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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PWM glätten



churchi
22.03.2005, 14:21
Hi

Ich möcht gern einen herkömmlichen PC Lüfter (12V) möglichst einfach stufenlos regeln.
Ich hab schon einiges herumprobiert mit verschiedenen Frequenzen aber die Ergebnisse waren nicht grad sehr befriedigend - immer ein piepsen oder tackern oder anderweitige Geräusche durch die PWM.
Ich muss also die PWM irgendwie glätten.
Ich hab schon verschiedene Elkos ausprobiert und hab dann aber sofort damit aufgehört, als ich von Manf gelesen hab das das nicht grad ungefährlich ist.
Ich konnte schön beobachten, dass es entweder nicht wirklich was bringt, oder der Lüfter plötzlich immer gleich läuft...
Einen DAC möcht ich nicht unbedingt gleich baun müssen - außer sowas gibts billig als kleinen IC und mit mehreren Kanälen?

Gibts da irgendeine Faustformel oder sonstige Lösungen die zu einem leisen Lüfter führen?
Am liebsten wär mir eine Lösung für eine Frequenz irgendwo zwischen 700 und 50Hz

hoffe ihr könnt mir helfen

Felix G
22.03.2005, 14:32
Ich würde da einen ganz normalen passiven Tiefpaß 1.Ordnung rein hängen. (z.B. ein RC-Glied)

Dessen Grenzfrequenz sollte höchstens halb so hoch sein wie die PWM Frequenz, damit das noch gut genug geglättet wird.

RCO
22.03.2005, 14:37
Lies dir den Thread hier mal durch, ich habs jetzt nicht getan, aber da ging es im Grunde um das selbe Thema:

Lüftersteuerung per PWM - Motor piept (https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=6725)

MFG Moritz

churchi
22.03.2005, 14:42
also dieser Tiefpass (http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206172.htm)

mit folgenen Werten:
R=45k
C=100nF

Für eine PWM Frequenz von ca. 750Hz

:-k

churchi
22.03.2005, 14:43
Lies dir den Thread hier mal durch, ich habs jetzt nicht getan, aber da ging es im Grunde um das selbe Thema:

Lüftersteuerung per PWM - Motor piept (https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=6725)

MFG Moritz

den Thread hab ich gelesen - danach hab ich meine Versuche mit Elkos eingestellt...

Inges
22.03.2005, 15:09
Habe die gleiche Erfahrung bei Gleichstrommotoren gemacht.
Man muss eine sehr hohe Frequenz (ca. 25kHz) verwenden, das ganz einfach mit einem ne555 realisierbar ist.

churchi
22.03.2005, 15:22
Habe die gleiche Erfahrung bei Gleichstrommotoren gemacht.
Man muss eine sehr hohe Frequenz (ca. 25kHz) verwenden, das ganz einfach mit einem ne555 realisierbar ist.

mit Frequenzen in dieser Höhe und noch höher hab ichs schon probiert
das höchste waren 66khz
da gibts aber dann immer einen Bereich bei dem der Lüfter dann ziemlich laut wird (so bei 97% Leistung) - darüber und darunter ist aber auch immer noch ein fiepen zu vernehmen.

churchi
22.03.2005, 15:59
Ich hab mir jetzt einen Tiefpass wie oben geschrieben zusammengebaut und ausprobiert.
Der Lüfter läuft gar nicht an :-k

Manf
22.03.2005, 16:07
Einen Tiefpass der die Rechteckfunktion glättet kann man ja mit einem RC Glied bauen. Verlustlos aber besser mit LC.

Bei Induktivitäten ist es meistens die Baugröße die die Sache aufwändig macht. Bei einer kleinen Entstördrossel muß man die Frequenz recht hoch treiben.

