Hallo Frank,

aber ich glaube ich werde dich nicht überzeugen können.
Dafür müsstest du mich überzeugen, dass alle Menschen auf dieselben Reize gleich reagieren. Ich befürchte auch, dass dir das nicht gelingen wird. Aber mach dir nicht draus, auf das was die Politiker hierzu entscheiden habe ich eh keinen Einfluss und in Bayern darf ich nichtmals wählen

Aus deinen Argumenten kann man rauslesen das du schon ne ganze Weile wohl keine Spiele mehr spielst oder schon immer selten gespielt hast.
Bei meinem vorherigen Arbeitgeber waren Doom, Counterstrike usw. eine beliebte Feierabendbeschäftigung. Freitags wurden auch öfter mal Freunde und Bekannte eingeladen und bis Samstag morgens und länger durchgezockt.
Da waren dann Leute bei, die mit ihren nur fürs Spielen zusammengestellten Rechnern und rappelvollen Festplatten angerückt kamen.
Wenn die ganzen Rechner zusammengestöpselt waren, dürfte es sehr wenige Egoshooter usw. gegeben haben die in dem Netzwerk nicht zu finden waren.
Da es eine lustige Gesellschaft war, die Leute nicht nur verbissen hinter der Konsole saßen, sondern sich dabei auch unterhalten wurde, habe ich mir da auch einige Nächte um die Ohren geschlagen. Dass ich selber nur selten mitgespielt habe, liegt hauptsächlich daran, dass ich in solchen Spielen nicht besonders geschickt bin.
Das ist jetzt knapp 2 Jahre her, ich glaube nicht, dass nicht, dass die grafische Darstellung von Spielen sich seitdem verschlechtert hat.

Leider ist das Problem das die meisten Kritiker die nach Gesetzen schrein kaum ein Spiel gespielt
Es geht hier nicht darum zu beurteilen, ob ein Spiel Spass macht, ne flüssige Grafik hat oder eine gute Story. Es geht um die Darstellung von Gewalt und Brutalität. Um zu beurteilen, ob Blut spritzt, Menschen in Stücke gebombt werden und stöhnend zusammenbrechen, reichen Videosequenzen oder ein paar Minuten zuzugucken.

Dies ist gleich in doppelter Hinsicht falsch. Es gibt regelmäßig Horrorfilme als auch viele andere die sich einen feuchten Kehrich um die Botschaft "Gewalt sei falsch" kümmern. Das ist doch eine realitätsferne Illusion!
Klar gibt es diese Horrorfilme. Die sind aber genauso umstritten wie die Spiele von denen wir hier reden. Die Diskussion wird in den Medien nur nicht mehr so hochgepuscht, weil die Medien endlich was neues gefunden haben.

Die modernen Computerspiele (XBOX etc.) haben immer eine feste Story, auch wenn man sich darin frei virtuell bewegen kann. Die Grundstorry steht wie in einem Film fest und ich kenne kein Spiel in dem die Botschaft "Gewalt sei richtig" vermittelt würde.
Kann es sein, dass du jetzt das Spiele-Genre gewechselt hast.
Was ist denn z.B. die Story in Counterstrike?
- Wenn man gewinnen will, muss man die Gegner töten.
- Ziel eines Spieles ist zu gewinnen.
- Menschen zu erstechen, erschiessen und in die Luft zu sprengen wird allgemein als Gewalt bezeichnet.
Für mich ergibt das nicht gerade die Message "Gewalt ist falsch".


Es ist nur ein Spiel und man spielt gewöhnlich sowieso im Wechsel auf unterschiedlichen Seiten.
Na toll. Und was macht man nach dem Seitenwechsel? die Gegner wieder gesund pflegen oder einfach mit ner anderen Uniform weiter den Gegner töten?
Es geht hier nicht um Rassismus und Nationalismus sondern um die Darstellung von Gewalt. Welche Farbe die Uniform hat aus der das rote Blut spritzt macht da keinen Unterschied.

Ich frage mich wo du die Sicherheit her hast wo sich doch die Wissenschaftler und Psychologen noch darüber streiten.
Warum ich sicher bin, habe ich doch geschrieben. Weil es jede Menge Dinge gibt, bei denen eindeutig nachgewisen ist, dass manche Menschen nicht maßhalten können und die Kontrolle verlieren.

