Bei der Erzeugung des Haltemoments und der Resonanz, können die Aufgaben gut auf die beiden Phasenspulen verteilt werden, wie in der Schaltung im folgenden Bild rechts dargestellt. Die eine führt den Gleichstrom für das zu messende Moment. Der Rotorpol wird damit von ihr angezogen es stellt sich damit gerade der Nullpunkt für die Sinusfunktion ein. Die andere Spule wird an eine Wechselspannung mit einstellbarer Frequenz angeschlossen. Die Resonanz kann nun am besten nach Phasenverschiebung zwischen Anregung und mechanischer Schwingung ermittelt werden. Optimal ist dafür eine geteilte Messspule, oder eine mit Mittelanzapfung in deren eine Hälfte die Anregung eingespeist wird und in deren anderer Hälfte die Phase der mechanischen Schwingung gemessen wird.


Bei der Anzeige der Anregung und der induzierten Spannung im x-y Betrieb eines Oszilloskops ließ sich die Frequenz für den Phasenabgleich leicht auf 0,1% genau einstellen. Man kann auch sehr gut am x-y Bild erkennen, ob die Amplitude ausreichend klein und die Schwingung harmonisch ist (im Test bei 0,5V).

Für die Bestimmung (oder besser für die Elimination) des Trägheitsmoments wird die Kurve zweimal aufgenommen, einmal mit dem Schrittmotor alleine und einmal zusammen mit einem Testkörper von bekanntem Trägheitsmoment, das etwa im Bereich des Trägheitsmoments des Rotors liegt. Im vorliegenden Fall war der Testkörper ein mittleres bis kleines Zahnkranzbohrfutter, Bild oben links, das sich leicht auf der Welle des Motors befestigen lässt und das nach gesonderter Messung ein Trägheitsmoment von 10µkgm² hat. Die Messung des Testkörpers wurde wie hier beschrieben durchgeführt.
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=12793
Der Rotor des Schrittmotors hat, wie sich herausstellte, ein Trägheitsmoment von 2,7µkgm².

Das Ergebnis ist eine Kurve des Moments (bzw. der proportionalen Richtgröße D1) in Abhängigkeit vom Strom, die recht aufschlußreich für das statische Verhalten des Motors ist.
Manfred