Zum Thema L6203.
Bestellt und bekommen....
...und aufgebaut.
Aber kurz noch zum L298 und höheren Strömen.
Da ich leider kein Labornetzteil besitze (sollte ich mir wohl bald mal eins zulegen),
und ich bisher immer mit meinen 16 Volt Wechselspannung @ max. 1 Ampére
herumgemacht hab, so hab ich mir gedacht, ich probiere das Ganze mal
mit einem DC/DC Wandler (12V auf 24V @ max.5 Ampére), so wäre
ich in der Lage, ein 12V-Batterieladegerät zu verwenden, welches natürlich
über reichlich Stromreserven verfügt, und ich dann eine höhere Spannung
zur Verfügung hätte.
Gedacht, getan.
Und siehe da, der L298 funktionierte mit 24 Volt noch etwas besser, als mit 16 Volt.
Ich konnte dann natürlich auch das kleine Poti an der Schaltung etwas höher drehen
als sonst (meine 16Volt schalten irgendwo bei über 1 Ampére ab), und hatte somit die Möglichkeit,
den L298 an seine Grenzen zu bringen.
Der Kühlkörper wurde schliesslich relativ heiss, dann hab ich den Versuch abgebrochen.
Ich glaube, ich war dann bei ca. 4 Ampére.
Der Kühlkörper hat die Abmessungen ca. LxHxT(mm) von 120x70x20 und ist auf der Rückseite gerippt, ich würde das persönlich als keinen
unterdimensionierten Kühli bezeichnen
Also so an die Grenzen fahren möchte ich allerdings nicht auf Dauerbetrieb.
Allerdings gibt es eine weitere Kenntniss, der L298 braucht eine Spannung ab ca. 20 Volt oder mehr.
So zumindest meine eigene Erkenntniss.
Das Datenblatt des L298 gibt eine Betriebsspannung (testconditions) von 42 Volt an,
und das des L6203 eine typ. Betriebsspannung von 36 Volt.
Ich glaube, diese Angaben sind nicht ohne Grund gemacht worden
Und ich denke jetzt auch, dass man mit 12 Volt nicht recht viel Freunde haben wird,
bzw. die Leistung der Bausteine nicht voll ausnutzen kann,
selbst wenn man mit einem Batterieladegerät da dran geht, welches über 10 Ampére
liefern kann.
Meine Meinung ist, aufgrund meiner jetzigen praktischen Erfahrungen mit diesen Bausteinen,
dass die relativ hohe Spannung eingehalten werden sollte, wenn man diese Bausteine
korrekt betreiben und ihre Leistungen optimal nutzen will. Das war meine eigene Erfahrung in den letzten paar Tagen.
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So, nun zum L6203.
Den Aufbau habe ich seitens des L297 exakt so belassen, wie in der
Kombination L297 mit L298.
Die Endstufe (L29 habe ich ersetzt mit zwei L6203, wie im obigen Bild (Download)
ersichtlich.
Ich fand den Aufbau relativ einfach im Verlgeich zur Schaltung 'L297 mit L298',
weil die Arbeit mit den Blockdioden wegfällt, da der Baustein L6203 selbst
'solche' (nicht dieselben !) Dioden eingebaut hat.
Eine kleine Schwierigkeit haben mir die Multiwatt11 Gehäuse (MW11) bereitet,
da sie anscheinend ein ganz komisches Rastermass haben, passt nur mit Mühe
in eine Experimentierplatine mit 2,54mm Rastermass.
Also musste ich hier die Beinchen derart verbiegen, sodass die Bausteine schliesslich
irgendwie dort hinein gingen. Ich musste dann nach dem Löten die Beinchen
wieder von anderen benachbarten Beinchen 'wegbiegen', ansonsten würde es eine elektrische Brücke
gewesen sein. Es ist aber irgendwie nicht anders gegangen.
Aufpassen musste ich dann auch mit den Anschlüssen des L297 (Ausgänge A,B,C,D, Sense1 und Sense2)
und den Eingängen der beiden L6203, sodass man hier nichts verwechselt, habe ich schliesslich
nacheinander gemacht, um eine Verwechslung ausschliessen zu können.