Ich glaube du unterliegts dem Medieneinfluss wie so viele andere, denn wenn man selber wenig spielt kann man sich ja nur eine Meinung aus der Berichterstattung der Medien
Was unterscheidet uns beide denn hier? Du kannst bei genau einem Menschen mehr beurteilen, welche Wirkung Computerspiele auf ihn haben, nämlich bei dir selbst.
Ich beziehe mich aber die ganze Zeit nicht auf den Grossteil der Menschheit, sondern ausdrücklich auf eine Minderheit, die nicht normal reagiert. Falls du dich selber nicht zu letzterer Gruppe zählst, schwindet dein Erfahrungsvorsprung gerade auf NULL

Zudem werden wohl Alkohol und Zigaretten noch verkauft und hier ist sogar wissenschaftlich eindeutig belegt das es schadet und das sogar nicht nur einzelnen sondern allen. Also hier wäre vielmehr Handlungsbedarf wenn man deiner Argumentation zustimmt.
Natürlich wäre hier auch Handlungsbedarf. Das sage ich sogar als Raucher der schon das ein oder andere Mal besoffen war und Spass dabei hatte.
Aber was willst du mir damit sagen? Weil nicht genug gegen Probleme durch Alkohol und Nikotinkonsuum getan wird, dürfen wir auch gegen alle anderen Probleme durch die Menschen zu Schaden kommen nichts unternehmen?

Zitat:
Da ich davon ausgehen, dass es auch beim Gewalt-Konsum Menschen gibt die nicht damit umgehen können, glaube ich schon, dass es sicherer auf unseren Strassen wird, wenn man diese Menschen am Gewalt-Konsum hindert.
Wenn man es auf diese Menschen beschränken kann dann könnte es sein. Aber nicht wenn man ein generelles Verbot ausspricht und nun auch alle Leute in ihren Freiheiten weiter beschneidet.
Aha, du gestehst sogar ein, dass ein Verbot die Strassen sicherer machen könnte, wenn man es auf die relevante Gruppe beschränken könnte.
Aber warum würden die Strassen dann nicht auch sicherer, wenn das Verbot für alle Menschen gilt?
Werden dann die völlig "normalen" zu Gewalttätern? Warum? Weil sie ihre Droge Computerspiel nicht mehr bekommen?
Letzteres meine ich jetzt nicht ernst, aber deine Argumentation könnte darauf schliessen lassen.


Gegen Beckmann kann ich eigentlich garnicht so sehr was sagen, er hat auch schon einiges vernünftige gemacht. Ich meinte vielmehr die "sachkundigen" Leute die letzlich entscheiden was zu verbieten ist und was nicht.
Mag sein, er hat aber auch schon weniger vernünftiges von sich gegeben.
Da wir uns offensichtlich nicht immer ganz einig sind, was vernünftig ist und was nicht, lässt sich allerdings nicht ganz ausschliessen, dass wir hier von denselben Beckmann-Kommentaren reden

Es hängt wie überall am Alter. Ältere Leute die nicht wirklich mit Spielen aufgewachsen sind haben leider in der Mehrzahl gewaltige Vorurteile, egal in welchen Beruf sie tätig sind,
Vielleicht. Vielleicht haben aber auch eher die jüngeren Leute Vorurteile, weil Sie selber eher betroffen sind und durch ein Verbot eingeschränkt würden.

die Mehrzahl würde hier zu übertriebenen Einschränkunken neigen.
Wogegen die jüngeren als Gruppe ganz sicher zu übertriebener Legalisierung neigen werden, weil ein wesentlich höherer Teil dieser Gruppe selber eingeschränkt würde.

In 10 bis 15 Jahren wird sich dann das Bild drehen und alles wird wieder freigegeben.
Sicher? Falls es ein Verbot geben sollte, könnte sich in 10-15 Jahren auch herausgestellt haben, dass es gar nicht das Blut war, was den Reiz an Computerspielen ausgemacht hat.

