Ich habe mal wieder einen neueren Staubsaugerroboter unter die Lupe genommen. Meine Wahl viel diesmal auf den Miele Scout RX1. Der Name Miele ist ja sicherlich allgemein bekannt, steht er doch für Qualität und Innovation!
Ich war echt gespannt ob es einem solchen Markenhersteller gelingt ein Gerät herauszubringen das den Geräten des Marktführers iRobot in nichts nachsteht.
Schon beim Auspacken fällt auf das wohl den Miele Entwicklern die iRobot Geräte nicht ganz unbekannt sind. Nicht nur die Bauform ist sehr ähnlich auch Details wie das Schmutzfach ähneln doch recht stark den neueren iRobot Geräten wie dem Roomba 880. Auch hier ist der Filter direkt am Schmutzfach angebracht, allerdings handelt es sich offenbar nicht um einen Hepa Filter, wie beim
Roomba 880. An Allergiker hat Miele also nicht gedacht, schade denn eigentlich ist das bei neueren Staubsaugerrobotern fast schon Standard und gerade von Markenherstellern erwartet man so etwas!
Aber vielleicht hat der Hersteller auch gedacht das die Saugleistung von Staubsauger-Robotern sowieso recht begrenzt ist, so das ein echter Hepa-Filter vermutlich gar nicht viel bringt. So ganz falsch ist so ein Gedanke vermutlich gar nicht, denn der Druck mit dem der Luftstrom bei solchen Akku-Geräten durch den Filter geblasen wird ist bei solchen Geräten ja wirklich nicht sehr hoch.
Reinigungsleistung lässt zu wünschen übrig
Und gerade in Punkto Saugleistung waren die Ergebnisse bei meinen Test´s nicht sonderlich überzeugend beim Miele Scout RX1. Schon das angenehme ruhige Betriebsgeräusch ließ vermuten das die Saugleistung offenbar recht begrenzt ist. Der Hersteller gibt eine gesamte Leistungsaufnahme von 22 Watt an. Beim Test auf Teppich war deutlich erkennbar das selbst größere Partikel bei einer Überfahrt nicht immer vollständig aufgesaugt wurden.
Bei einem Test mit Quarzsand auf einem kurzflorigem Teppich wurde dann die magere Saug und Bürstenleistung auf Teppich bestätigt. Selbst mehrere überfahrten, ich ließ ihn ca. 15 Minuten einen 2 qm Bereich reinigen, sorgten nur für eine sehr oberflächliche Reinigung. Nur etwa 1/7 der verteilten Schmutzmenge wurde aufgesaugt, im Video das ich auch für den noch ausführlicheren Test auf der Seite
akku-und-roboter-staubsauger.de gemacht habe, sieht man dies deutlich. Hier war ich doch vom Miele Gerät enttäuscht, hier sind beispielsweise die iRobot Geräte einfach besser!
Video
Auf glatten Boden war Reinigungsleistung ok
Tests auf glatten Boden wie Laminat oder PVC etc. dagegen zeigten der Miele durchaus auch reinigen kann. Hier scheinen seine Bürsten effizienter zu arbeiten. Beim Test mit Quarzsand, Katzenstreu und Semmelmehl zeigte der Roboter das bereits zwei bis drei Überfahrten ausreichen um die Schmutzmenge auf einer Spur weitgehend zu beseitigen. Auch dies ist im Video gut zu sehen.
Beeindruckende Navigation
Nach dem ersten Einschalten wird man erst man beeindruckt von der sehr systematischen Fahrweise. Der Roboter geht wirklich den ganzen Raum Bahn für Bahn an, also nicht kreuz und quer wie die meisten Saugroboter. Das sieht einfach toll aus und führt dazu das die Raumfläche in kurzer Zeit einmal komplett abgefahren wurde. In meinem Testzimmer schaffte er das in 20 Minuten! Danach schaltet er die Bürsten ab und kehrt schnurstracks zu seiner Ladestation zurück.
