Zitat Zitat von drylemon
Leider habe ich bis jetzt, obwohl ich schon im 5ten Semester Physik studiere, noch nicht wirklich den Unterschied zwischen einem Vollbrückengegentakttrafo und dem Sperrtrafo erkannt
Der Vollbrückengegentakttrafo ist ein normaler Trafo, die Ströme fließen gleichzeitig in der Primär- und Sekundärwicklung. Der Sperrwandlertrafo ist ein Speichertrafo, da fließt während der On-Phase des Transistors nur in der Primärwicklung ein Strom. Die Energie wird im Magnetfeld gespeichert. Während der Off-Phase des Transistors fließt dann im Sekundärzweig der Strom. Daher braucht ein Sperrwandlertrafo vom Prinzip her schon einen Luftspalt oder einen entsprechenden Kern um die Energie zu speichern.
b) der Kern kann in die Sättigung kommen, wobei ich dann praktisch gesehen nach der Sättigung eine Luftspule hätte, in der der Strom sehr schnell ansteigt. Kann ich das nicht mit einem Sensingresistor abfangen ? Der dann einfach über den L297 einen "chop" durchführt ?
Die Größe des Kerns muss natürlich so gewählt werden, dass keine Sättigung auftreten kann. Das hängt von der übertragenen Leistung ab. Üblicherweise wird bei einem Sperrwandler von der Sekundärseite zurück zur Primärseite geregelt. Ich kenn jetzt deine Anwendung nicht, ob das nötig ist. Notfalls reicht eine Stromregelung auf der Primärseite aus, das könnte dann auch ein L297.
c) auf der sekundärseite sollte ich wegen hohen Spannungsspitzen wohl eine Z-Diode in Sperrrichtung paralell zum Brückengleichrichter einbauen, welche eine Durchbruchspannung von der Größenordnung des Kondensators (zum anschließenden Glätten der Spannung) hat.
Beim Gegentaktwandler braucht es keine Z-Diode, da treten sekundär keine höheren Spannungen auf. Beim Sperrwandler könnte eine Z-Diode nötig sein, wenn nicht geregelt wird. Dafür braucht es beim Sperrwandler keinen Brückengleichrichter, der würde nur Verluste verursachen.

d) auf der Primärseite könnte ich einfach einen ttl-Mosfet nehmen, welcher den Stromfluß schaltet. Muß ich da auch irgendwelche Spannungspitzen achten ? oder kann auf der Primärseite nur maximal eine Spannung in der Höhe der Versorgungsspannung auftreten?
Gerade an der Primärseite treten die Spannungsspitzen auf. Wegen dem Luftspalt ist mit relativ großer Streuinduktivität und damit auch mit großen Spannungsspitzen zu rechnen. Bei dem Gegentaktwandler reichen Freilaufdioden aus, um die Spannungspitzen abzufangen. Bei dem Sperrwandler tritt prinzipbedingt schon eine höhere Spannung als die Versorgungsspannung in der Off-Phase an der Primärwicklung auf. Hier ist eine spezielle Schutzschaltung ratsam, die eine Begrenzung auf möglichst hoher Spannung durchführt, damit sich die Energie der Streuinduktivität möglichst schnell abbaut. Das verbessert den Wirkungsgrad.
Warum brauche ich auf der Primärseite keine Freilaufdiode ? Kann nicht nach der Lentzschen Regel dort doch eine selbstinduktion auftreten oder geschieht das nur nicht, weil die Magnetfeldenergie von der Sekundärseite aufgefangen wird ?
siehe vorherige Antwort
Was passiert in der Totzeit, also dort wo der Transistor/FET sperrt, ist das beim Sperrwandler egal, wie lang die ist und übertrage ich in dieser Zeit nur einfach keine Energie ?
Die Zeit sollte so lang sein, dass sich die gespeicherte Energie in den Sekundärkreis abgebaut hat. Diese Off-Phase ist normalerweise mindestens solang wie die On-Phase. Ist sie zu kurz, so integriert sich die Restenergie auf bis sie irgendwie begrenzt wird, was nicht sehr effektiv ist.

Grundsätzlich wäre es von Interesse zu wissen, was du genau vor hast und um welche Leistung und Spannung es sich handelt. Dann könnte man gezielter darauf eingehen.

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