Deshalb sollte man auch überlegen, die Sekundärspule eines im allgemeinen günstig verfügbaren kleinen Netztrafos einzusetzen. Irgendwie bleiben ja immer welche übrig und wenn die Größe nicht stört, die notwendig ist, um mit einer Frequenz von 400Hz - 800Hz zu arbeiten müßte es doch gehen.
Manfred

churchi
22.03.2005, 16:48
Groß sollte das ganze nicht wirklich werden - es währ schön wenn man es in einen Laufwerkschacht einbaun könnte...
Es sollte auch nicht nur 1 Lüfter gesteuert werden sondern mehr.

Manf
22.03.2005, 17:40
Fangen wir irgendwo an: Wie groß soll die Stromaufnahme bei 12V sein?
Die optimale Frequenz für die Netztrafo-Induktivität ist 400Hz. ...
Manfred

churchi
22.03.2005, 18:02
Ich verwende den Treiber IC ULN2803
Der kann bis zu 0,5A pro Pin
Lüfter die ich daheim habe brauchen 0,13A - man kann also mehrere Lüfter dran hängen.

Manf
22.03.2005, 22:10
Es geht also darum, einen LC Tiefpass zu bauen, der PWM in eine Versorgung für brushless Lüfter umsetzt.

Nimmt man für L die Sekundärwicklung eines Netztrafos, dann kann man die PWM Frequenz wie gesagt auf 400 bis 800Hz setzen. Mit dem Strom kommt man dann auf eine Induktivität, die die Stromänderung in Grenzen hält. 12V an der Spule sollten im 1ms den Strom nur um etwa 120mA ändern.

Der Kondensator sollte dann die Spannungsänderung am Lüfter auf etwa 1V begrenzen.

Die Aufgabe besteht dann darin zu ermitteln, praktisch oder theoretisch, welche Netztransformatoren (relativ billig verfügbare Induktivitäten) auf der Sekundärseite die erforderliche Induktivität haben. Die Transformatoren sind nach Sekundärspannung und Leistung zu bestimmen.

Ich bin erst ab Ostern wieder richtig dabei, bis dahin ist das sicher längst gelöst.
Manfred

churchi
23.03.2005, 08:26
Ich hab zufällig die Lüftersteuerung T-Balancer gesehen.
Die haben anscheinend an den Lüfterausgängen kleine Induktivitäten dran - kann man auf dem Bild sehen.
Falls die Lüfter dann ein Geräusch machen gibt es einen sogenannten Attenuator (http://www.mcubed-tech.com/deutsch/produkt_tban_ya.htm) - dieser ist wie man sehen kann eindeutig mit einem 16V Elko ausgestattet :-k

23.03.2005, 08:54
Also ich konnte den Geräuschpegel auch ohne elektronischen Tiefpass runterbekommen (Lüfter ist eh ein mechanischer Tiefpass). Hab einfach ein bisschen mit der Frequenz des PWM Signals experimentiert. Ich kann nicht mehr genau sagen bei welcher Frequ. ich das Minimum erreicht habe, aber da blieb es über alle Pulsweiten nahezu konstant

edgar
23.03.2005, 09:22
hi churchi,
ist deine diplomarbeit auch vorgesehen für einen gehäuseeinbau? wie machst du das dann mit den tasten, weil ja eigentlich das display hinter der vorderen gehäuseabdeckung angebracht wird und dann dafür die tasten wohl zu kurz sind um noch aus dem gehäuse raus zu kommen.
gruß werner..

churchi
23.03.2005, 09:55
hi churchi,
ist deine diplomarbeit auch vorgesehen für einen gehäuseeinbau? wie machst du das dann mit den tasten, weil ja eigentlich das display hinter der vorderen gehäuseabdeckung angebracht wird und dann dafür die tasten wohl zu kurz sind um noch aus dem gehäuse raus zu kommen.
gruß werner..

