Hallo Manfred,
bei asymmetrischer Versorgung verwendet man die Möglichkeit, einen 'virtuellen Nullpunkt' zu erzeugen, indem der nicht-invertierende Eingang über einen 1 : 1 Spannungsteiler an die halbe Versorgungs-Spannung gelegt wird. Ohne Eingangs-Differenz nimmt auch der Ausgang den Wert der halben Versorgungsspannung an und kann positiver (bis zur Versorgungsspannung) und negativer (bis zum GND) werden. Sehe ich das Deiner Meinung nach bis hier hin richtig ?
Wenn die Versorgungsspannung 15 V beträgt, ist die Ausgangsspannung 7,5 V. Diesen Wert kann ich per 7,5 V-Offset auf 0 V 'reduzieren' und auf meinen ADC-Eingang geben. Bei richtigem Verstärkungs-Faktor kann eine maximale Eingangs-Differenz am Ausgang zu einem Anstieg von 5 V führen, was dann 7,5 V + 5 V = 12,5 V ergibt; dadurch liegen dann am ADC-Eingang 5 V an. Funktioniert bis hier hin wunderbar.
Wenn meine Versorgungsspannung jedoch von 15 V auf 10 V sinkt, sinkt der Ausgang um den halben Betrag, nämlich um 2,5 V. Damit wäre die Schaltung unbrauchbar. Liege ich da Deiner Meinung nach immer noch falsch ?

So lange OpAmps symmetrisch versorgt werden, ist mir deren Funktionsweise klar. Sobald sie asymmetrisch (Single Supply) versorgt werden, wird es komplexer und für mich schwieriger nachvollziehbar, weil da 'nach unten', wo es sonst negativ werden kann, der GND 'im Weg ist' und ein 'virtueller Nullpunkt' geschaffen werden muß. Datenblätter beziehen sich in der Regel auf symmetrische Versorgung.
Deshalb fehlen auf meinen OpAmp-Seiten auch die Beschreibungen zu den OpAmp-Schaltungen mit asymmetrischer Versorgung. Da helfen mir auch keine Grundschaltungen weiter, da werde ich mich die nächsten Tage wohl doch mal an meinen Labortisch setzen und einige grundsätzliche Dinge mal in der Praxis klären.