erfolgen. - Ich vermute durch den individuellen Antrieb einzelner Flagellen - die sonst durch die Strömung zu einem dichten Bündel in Stromlinienform zusammengefasst sind. Das wurde nicht ganz so deutlich gesagt aber die Bilder der bewegten Bakterien lassen es erahnen.
Manfred