Hallo Madgyver,

obwohl Du Dich schon aus der Diskussion ausgeklingt hast, muss ich jetzt doch noch mal auf ein paar Deiner Aussagen eingehen:

Die Diskussion ob es überhaupt Zufall als solchen gibt, ist bei der Frage nach einem freien Willen denke ich fehl am Platz, wenn auch auf den erstn Blick naheliegend.
Wäre die Ansichten des Determinismus richtig ( es gäbe keinen Zufall ), würde sich unser Leben auf vorgegebenen, unveränderlichen Bahnen bewegen. Der Lauf des Lebens wäre wie das Fahren eines Zuges auf vorgegebenen Gleisen. Am Anfang des Gleises fährt der Zug los und erreicht das Ziel ohne die Möglichkeit seiner vorgegebenen Bahn abzuweichen. Die Vorgäng im Gehirn würden nach einem vorgegebenen Muster ablaufen und der freie Wille wäre eine Illusion.

Würden alle Vorgänge im menschlichen Gehirn determistisch ablaufen, liese dies darauf schließen, dass man die Funktionsweise des Gehirns mit einem Computer nachbilden könnte. Die einzige Schwierigkeit bestünde darin, einen Computer zu bauen, der die Komplexität des Gehirns erreicht.

Falls aber echte Zufallsprozesse auf unser Denken Einfluß nehmen, liegt das Verhalten des Gehirns ausserhalb des Determinismus und damit ausserhalb einer nach vorgebenen Abläufen funktionierenden Maschine sowie deren Realisierbarkeit duch Menschenhand.

Aus der Religion kennen wir das Konzept der Seele. Über Zufallsprozesse könnte die Seele in Kontakt mit dem Gehirn treten. Seele, Bewustsein, freier Wille wären dann Dinge, die ausserhalb Umsetzbarkeit in einer Maschine lägen.


aus Wikipedia, freier Wille, Abschnitt Determinismus

Dem Determinismus liegt die Annahme zugrunde, dass alle Ereignisse, die geschehen eine zwangsläufige und eindeutige Folge aus vorangegangenen Ereignissen sind. Wenn der gesamte Zustand eines Systems zu einem beliebigen Zeitpunkt definiert ist und die darin geltenden Gesetze eindeutig sind - d.h. dass sie bei identischen Anfangsbedingungen immer das gleiche Ergebnis hervorbringen -, so ist der Zustand des Systems zu jedem zukünftigen Zeitpunkt festgelegt. Für unser Universum bedeutet das, dass alle dem Urknall folgenden Ereignisse bis heute zwangsläufige Wirkungen von vorangegangenen Ereignissen sind und dass es zu dem Verlauf, den das Universum genommen hat, nie eine Alternative gab. Das gilt auch für die Lebensläufe aller darin lebenden Individuen. Im Jahr 1814 wurde von Pierre-Simon Laplace, als anschauliches Gedankenexperiment zum Determinismus, der Laplace'sche Dämon vorgeschlagen.

Die einzige realistische Alternative zum Determinismus sind Ereignisse, die auf echtem Zufall basieren, der sich als creatio ex nihilo - sich selbst aus dem Nichts erschaffend - darstellt.


Die "Zufälle" die in der QM behandelt werden, spielen für uns keine Rolle, weil die sie entweder sehr kurz sind oder so kleine Energie Beträge benötigen, dass wir sie nicht warnehmen können.
Woher willst Du wissen, dass diese Aussage richtig ist? Wie kannst Du wissen, dass z.B. das thermische Rauschen nicht unmittelbar durch quantenphysikalische Effekte beeinflusst wird? Was ist, wenn man das thermisch Rauschen mit einem AD-Wandler sample, haben dann diese Prozesse nicht unmittelbar ein Auswirkung auf mein Messergebnis?
Wäre es nicht denkbar, dass ein an einer Schaltschwelle liegendes Neuron, welches gerade nicht weis, ob es feuern oder nicht feuern soll, durch einen Prozess ähnlich dem thermischen Rauschen beeinflusst wird?