Ich meine das ein DOWNLOAD eines fremden Produktes Diebstahl ist. Und Diebstahl wird wohl schon Jahrhunderte bestraft und das wird wohl heute keiner mehr anzweifeln.
Download wird nicht als Diebstahl bestraft sondern als Urheberrechtsverletzung. Downloads von Musik und Filmen für den eigenen Gebrauch waren vor wenigen Jahren sogar noch legal
Das Urheberrecht wurde gerade im Bereich Download, Privatkopie usw. erst letztes Jahr stark überarbeitet und geändert und der sogenannte "2. Korb" (2. geplante Teil der Überarbeitung) steht soweit ich weiss noch aus.
Somit dürfte das existierende Gesetz zur Verbreitung gewaltverherrlichender Materialien sogar älter sein als die aktuelle Gesetzgebung für Downloads.

Spielt allerdings alles gar keine Rolle, denn wenn es ein Gesetz gibt, dürfte einem Richter völlig egal sein wie alt es ist.

Die Nutzung eines Egoshooters kann man nun wirklich nicht mit Diebstahl gleichsetzen.
Stimmt, weder mit Diebstahl noch mit Urheberrechstverletzung. Deswegen will Herr Beckmann ja auch ein neues Gesetz für Killerspiele schaffen und nicht die Gesetze für Diebstahl überarbeiten

Nichts hätten die meisten dagegegen, nur wenn einem der Staat vorschreiben will was man zu spielen hat, das würde mich gewaltig stören.
Soweit will ja selbst Herr Beckmann nicht gehen. Der will dir nur vorschreiben, was du nicht spielen darfst
Das Vorhaben auf den Staat zu verallgemeinern ist übrigens auch nicht ganz fair. Laut dem Gollem-Artikel sieht das Bundesministerium ja z.B. keinen Handlungsbedarf. Auf Spiegel Online gab es heute einen ganz guten Artikel, laut dem es noch eine Reihe weitere Politiker gibt, die gar nichts davon halten auf Probleme immer gleich mit Verboten zu reagieren.

Naja, der Vergleich hinkt nun total. Und selbst Grenzwerte beruhen auf Studien und Untersuchungen und nicht auf der Empfindung bestimmter Altersgruppen.
Manche Grenzwerte beruhen aber auf Studien und Untersuchungen, die zu keinem klaren Ergebnis geführt haben, bei anderen kann man sogar nur schätzen, weil aussagekräftige Untersuchungen zu Langzeitschäden naturgemäss lange dauern und täglich neue Medikamente, Materialien, Inhaltsstoffe usw. entwickelt, auf den Markt gebracht und eigesetzt werden.
Sollte es ein Gesetz zu Killerspielen geben, wird das ganz sicherlich nicht auf Befragungen im Altersheim beruhen

Das alte Vorurteil - habe ich so oft gelesen. Natürlich werden die Spiele schnell langweilig aber doch nicht wegen der Gewalteffekte sondern weil die Story und der Spielwitz verloren geht wenn man es eine Weile gespielt hat.
Ich habe nicht gesagt, dass sie wegen der Gewalteffekte langweilig werden, sondern dass die Gewalteffekte selber schnell langweilig werden und ein Spile das ausser Gewalteffekten wenig zu bieten hat dann insgesamt langweilig wird.

Fortsetzungen von Spielen zeigen in der Regel nicht mehr Gewalt als der Vorgänger.
OK, die Fortsetzungen zeigen sie nur in einer besseren Auflösung und mehr Frames/s.

Du bist doch nicht älter als ich, oder? Zu meiner Zeit gab es schon Computerspiele. Ich bin schon mit solchen Spielen aufgewachsen, erst Commodore PET, dann Apple und später VC20/C64 usw.
Dann bin ich wahrscheinlich doch ein paar Jahre älter.
Den ersten Computer habe ich glaube ich im Computerkurs in der 8. Klasse gesehen. Der war aber gross wie ne Waschmaschine, nen Monitor gabs dafür und alle Ausgaben liefen über den Drucker.
Für Egoshooter daher ziemlich ungeeignet

Den ersten Commodore habe ich Schätzungsweise in der 10 Klasse gesehen. Die Dinger waren aber bei uns damals so wenig verbreitet, dass ich sie nicht wirklich wahrgenommen habe.

Auch damals gabs schon viele ähliche Spiele nur halt die Grafik (wenn man es so nennen will) war übel.
Commodore 64 und 128 waren zu anfang meiner Studienzeit noch halbwegs aktuell und da haben wir recht viel damit rumgespielt.

Mit den paar Pixelklumpen die damals drin waren, liess sich das, wogegen ich hier die ganze Zeit rede aber gar nicht darstellen.

