Also ich sehe für Microcontroller da 3-4 große Klassen, von denen du dir eine rauspicken solltest.
Zum ersten gibts da die AVR-Controller von Atmel. Die sind in Deutschland sehr weit verbreitet und wenn ich schätzen sollte, 75% der Roboternetzmember bauen auf AVRs (Atmega, Attiny). Das sind günstige 8Bit Controller, die alles an Board haben, was du brauchst, Ram, Flashspeicher, genug Programmspeicher. Betrieben werden sie mit max. 16Mhz. Der große Vorteil ist, dass du ne Menge Ansprechpartner hast, die dir bei Problemen helfen können.

Zweitens wären da die Microcontroller der Firma Microchip. PICs genannt. Ich selbst nutze welche. Sie sind im deutschsprachigen Raum weniger verbreitet, aber in Amerika dafür stärker. Also wenn du Englisch kannst, sollte es kein großes Hinternis sein. Es sind ebenfalls 8Bit Controller, die im Funktionsumfang einem Atmel sehr nahe kommen. Mein Tip am Rande: die PICs, und zwar auch teurere Modelle kannst du bei Microchip als Samples gratis bestellen. So kommst du günstig auch an Exoten, die du nicht bei Reichelt und Conrad bekommst. Noch zu erwähnen ist, dass die Pics mit max 20Mhz laufen, aber eine andere Struktur haben, sodass nicht wie beim AVR ein Befehl pro Takt drin ist, sondern nur ein Befehl alle 4 Takte. Die deutsche Infoseite schlechthin ist www.Sprut.de , der mir den kompletten Einstieg ermöglicht hat.

3. wäre da die C-Control. Wenn ich micht nicht täusche, ist es ein PIC mit einer bestimmten Firmware, der du nur den speziell kompilierten code reinschiebst. Alles in allem recht langsam und, dank Conrad, teuer. Da bekommst du meiner Meinung nach mit Roboternetz-Platinen mehr für weniger Geld.

Zum Schluss sehe ich da noch einige 16bit Familien, zb von Texas Instruments oder wie in der Elektor von einigen Monaten von Renesas.
Die haben wohl alle den Nachteil, dass sie zwar sehr Stark sind, aber es nur wenige Leute gibt, die dir dabei helfen können. Deswegen würde ich davon abraten und dir erstmal einen 8biter ans Herz legen, dann sind die Kosten auch nicht so hoch.

Zu den Einstiegskosten:
Für alle brauchst du ein bischen Elektronik-Ausstattung. Also zumindest Lötausrüstung, Multimeter, Netzteil.
Für Atmel als auch PICs gibts kommerzielle Programmieradapter, oder auch Selbstbaubrenner (zb für Atmel vom Roboternetz, für PICs bei Sprut.de) mit denen man im Vergleich zur Kauflösung Geld spart.
Für Programmierung in Assembler gibts bei Atmel als auch Microchip eine kostenlose Entwicklungsumgebung (AVR-Studio und MPLAB). Für C-Programmierung gibts auch eine Reihe freeware-compiler oder demoversionen, die meist auf 1kb Code reduziert sind.
So, ich hoffe geholfen zu haben