@Manfred und alle dies interesiert:

Ich fürchte Korrosion nicht wegen des Materialschwunds. Es wäre kein allzu großer Aufwand die Elektroden, beim nächsten Umtopfen, zu erneuern. Bis dahin werden sie schon nicht komplett wegrosten.
Aber viele (oder alle?) Metalloxide haben einen höheren Widerstand, als die nicht oxidierten Metalle.
Da ich aber gerade den Widerstand auswerte, könnte eine Verdickung der Oxidschicht die Messwerte verschieben und der Topf wird mit der Zeit immer häufiger gegossen.

Das Kupfer im Boden nicht allzu schnell verrottet, denke ich auch. Mir war aber auch das Gerücht mit den Kupfernägeln im Baum bekannt. Auch wenn man einen Baum nicht wirklich durch einen Kupfernagel umbringt, so schottet er doch die verletzte Stelle ab. Kann eine Pflanze auch ihre Wurzeln abschotten? Ich denke nicht, dass zwei Kupferdrähte im Boden die Pflanze umbringen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das Wachstum der Pflanze vielleicht etwas gehemmt wird. Außerdem geht es ja nicht nur um Kupfer, sondern langfristig auch um oxidiertes Kupfer, will heißen, giftigen Grünspan!

Man kann natürlich die Elektroden mit einem edleren Metall beschichten. Sobald aber ein Kratzer in der Oberfläche ist, was schon beim Hineinstecken in die Topferde durch kleine Steinchen oder dergleichen passieren könnte, hat man im Topf eine kleine kurzgeschlossene Batterie.

Ich bin kein Chemiker, aber ich weiß das Leitungswasser kein reines Dihydrogeniummonoxid (H2O) ist. Es sind auf jeden Fall noch gewisse Mengen an Mineralien und Spurenelementen drin. Von der nicht genormten Zusammensetzung der Blumentopferde ganz zu schweigen. Mit diesem nicht genau definierbaren Chemiecocktail führen wir also durch jeden Stromfluss eine Elektrolyse durch. Was passiert wenn, worauf ich wetten würde, Chloride z.B. Natriumchlorid (NaCl) drin sind. Dann wird an der einen Elektrode etwas Chlor freigesetzt, oder? Was passiert damit? Schadet das irgendwie den Pflanzen? Die gleiche Frage müsste man für theoretisch für jede andere Substanz, die frei werden könnte stellen.

Daher will ich unnötigen Stromfluss durch verschiedene Metalle vermeiden. Bei meiner Messung entlade ich den Kondensator nach jeder Messung durch den gleichen Topf, in der Hoffnung damit die Elektrolyse, wenigstens teilweise, rückgängig zu machen. Dann erst wird dieser Sensor hochohmig geschaltet und der Kondensator über den nächsten Topf geladen. Es geht hier zwar nur um Ströme von wenigen Milliampere für wenige Millisekunden, aber ich will die Beeinflussung so klein wie möglich halten.

Nochmal zum Programmablauf:

Ja, das ganze soll möglichst autonom funktionieren. Ich programmiere Wassermenge und Gießschwellwert, wie schon erwähnt, durch einmaliges Gießen per Tastendruck. Immer wenn dieser Schwellwert wieder überschritten wird, soll die Pumpe für die gleiche Zeitspanne wie beim Tastendruck einschalten. Allerdings mit einer zeitlichen Verzögerung. Ich habe vor mit dem zweiten Timer eine primitive „Uhr“ zu integrieren. Ich wollte keine zusätzlichen Tasten und Anzeigen zum Stellen der Uhr haben. Deshalb wird bei jeder manuellen Bedienung die „Uhr“ auf Null gesetzt und zählt dann 24 Stunden lang, bis sie sich, selbst wieder auf Null setzt und das ganze von vorn beginnt. Der Wert des Zählers wird nicht in Minuten und Sekunden aufgeschlüsselt. Es soll ca. alle acht Stunden gemessen werden. Der Wert um „16 Uhr“ (interner Zeit) wird nur gespeichert bzw. nicht der Wert, sondern ein Topf-x_ist_zu_trocken-Bit. Um „0 Uhr“ wird gemessen und mit dem „16 Uhr“-Ergebnis verglichen. Ergeben beide Messungen, dass der Schwellwert überschritten ist, wird kurz nach der „0 Uhr“-Messung gegossen. Um „8 Uhr“ wird nocheinmal nachgeprüft ob das Gießen funktioniert hat. Wenn ja, ist der Schwellwert wieder deutlich unterschritten, wenn nein, liegt vermutlich eine Störung vor (Pumpe defekt, Schlauch ab, Kabelbruch im Sensor, Eimer leer, usw.). Diese Störung wird zunächst optisch angezeigt. Wenn niemand die auf die optische Meldung reagiert, soll ab „0 Uhr“ ein Piezosummer halbstündlich piepsen. Hat zweimal hintereinander das Gießen nicht funktioniert wird die entsprechende Pumpe nicht mehr betätigt. Dadurch wird verhindert, dass der ganze Tankinhalt, bei Sensorkabelbruch, auf den inzwischen schon versumpften Kaktus geschüttet wird. Wie gesagt soll die Schaltung weiterhin akustisch mit einem kurzen Pieps halbstündlich an den erforderlichen Benutzereingriff erinnern. Sollte die Pumpe in den ersten Urlaubstagen deaktiviert werden, stirb zwar die eine Pflanze eventuell. Wenn aber immer weiter gegossen würde, würde die Pflanze ebenfalls draufgehen weil sie ersäuft wird. Wenn dann der Eimer, nach wenigen Tagen leer ist, weil das ganze Wasser auf den inzwischen submers wachsenden Sukkulenten geschüttet wurde, vertrocknen dann auch noch alle anderen Pflanzen. Also besser abschalten und eine Pflanze riskieren. Die meisten Pflanzen können auch mal 'ne kleine Dürre überleben, auch wenns hinterher deutlich weniger Blätter sind.

Alle hörbaren Aktivitäten, wie gießen und piepsen, starten immer erst um „0 Uhr“ (interner Zeit), also um die Zeit, in der zuletzt manuell bedient wurde. Damit will ich eigentlich nur verhindern, dass mich das piepsen oder das Pumpengeräusch aus meinem geliebten Schlaf reißt, falls das ganze mal im Schlafzimmer genutzt wird. Außerdem kann man besser beobachten was die Schaltung macht, wenn sie täglich zur gleichen Zeit arbeitet.

Ich hoffe mit meinen ewig langen Ausführungen niemanden zu langweilen, aber es zwingt Euch ja niemand das ganze zu lesen.

Verbesserungsvorschläge können gern abgegeben werden.