Der Ausschnitt für das Display ist so groß dass das ganze Display durch den Ausschnitt durch kann und nicht nur die sichtbare Fläche.
Durch die Folie wird dann der Metallteil des Displays wieder abgedeckt.

churchi
23.03.2005, 16:33
Ich habe jetzt doch noch mal mit einem Elko parallel getestet.
Das Beste Ergebnis hatte ich bis jetzt mit einem 33µF Elko.
Man kann den Lüfter noch sehr weit runter regeln und das Geräusch ist nur mehr ein leises schrilles summen wenn er weit runter geregelt ist.
Je höher man den Lüfter schraubt desto leiser wird das Piepsen und ist bei so ca. 20% nicht mehr zu vernehmen.

Ich werd jetzt eine Weile mit dem Kondensator die Schaltung laufen lassen und sehn ob was passiert. - laut Manf müsste der ja explodieren?

edit:
Ich verwende einen ULN2803 als TreiberIC.
Daran ist eine Led, der Kondensator und der Lüfter parallel angeschlossen.

churchi
23.03.2005, 17:40
Testbericht:

billiger Noname Lüfter aus einem Netzteil:
ohne Kondensator: ziemlich laut
mit Kondensator: nur unter 20% ein leises Geräusch warnehmbar

billiger Noname Lüfter aus einem Netzteil 2:
ohne Kondensator: immer leises Geräusch warnehmbar
mit Kondensator: kein Geräusch warnehmbar

billiger Noname Lüfter ohne Aufschrift:
ohne Kondensator: immer Geräusch
mit Kondensator: unter 40% ein leises Geräusch warnehmbar

Revoltec LED FAN.
ohne Kondensator: sehr leises Geräusch warnehmbar
mit Kondensator: kein Geräusch warnehmbar

sehr alter Papst Multifan 4312L:
ohne Kondensator: ziemlich laut
mit Kondensator: auch immer ziemlich laut - Geräusch wird durch Tischplatte um einiges lauter


Kondensator: 33µF
PWM Frequenz: 768Hz
TreiberIC: ULN2803
Kondensator, Lüfter, Led parallel betrieben über 1 Ausgang

Leider kann ich die DB nicht messen - dann wärs vergleichbarer.


ui - Tripplepost 8-[

Manf
23.03.2005, 19:57
Schreibe am besten die Daten für PWM Frequenz und duty cycle auf für die es geht. Die zum Umladen des Kondensators umgesetzte Leistung und wo sie verbleibt kann man dann nacher nachvollziehen.

Ein Widerstand im Treiber oder eine längere Leitung, die die Verlustleistung aufnimmt, kann den Kondensator entlasten.

Für einen hohen Wirkungsgrad ist natürlich eine Induktivität am besten geeignet.
Manfred

churchi
23.03.2005, 20:31
Duty Cycle?

Also hier der Code für die PWM:
ATMega128 @ 16Mhz


#define PORTASET(x) PORTA |= (1<<x)
#define PORTACLR(x) PORTA &= ~(1<<x)
#define PORTBSET(x) PORTB |= (1<<x)
#define PORTBCLR(x) PORTB &= ~(1<<x)

unsigned char richtung=1;
unsigned char wertA[8];
unsigned char wertB[8];
unsigned char max=100;
unsigned char zaehler=0;
unsigned char temp=0;

int main()
{
sei();

PORTA=0x00;
DDRA=0xFF;
PORTB=0x00;
DDRB=0xFF;

temp = max / 8;

wertA[0] = temp * 1;
wertA[1] = temp * 2;
wertA[2] = temp * 3;
wertA[3] = temp * 4;
wertA[4] = temp * 5;
wertA[5] = temp * 6;
wertA[6] = temp * 7;
wertA[7] = temp * 8;

wertB[0] = temp * 1;
wertB[1] = temp * 2;
wertB[2] = temp * 3;
wertB[3] = temp * 4;
wertB[4] = temp * 5;
wertB[5] = temp * 6;
wertB[6] = temp * 7;
wertB[7] = temp * 8;

for(;;)
{
zaehler++;
for(unsigned char i=0;i<8;i++)
{
if(zaehler == wertB[i])
{
PORTBCLR(i);
}
else if(zaehler == max)
{
PORTBSET(i);
}
if(zaehler == wertA[i])
{
PORTACLR(i);
}
else if(zaehler == max)
{
PORTASET(i);
}
}
if(zaehler == max)
{
zaehler=0;
}
}
}


Treiber ist wie gesagt ULN2803
längere Leitungen hab ich nicht - hab das ganze mit 4 Krokokabeln verbunden.

Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Induktivität besser wäre, jedoch habe ich ein Platzproblem - es sollten also nicht unbedingt Transformatoren oder ähnliche große Gebilde vorhanden sein.

Manf
23.03.2005, 22:24
Das ist vielleicht eine platzsparende Alternative zum Glätten der PWM. Nicht die Amplitude sondern nur die Flankensteilheit soweit reduzieren, dass das Schalten nicht mehr hörbar ist.

Es bietet sich dann an die Verluste, die pro Umschaltung entstehen, durch das Absenken der PWM-Frequenz zu reduzieren und den Kondensator darüberhinaus durch einen Innenwiderstand im Treiber oder nach dem Treiber zu entlasten.

Manfred

churchi
23.03.2005, 22:59
Ich konnte durch verändern der PWM Frequenz erreichen, dass sich der Geräuschpegel der Lüfter noch weiter verringert.
Der Kondensator habe ich auf 47µF erhöht


edit:
Kondensator auf 100µF
Die Frequenz müsste jetzt 1/10 der vorherigen betragen - das Lüftergeräusch wird immer leiser :cheesy:

und beim LED Lüfter kann ich schöne Effekte erziehlen (Stroboskop Effekt...)

Manf
24.03.2005, 05:31
Noch mal zur Leistung beim Einsatz eines Kondensators bei 12V Rechteckspannung. Im Kondensator von beispielsweise 100µF sind 0,5*C *U^2 gespeichert. Beim Entladen über einen ohmschen Widerstand werden sie in Wärme umgesetzt beim Aufladen auch, also pro Periode C*U^2, das sind dann 14,4mWs.

Pro 1kHz ist das eine Leistung von 14,4W.

Ist der Kondensator niederohmig gegen den Treiber, dann nimmt der Treiber die Leistung auf. Ist zwischen dem Treiber und dem Kondensator noch ein Widerstand, dann kann der Widerstand auch den Treiber entlasten.

Die Leistung muss dann halt geliefert werden und der Widerstand muss die Wärme abführen. (Ich denke deshalb immer noch an eine Spule.) Wie tief kann man die Frequenz denn machen ohne dass der Lüfter wieder lauter wird?
Manfred

churchi
24.03.2005, 09:27
Ich möchte nicht niedrigerer gehen mit der Frequenz, da ich dann immer mehr "TockTock" Geräusche aus dem Lüfter höre und ich glaub das ist für die Lager nicht gut.

Mit der Frequenz bin ich jetzt wieder 1/3 rauf.

Den Kondensator habe ich in eine kleine Schachtel gepackt falls er doch explodieren würde...
Er erwärmt sich allerdings überhaupt nicht.

Der ULN wird jetzt lauwarm (kein Wunder, da ich mit dem Lüfter 0,26A ziehe - pro Kanal darf ich max 0,5A...)

Aber wo ist jetzt die von Manf berechnete Leistung???
14.4W entsprechen doch ca 1A!!
Der ULN müsste glühen...

Manf
25.03.2005, 13:43
Ich möchte nicht niedrigerer gehen mit der Frequenz, da ich dann immer mehr "TockTock" Geräusche aus dem Lüfter höre und ich glaub das ist für die Lager nicht gut
Wie hoch ist den die Frequenz mit der der Lüfter angesteuert wird?

Die Klopfgeräusche kommen vom Beschleunigen und Abbremsen des Lüfters. Die Lager werden dadurch nicht übermäßig belastet. Der Wechsel zwischen Beschleunigen und Bremsen kostet etwas Leistung, aber im gedrosselten Betrieb ist die Leistung ohnehin nicht sehr groß.