Ansonsten hatte ich parallel an den beiden Bausteinen arbeiten können, was dann relativ einfach war.
Die Schaltung hat ihre Funktion 'erstmal komplett' erfüllt, und hat auch
auf Anhieb funktioniert.
Das kann doch nicht sein ?
Ja, das hab ich mir dann auch gedacht.
Also hab ich die Schrittfrequenz höher gedreht, und irgendwann bekam ich dann
ein noch schlechteres Ergebnis (Geschwindigkeit in Verbindung mit Drehmoment)
als beim L298.
Wohlgemerkt Versuche jeweils bei gleichen Netzteilen und gleichen Poti-Einstellung (MehrgangPoti)
durchgeführt, Einstellungen bei ca. 2 Ampére.
Bei einer langsameren Geschwindigkeit erhalte ich dasselbe Ergebnis (Geschwindigkeit in Verbindung mit Drehmoment)
wie beim L298.
Wenn ich jedoch die Geschwindigkeit höher drehe, dann bekomme ich zwar noch kontinuirliche Drehungen,
nicht jedoch das erwartete höhere Drehmoment (auch bei einer höheren Stromeinstellung des Potis),
und zudem noch ist ein ungewohntes Geräusch zu hören.
Also hatte ich mich erstmal mit dem Poti herangetastet, es war immer derselbe Effekt.
Das Geräusch kann ich leider nicht exakt beschreiben.
Bei normalem Zustand (langsame Fahrt) hört man eine gleichbleibende
Frequenz.
Hier aber wird dann diese gleichbleibende Frequenz durch irgendwelche Einbrüche (akustisch) gestört.
Dann bin ich auf die Idee gekommen, meinen eingestellten Strom bei 4 Ampére zu belassen,
und mich mit der Schrittfrequenz heran zu tasten.
Ich wusste hier ja bereits, dass dieses 'Störgeräusch' bei langsamer Fahrt nicht auftritt.
Und siehe da, ab einer bestimmten langsameren Schrittfrequenz hört man
das Geräusch noch nicht (bzw.nicht mehr).
Jetzt die Frage an Manf, der ist wohl ziemlich fit, was sowas angeht.
Manf, ich tippe jetzt mal auf die internen Blockdioden.
Wenn ich in der L298-Schaltung schnelle Dioden einsetzen muss/sollte,
dann sagt mir das, dass dies wohl kein Soll, sondern ein Muss ist,
wenn ich die PWM und dann noch die relativ hohen Schrittfrequenzen in
Verbindung mit den hohen Strömen betrachte, und der Motor ist ja eine
induktive Last (Rückwärtsspannungsspitzen, was für ein Wort *g*).
Ich denke, dass der Hersteller hier keine teueren, schnellen Dioden im Chip verbaut hat.
Könnte es wohl sein, dass hier die billigeren, 'langsamen' Dioden verbaut worden sind,
und hierdurch eine solche Interferenz (mein ich das jetzt?) entsteht ?
Mir kommt es so vor, als würden die Dioden nicht schnell genug schalten und sich dann der Baustein
rückkoppeln.
Ich werde die Schaltung mit schnellen Dioden, wie in der L298-Schaltung versehen (BYV 27),
im gleichen Schema versteht sich, und dann einen weiteren Versuch starten.
Mich würde trotzdem Deine Meinung hierzu interessieren.
Vielleicht ist es ja auch was anderes.
Anbei ein kleines Bild meiner Superschaltung *g*
Sorry, bitte nur als Skizze betrachten, war ein schnelles Foto (Zeitdruck *g*)
Der Aufbau lässt optisch natürlich zu wünschen übrig, mir gehts da
allerdings nur um die Funktion, und nicht um die Schönheit.
Ich werde, bei korrekter Funktion, dann sowieso eine Platine layouten und ätzen lassen,
und dann siehts wohl wesentlich besser aus
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