Das sieht alles ganz toll aus und ich möchte auch nicht bestreiten, daß mit einem abgeglichenen Tastkopf steile Flanken besser auf dem Oskar dargestellt werden, als mit irgendwelchen Strippen.
Aber auch nur dann, wenn keine Schutzleiter- oder GND-Verbindungen zum Netztgerät, Funktionsgenerator, etc. vorhanden sind. Sonst nutzt nämlich der beste Tastkopf nichts, weil durch die ganzen (Masse-) Verschleifungen so viel MessMist zum Meßsignal dazu kommt, daß ein 'leichtes' Überschwingen an steilen Flanken kaum noch zu erkennen ist.
Je nachdem, was ich messe, kommt ein Adapter BNC-1xBanane an den Oskar (die Masse-Verbindungen sind ja sowieso gestöpselt) und dann wird mit Laborstrippen abgegriffen.
Ich gebe zu, im HF-Bereich geht es schlecht ohne Tastkopf, aber da dürfen dann auch schon keine Masse-Verbindungen mehr sein, sondern muß der GND vom Tastkopf auf kürzestem Wege an einem dem Meßpunkt nahe gelegenen GND angeschlossen werden.
Wenn mit 2 Tastköpfen gemessen wird, sieht die Welt wieder anders aus. Es sind halt nicht überall Laborbedingungen.
Ebenfalls bereitet die Anzeige von einem µC-Board mit 40MHz Quarzgenerator und 20MHz = 50ns auf den Busleitungen Probleme; da brauche ich nur das Kabel vom Tastkopf zu bewegen, und schon sehen meine steilen Flanken und Rechtecksignale anders aus. Wer nach den SehNerven keinen 'Ausblend-Filter' hat, sollte da besser gar nicht erst messen.
Und wer mal nachsehen möchte, wie sein 200Hz PWM-Signal aussieht, benötigt nicht unbedingt einen Tastkopf dafür.
Somit jedem das, womit er am Besten klar kommt.
Ich messe mit einem Hameg HM1007 (100MHz Analog/Digital) und einem Tektronix 2235 (100MHz Analog) und erwarte von diesen Geräten keine Anzeige wie bei einem R&S Die Tastköpfe sind alle von Hameg, die Preiswerten eben.