Wenn die Frequenz erhöht wird, tritt der Kondensator wieder stärker in Erscheinung. Grundsätzlich sollte mindestens ein Vorwiderstand* eingefügt werden, der den Strom beim Schalten der Spannung am Kondensator begrenzt. Wenn der Kodensator schon eingesetzt wird um das schnelle Schalten der Spannung zu verlangsamen, dann sollte ein Widerstand verhindern, dass der Strom beim Umladen beliebig ansteigt. Der Kondensator, der die Größe der Umschaltverluste bestimmt, kann dann für die gleiche Anstiegszeit kleiner gewählt werden.

Ein Widerstand an dem bei Nennstrom des Verbrauchers 10% der Spannung abfällt sollte nicht zu sehr stören. (*Das geeignete Bauteil hierfür ist natürlich eine Induktivität.)

Die Leistungsberechnung gehen wir dann auch noch mal durch.
Manfred

churchi
25.03.2005, 20:39
Ich werde morgen die Frequenz nochmal genau nachmessen - heut bin ich schon zu müde.

Leider bekomme ich bei 100% Sollleistung nicht auf 12V beim Lüfter - nur ca. 11
Ich vermute, dass die Leistung am Kondensator abfällt - oder?
Würde sich dies durch die Spule verbessern? - ich denke ja eigentlich nicht, da je höher die Sollleistung des Lüfters sein soll, desto höher wird der Spannungsabfall am Widerstand...

Außerdem wärs gut, wenn ich die vollen 0,5A des ULN pro Kanal nutzen könnte - ein Widerstand (Spule) mit 6W ist aber auch recht groß?

Oder soll dieser Widerstand parallel zum Lüfter und Kondensator?


Und noch eine vielleicht an dieser Stelle auch mal notwendige Frage:
Was ist mit EMV?
Ich merk schon wie die Lüftersteuerung teilweise meinen Fernseher stört...

Manf
26.03.2005, 08:16
Würde sich dies durch die Spule verbessern?
Bei 100% (ohne Schalten) soll an der Spule bei gleicher Entstörung weniger abfallen als an einem Widerstand


Außerdem wärs gut, wenn ich die vollen 0,5A des ULN pro Kanal nutzen könnte - ein Widerstand (Spule) mit 6W ist aber auch recht groß? Eine Spule soll nicht 6W aufnehmen, die soll der Verbraucher bekommen.


Oder soll dieser Widerstand parallel zum Lüfter und Kondensator? nein


Und noch eine vielleicht an dieser Stelle auch mal notwendige Frage: Was ist mit EMV? Ich merk schon wie die Lüftersteuerung teilweise meinen Fernseher stört... Stromspitzen verringern, ->Spule

Eine kleine Spule kann sehr gut die Umladestromspitzen am Kondensator verringern, klein und ohne nennenswerte Verluste. Damit kann man die Stromspitzen im "lückenden Betrieb" abbauen. (EMV) Der Kondensator kann dadurch bei gleicher Anstiegsgeschwindigkeit der Spannung kleiner gehalten werden als ohne Spule.

Den besten Leistungsgewinn erzielt man im "nicht lückenden Betrieb" wenn die Spule so groß ist, daß sie den Strom glättet. Jede Abweichung des Stroms vom Mittelwert bedeutet bei gleichem mittlerem Drehmoment am Motor eine Erhöhung des Effektivwertes und damit eine Leistungszunahme. Das ist für Systeme bei denen es auf den Wirkungsgrad ankommt wichtig. Bei einem 2W Lüfter kann man es machen oder auch nicht.
Manfred

churchi
26.03.2005, 12:39
Ich hab die aktuelle PWM Frequenz jetzt nochmal gemessen - sie liegt bei 52Hz.

Mit den 6W meinte ich nicht, dass diese an der Spule abfallen sollen.
Ich meinte, dass der Strom von 0,5A da durch muss ohne das die Spule zu warm wird.