Das Problem bei der Sache ist nur, das durch die begrenzte Saug- und Kehrleistung immer noch kleine Schmutzpartikel zurück bleiben. Zumindest wenn man irgendwo im Zimmer ein Teppich hat, wird man vermutlich nicht so recht zufrieden mit der Reinigung sein. Aber auch auf glatten Boden gab es hier und da noch ein paar Schmutzteilchen die man sich lieber im Schmutzbehälter wünschen würde.
Würde er jede Stelle zweimal überfahren, so wäre vermutlich die Reinigung im Schnitt deutlich besser, zumindest auf glatten Boden. Leider gibt es kein Reinigungsprogramm das die Reinigungszeit erhöht. Es gibt zwar ein Programm das nach der Reinigung noch eine Randfahrt durchführt, aber das half hier nur begrenzt. Das Turbo-Programm reduziert laut Handbuch sogar noch die Reinigungszeit und ist nur für sehr leicht verschmutze Räume sinnvoll. Komischerweise hat sich bei uns im Test hier keine verkürzte Zeit ergeben, er hat sogar etwa 1 Minute länger gereinigt. Dies könnte jedoch auch an der Orientierung mittels Kamera gelegen haben, es schien so als funktioniere diese nur bei gut ausgeleuchteten Zimmern ausreichend gut. An einem sehr trüben Tag schien sie ohne Zimmerbeleuchtung nicht so gut zu arbeiten.
Die Kamera beobachtet die Decke und nutzt diese Merkmale quasi zur Orientierung.
Gute Wanderkennung mittel Infrarot Sensoren
Der Miele Scout RX1 verfügt über sieben optische Sensoren am vorderen Bumper. Dies sorgt dafür das er wenige cm vor erreichen der Wand oder eines Möbelstücks schlagartig stoppt und dreht. Er muss also diese nicht berühren wie die meisten Roboter, dies sieht beeindruckend aus und reduziert natürlich die ohnehin leisen Betriebsgeräusche. Bei schmalen Hindernissen wie einem Stuhlbein aber auch bei niedrigen Hindernissen unter 5 cm funktioniert dies leider nicht mehr so gut, hier kommt dann doch der übliche Bumper (Stoßstange/Berührungssensoren) zum Einsatz.
Natürlich verfügt der Roboter auch über Absturzsensoren, also er kann auch Gefahrlos in Räumen mit Treppen eingesetzt werden.
Eine Schmutzerkennung wie bei den iRobot Geräten scheint es leider nicht zu geben, das ist ein deutlicher Nachteil. Insbesondere wo seine Reinigungskraft ja doch begrenzt ist, wären zumindest mehrfache Überfahrten über stark verschmutze Stellen eine kleine Hilfe gewesen.
Fazit
Der Roboter zeigt durchaus in Punkto Navigation bemerkenswerte Eigenschaften. Allerdings ist diese auch nicht perfekt, an Engstellen oder bei tiefen Hindernissen ist sie keineswegs optimal, in dem Video gehe ich darauf noch ein.
Die Navigationsleistung eine
LG HomBot erreicht nach meiner Meinung der Miele noch nicht, zumal der LG auch programmierbare Bereiche zulässt was der Miele leider nicht kann.
Insbesondere in Bezug auf die Reinigungsleistung auf Teppich war der Miele Scout RX1 für mich eine echte Enttäuschung. Glatten Boden meistert er zwar recht brauchbar aber keineswegs so intensiv wie beispielsweise ein
Roomba 880. Problematisch ist das er praktisch oft jede Stelle nur einmal überfährt und dann meint sie wäre sauber, das reicht in vielen Fällen einfach nicht aus!
Auch wenn seine Navigation und Fahrweise schön anzusehen ist, so erfüllt der Roboter seine Hauptaufgabe (Reinigung eines Zimmers) doch er durchschnittlich. Bei einem Preis um die 500 Euro und einem Namen wie Miele hätte ich mehr erwartet! Den kompletten Test und Technische Daten / Bilder usw. auf
http://www.akku-und-roboter-staubsau...t-rx1-im-test/
Ausführlicher Testbericht: akku-und-roboter-staubsauger.de
Bezugsquelle: hier über Amazon
Bild hier Der chinesische Automobilhersteller Lynk & Co wagt mit seinem neuen Elektro-SUV, dem 02, den
Gestern, 22:30 von Roboternetz-News