Das mit den Gewaltvideos, das halte ich auch für ne schlimme Entwicklung. Das gehört aber mehr in den Bereich Medien und hat mit Spielen rein garnix zu tun.
Wieso bist du so sicher, dass jemand der aktiv am Computer auf virtuelle Leute eindrischt, das nicht mal in echt probieren will, Gewalt in Film und Fernsehen aber schon dafür in Frage kommen?

Lies mal: http://www.spiegel.de/panorama/justi...453108,00.html
Da sagt der Täter sogar selbst, dass er das Opfer tot getreten hat, weil er das was er vorher stundenlang am Computer gespielt hat nachmachen wollte. Der Artikel ist auch so recht interessant, weil er Argumente für beide seiten aufführt, z.B. auch, dass Herr Beckmanns Gesetz für das Spiel das der Täter gespielt hat gar nicht greiffen würde.

Ist natürlich etwas abgedreht und nicht zu verteidigen, aber immerhin hatte er so eine Möglichkeit ein wenig Dampf abzulassen. Leider hat das wohl nicht gerreicht und andere haben die Warnzeichen nicht erkannt.
Willst du damit sagen er hatte schon immer die Phantasievorstellung mit Gewehr und Bomben durch die Schule zu ziehen und Lehrer und Mitschüler umzubringen, hat dann aber zum Glück ein Spiel gefunden in dem er genau diese Phantasie virtuell abreagieren konnte? Klingt etwas weit hergeholt.

Komisch, bevor es diese Computerspiele gab in denen man durch die gegend rennt und wahllos Leute abknallt, sind eindeutig weniger Schüler durch Schulen gerannt und haben wahllos Leute abgeknallt.


Ich habe nicht geschrieben das Sie Spiele ohne Gewalt bevorzugen. Die Gewalt ist überhaupt kein Entscheidungskriterum, weder in die Eine noch in die Andere Richtung, die Spieler kaufen ein Spiel wegen der Grafik, dem Gameplay, dem Spielwitz und vor allem den Wettbewerbsmöglichkeiten.
Den Absatz zu kommentieren habe ich bis zum Schluss aufgeschoben, weil der sich besondes eigent nochmal klarzustellen was ich die ganze Zeit sagen will.
Wenn die Spieler ein Spiel nicht wegen der Gewalt, sondern wegen der von dir genannten Kriterien kaufen würden, würde ihnen doch gar nichts abgehen, wenn die Gewalt entschärft würde.

Und das Menschen seit Urzeiten sich in Spielen / Spielfilmen / Theater usw. bekämpfen (messen), das wird man wohl nicht durch Gesetzte aus dem Character der Menschen entfernen können.
Nein, aber da habe ich auch wenig Probleme mit.
Wenn ich ein Spiel spiele, will ich gewinnen - völlig klar.
Wenn es in einem Spiel darum geht sich mit seinem Mitspieler zu messen, will man ihn besiegen - klar, kein Problem.
Wenn das Spiel ein Egoshooter ist, muss man seinen Mitspieler erschiessen - ok, ist ja nur ein Spiel.
Wenn der Mitspieler ein oder mehrfach getroffen ist, ist er besiegt und man hat gewonnen, das Spiel/der Wettbewerb ist zu ende.

Warum muss aber in manchen Spielen realistisch dargestellt werden, wie der Geger röchelnd zusammenbricht und sein Blut durch die Gegend spritzt. Das hat doch nichts mehr mit Wettbewerb und sich messen zu tun.
Bei allen anderen Spielen - egal ob real oder am Computer, will man seine Mitspieler doch auch nicht sterben sehen.
Wenn man es in der Realität nicht schön findet wenn Menschen leiden und sterben, warum sollte man sehen wollen, wie sein Mitspieler virtuell stirbt und leidet?

Dass vielen der obere Teil nämlich der Wettbewerb Spass macht auf den sie nicht verzichten möchten kann ich verstehen.
Wenn jemand aber auf den unteren Teil, nämlich die unnötige Darstellung von Gewalt, nicht verzichten kann, ist mir das etwas suspekt.


Bei diesem Spiel finde ich übrigens das Microsoft es schon ein wenig mit dem Blut übertrieben hat, auch wenn´s nur Außerirdische sind.
Na da sind wir dann ja wenigstens teilweise auf einem gemeinsamen Nenner