Also die Spule kommt jetzt sicher rein - aber welche?

Manf
27.03.2005, 11:45
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?p=70732#70732]Mit[/url] RC-Tiefpass (zusätzlicher Widerstand) komme ich beim Motor nicht besonders weit, aber wie oben schon beschrieben funktioniert der Kondensator parallel zum Motor ziemlich gut (sehe ich mit dem Oszi )...
-> dort gehts weiter... https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=7923&postdays=0&postorder=asc&start=22
Der Kondensator "parallel zum Motor" ist ja der C aus dem RC Tiefpass und der R der versteckt sich in der Ansteuerung,
(wie gesagt, LC wäre besser geeigent).

Mit welcher Anstiegszeit

"(sehe ich mit dem Oszi )..."

ist denn das Geräusch akzeptabel?

Das hängt natürlich auch vom Lüfter ab, aber als Anhaltspunkt.

Manfred

churchi
27.03.2005, 17:22
Welche Spule müsste ich jetzt eigentlich nehmen?
Ich hätte eine mit 50mH daheim.
Hab eine PWM Frequenz von 52Hz.

Ich hab jetzt mal ein Oszi dran gehängt während der Lüfter läuft und der Kondensator dran ist.
ohne dem Kondensator lässt sich eindeutig ein schnelles TockTock Geräusch vernehmen - mit Kondensator ist der Lüfter komplett lautlos (so laut als wenn er normal betrieben werden würde...)

Eigentlich bin ich hochzufrieden mit dem Ergebnis - werde es aber noch mit einer Spule versuchen - vielleicht lässt sich noch eine Verbesserung erzielen.

Manf
27.03.2005, 19:03
Ist die Amplitude 12V und der Kondensator 100µF?

Bedeutet der Anstieg über 7ms bei 100µF auf 12V, daß der Strom auf 170mA begrenzt ist? Das entspricht dann einem Innerwiderstand er PWM Quelle von um die 70 Ohm?

Den Widerstand brauchte man dann sicher nicht zu erhöhen. Der Wirkungsgrad ist ja wohl auch nicht das Problem.

Ich sehe mal nach, wie das mit 50mH aussehen könnte.
Manfred

churchi
27.03.2005, 21:00
Ich muss jetzt leider gestehn, dass als ich das Bild vom Oszi gemacht habe die Spannung nicht exakt 12V betrug (sondern 8 ) #-o
Ich habe jetzt noch ein neues Bild mit wirklich 12V angehängt.


Ist die Amplitude 12V und der Kondensator 100µF?
ja - die Amplitude = Spannung = 12V
der Kondensator hat 100µF




Bedeutet der Anstieg über 7ms bei 100µF auf 12V, daß der Strom auf 170mA begrenzt ist?

ich versuch auch mal das zu rechnen - eigentlich müsste ichs können ;)

I=Q/t
Q=C*U
Q=100*10^-6*12=0,0012

damit man auf die 500mA kommt die der ULN liefert müsste die Zeit 2,4ms betragen.

Ich lese aber 2ms ab --> 0,0012/(2*10^-3)=600mA
das heißt der ULN wird überlastet - oO #-o



Das entspricht dann einem Innerwiderstand er PWM Quelle von um die 70 Ohm?

R=U/I
R=12/0,6=20Ohm Innenwiederstand



Den Widerstand brauchte man dann sicher nicht zu erhöhen. Der Wirkungsgrad ist ja wohl auch nicht das Problem.

Ich werd wohl doch einen Wiederstand dran hängen müssen - oder sind die 0,1A Überlastung des ULN eh nicht schlimm?


da ich nicht möchte das der Eindruck entsteht, dass Manf falsch gerechnet hat muss ich sagen, dass sich die Berechnungen von Manf auf das vorherige Oszibild beziehen und meine auf das Neue

Manf
27.03.2005, 21:38
Ich habe mir für Experimente zwei brushless Lüfter mit 12V 80mA und mit 12V 180mA herausgesucht.

