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Erfahrener Benutzer
Robotik Einstein
Jo,
Kugelgelagerte Führungen weisen keinen "Stick-Slip Effekt" auf.
Hört sich kompliziert an, ist aber schnell erklärt.
Bei herkömmlichen Führungen hat man eine große Kontaktfläche.
Ist ja auch gewollt - wegen der auftretenden Kräfte.
Diese Flächenberührung hat aber die unangenehme Eigenschaft, daß sie sich, wenn die Last aus der Ruhe in Bewegung versetzt werden soll, "wehrt".
Man dreht also an der Kurbel (oder lässt durch einen Motor drehen).
Eine Kraft baut sich auf, die den Schlitten verschieben will.
Das Material der Beweglichen Elemente hat eine gewisse "Dehnung".
Ergo --> es passiert erstmal nichts an der Führung/Schlitten
Die Kraft wächst, weil ja weiter gedreht wird.
Übersteigt nun die ausgeübte Kraft einen gewissen Level, "springt" der Schlitten ein Stück vorwärts und läuft dann mit weiterer Kraftausübung ruhig weiter.
Wohlgemerkt, wir sprechen hier um ggf. 1/1000mm bis 1/10mm. Je nach Steifigkeit der Maschine.
Dies kann man mit Linearführungen umgehen, da sie keine Gleitreibung sondern Rollreibung aufweisen. Dafür ist die Flächenbelastung nicht so hoch.
Eine andere, aber aufwändige Möglichkeit diesen "Stick-Slip-Effekt" auszuschließen, oder zu minimieren ist der, daß man in die Führung vor dem Start Öl presst. Also eine aktive Ölpumpe. Dies ermöglicht dem Schlitten quasi auf einem Ölbett zu "schwimmen".
Das Öl muß aber wieder aufgefangen, greinigt und dem Kreislauf zugeführt werden.
Wenn Du keine so großen Belastungen hast (Gravierfräse nimmt ja kaum Material ab) und die Ausladung nicht zu groß ist, schau mal bei Conrad nach. Dort gibt es auch passende Silberstahlwellen. Denk aber daran, unbedingt eine Abdichtung der Linearfürhungen einzubauen!
Was anderes:
Hast Du dir schon Gedanken um die "Spielfreiheit" der X und Y-Achse gemacht?
Teure Lösung: Kugelumlaufspindeln (manchmal günstig in EBAY)
Alternative (nur ein Gedanke, habs noch nicht versucht):
Du steuerst ja mit einem "Rechenknecht".
Findet nun ein Richtungswechsel statt; z.B. in der X-Achse (also von vorwärts nach Rückwärts) ermittelst Du vorher mit oben beschriebener Meßuhr wieviel Spiel in Deiner Gewindespindel steckt, und lässt den Rechenknecht einfach das Spiel rausrechnen.
Beispiel:
Der Schlitten fährt nach links
Der Schlitten stoppt und soll nun nach rechts fahren.
Vorab hast Du ein Gewindespiel von 0,08mm ermittelt.
Allen Maßen, die nun in der Richtung nach rechts angefahren werden sollen, werden 0,08mm zugeschlagen.
Noch ne Möglichkeit:
Stichwort: Vorgespannte Muttern --> mußt Du aber nun mal im Netz nachschlagen, da ich zur Arbeit muß. Nur soviel vorab: Wird wahrscheinlich klemmen, da die handelsüblichen Gewindestangen zu ungenau gefertigt sind.
Gruß, Klingon77
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