da hast Du ja eine heftige Nachtschicht hinter Dir.
Du erinnerst Dich das ich am Anfang gefragt habe ob Dir die Begriffe Innenwiderstand und Quellenspannung bekannt sind? Da liegt nämlich die Lösung auf Deine Frage. In der Spannungsquelle.
Jede Spannungsquelle (Batterie, Akku, Netzgerät, Funktionsgenerator) besteht aus zwei Teilen. Einer ideale Spannungsquelle und einem Innenwiderstand. Die ideale Spannungsquelle liefert die Quellenspannung. Diese ist nur von der Art der Quelle abhängig. (Bleiakku 2V, Zink-Kohle Batterie 1,5V) Sie verändert sich auch nicht. Bei Akku und Batterie verändert sich der Innenwiderstand. Er wird mit der Zeit immer größer. Daher wird der innere Spannungsabfall größer und an den Klemmen wird die Klemmenspannung immer kleiner. Bei Netzgeräten und Funktionsgeneratoren bleibt auch der Innenwiderstand nahezu konstant.
Der Wert des Innenwiderstandes einer Spannungsversorgung liegt zwischen wenigen Milliohm bis zu einigen Ohm. Ist also in jedem Fall wesentlich geringer als die Werte der Widerstände in Deiner Schaltung.
Die Wechselspannung am Eingang der Vertärkerstufe interessiert sich nicht für den Wert der Versorgungsspannung. Das einzige was sie "sieht" ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle. Und da dieser Widerstand viel kleiner ist als alle anderen Widerstände sieht es für die Wechselspannung so aus als seien das obere Ende von R1 und das untere Ende von R2 mit einem Stück Draht verbunden (Bild 2).
Gleiches gilt für Rc.
Re ist mit einem Kondensator überbrückt dessen Blindwiderstand wesentlich kleiner ist als der Widerstand von Re. Für die Wechselspannung ist Re also kurzgeschlossen und taucht im ESB nicht auf.
Diese zulässigen Vereinfachungen führen zum Wechselspannungsersatzschaltbild (Bild 3). Hier bilden R1, R2 und rbe zusammen mit C1 einen Hochpass der die untere Grenze für deine Wechselspannung festlegt.
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