Als Ansteuerung wurde ein symmetrisches Rechtecksignal 0V; 12V (50% Tastverhältnis) über komplementäre Emitterfolger Ri < 1Ohm verwendet.

Als Induktivität wurde in zwei Versuchen ein Mini Netztrafo 2W 6V und eine Entstördrossel 2x12 mH in Reihe auf dem selben Kern (~50mH) eingesetzt.

Die Ergebnisse gehen in die gleiche Richtung. Bei Ansteuerung mit 12V ergibt sich eine Stromänderung pro Sekunde von 6V / 50mH.
Das sind 120 mA/ms. Bei einer Frequenz von 2kHz, also einer halben Periodendauer von 0,25ms sind das 30mA. Das ist ein ganz handlicher Wert bei einem Mittelwert von 80-180mA.

Fließt der Stom von 30mA in einen Kondensator, dann erhöht sich seine Ladungsmenge in der halben Periodendauer von 0,25ms um 7,5µAs.

Ein 100µF Kondensator ändert dabei seine Spannung um 75mV. Als Effekt ergibt sich ein leiser Lauf der Lüfter der frei ist von Umschaltgeräuschen.

Wird der Trafo (in der Baugröße) weiter verkleinert, dann kommt er näher an die Sättigung und die Induktivität nimmt ab. Der Kondensator kann leicht vergrößert werden, denn er wird nicht über einen ohmschen Widerstand umgeladen und seine Größe trägt nicht zu den Verlusten bei.

Der Trafo ergibt trotz der relativ hohen Frequenz von 2kHz ein erstaunlich ruhiges Signal, wie groß die Verluste dabei sind, könnte auch noch einmal gemessen werden. Beim Erhöhen der Frequenz auf 2kHz ist aber weder die Stromaufnahme deutlich gestiegen, noch die Lüfterdrehzahl abgefallen.

Soviel erst mal im ersten Schritt.
Manfred

BlueNature
27.03.2005, 21:54
Vor einiger Zeit habe ich schonmal ein solches Problem hier gepostet als Lösung. Es war eine Alternative mit einem regelbaren Spannungsregler vom Typ LM317. Dieser kann am Ausgang von 1,2 bis weit über die 12V eines Lüfters eingestelt werden über seine Beschaltung der beiden Widerstände. Bei dieser Variante bibt es kein PWM-Pfeifen mehr weil längsgeregelt wird, also praktisch eine elektronischer Widerstand in Reihe zum Lüfter liegt. Einzigster Nachteil ist die Wärme die dieser Baustein erzeugt da er die restliche Spannung die zwischen Versorgungsspannung und aktueller Lüfterspannung ist verheizen muß. Das ist aber bei einem Lüfter weniger das Problem.

Nun zum Ansteuern des Bausteins. Wenn man das Poti nun durch PWM ersetzen will muß man eine Zusatzbeschaltung vornehmen. Man entfernt einfach die beiden Widerstände und legt den Adj-Eingang an einen RC-Tiefpass (Grenzfrequenz << fPWM) an dem man das PWM anschließt. In diesem Fall kann man die Ausgangsspannung von minimal 1,2V bis 1,2V + 5V reglen was dann maximal 6,2V entspräche. Wenn man nun höhere Spannungen am Ausgang regeln will (z.B. bis 12V) dann muß eben noch mit einem Operationsverstärker die Spannung weiter verstärkt werden. die Variante mit dem Tiefpass direkt am PWM ist auch nicht so 100% in Ordnung. Besser ist es immer einen Operationsverstärker als Impendanzwandler beschaltet zwischenzusetzen. Dann ist der Fehlerstrom über den Kondensator nicht mehr erheblich den der Adj-Ausgang herausbringt. Im Notfall werde ich auch eine Schaltung zeichnen und Posten.

Grüße Wolfgang

Manf
27.03.2005, 21:57
@churchi
Zu der Berechnung (Danke für die Bemerkung mit dem Bild) wollte ich noch fragen:
Wie groß ist der Zeitmaßstab?, ich hatte auf der Basis einer Periodendauer von ca. 20ms (52Hz) gerechnet.


Im Notfall werde ich auch eine Schaltung zeichnen und Posten.
Das ist sicher interessant, dann betrachte das doch einfach als Notfall.

Manfred

Hier habe ich so etwas gefunden.
https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?p=51174#51174

https://www.roboternetz.de/phpBB2/files/l_ftersteuerung.gif

churchi
27.03.2005, 22:11
also von vertikalen Strich bis vertikalen Strich sind es 5ms.
Die PWM Frequenz ergibt sich laut Wiki durch die Zeit zwischen den Flankenanstiegen oder Flankenabstiegen --> t(1x oben + 1x unten)

@BlueNature
Deine Schaltung klingt sehr interessant - jedoch möchte ich die ganze Schaltung möglichst klein halten und da diese Schaltung nicht nur im Computer zur Stufenlosen Steuerung von Lüftern eingesetzt werden soll sondern auch in Batteriebetriebenen Bereichen ist der LM317 wegen dem Verbraten der Leistung nicht die beste Lösung

Lafkaschar
07.08.2005, 18:24
Ich versteh euer problem nicht :(
Ich hab mir ne lüftersteuerung gebaut und das ganze folgendermaßen aufgebaut:

Ich steuer über einen transistor nen N-Channel mosfet an (nen BUZ11) (als low side switch, d.h. ich schalte immer GND, frei, GND usw) dann kommt ne Spule (hatte ich noch rumliegen ka wa genau für ne induktivität sollte aber ca bei 47µH liegen) und dahinter nen 100 µF kondensator.
Egal was ich für ne frequenz verwende (also jetzt so ganz niedrige frequenzen ausgeschlossen ich nutz ca 20kHz) kein fiepen oder tackern mehr und ich kann das ganze über die ganze spanne regeln!

Manf
07.08.2005, 19:23
Ich versteh euer problem nicht
Da gibt es wohl auch kein Problem, wenn Du eine Schaltung hast die sicher funktioniert dann ist das doch gut.
O:)
Manfred

skillii
07.08.2005, 21:11
habt ihr schon einen RC-Tiefpass mit Impetanzwandler versucht?

churchi
07.08.2005, 21:59
habt ihr schon einen RC-Tiefpass mit Impetanzwandler versucht?

Ich hab das noch nicht versucht, aber ich hab bei Reichelt nun den TDA 8444 gefunden.
Das ist ein 8-facher 6bit DAC angesteuert über I2C um 1,15€
Ich denke um diesen Preis zahlt es sich nicht aus extra Spulen und Kondensatoren zu testen.
64 Stufen sind für eine Lüfterregelung genug.
Mit einem Transistor als Verstärker (welchen weiß ich noch nicht - ev den BD135) hat man nie mehr Probleme mit dem ganzen...

Lafkaschar
08.08.2005, 16:19
Bei nem normalen transitor und DAC hast du das problem, dass an dem transistor trotzdem die wärme abfällt ...mit PWM, Mosfet, Drossel und Kondensator hast du nirgendwo ne wärmeentwicklung, und kannst das ganze sehr klein halten.

Manf
08.08.2005, 16:48
Bei nem normalen transitor und DAC hast du das problem, dass an dem transistor trotzdem die wärme abfällt ...mit PWM, Mosfet, Drossel und Kondensator hast du nirgendwo ne wärmeentwicklung, und kannst das ganze sehr klein halten.
Stelle doch Deine Schaltung einfach mal vor. Es ist also eine Lösung mit PWM Signal das von einem Controller generiert wird.
Wen Du kein eingens Bild hast, es werden sicher entsprechende Bilder im Netz verfügbar sein an denen man die speziellen Eigenschaften erläutern kann.
Manfred

Lafkaschar
09.08.2005, 14:16
ok ich zeichne mal eben nen plan ich posten den heute abend mal