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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Behringer Aktiv Lautsprecher mit LM3886T defekt



dundee12
05.12.2013, 20:03
Hallo ihr Lieben!

Ich habe hier zwei defekte Studio-Monitore von Behringer. Laut Aussage des Besitzers sind 230Volt auf den Eingang gekommen.

Die Lautsprecher geben keinen Ton mehr aus. Die Power LED leuchtet. Eine Limitter LED gibt es auch, aber die ist aus.

Das Endstufenmodul basiert auf 3x LM3886T (Siehe Anhang). Alle 3 werden ohne angeschlossene Last nach kurzer Zeit warm.
(so das man sich die Finger verbrennt).

Folgendes wurde überprüft:
+/- 36Volt sind vorhanden (Ringkerntrafo -> Gleichrichter)
+/- 15Volt sind vorhanden (LM7815 / LM7915)

Als Operationsverstärker kommen ausschließlich NJM4580 (Dual-OP) zum Einsatz. (gibts bei Reichelt für 56Cent).

Den am Eingang (IC12) habe ich direkt getauscht, weil er ja sozusagen das 1. Glied in der Kette ist. Auch alle 3 LM3886T habe ich getauscht.
Werden aber wieder warm.

Jemand ne Idee was das sein könnte?
Oder wie ich weiter vorgehen soll, um den Fehler zu finden? Oszilloskop vorhanden.

Würde gerne mal an den Inputs der LM's messen. Weiß nur nicht genau wie und was ich da erwarten sollte.

Lieben Gruß

Besserwessi
05.12.2013, 21:16
Etwas warm werden die LM3886 schon auch im Ruhezustand - ohne Kühlkörper ggf. auch unangenehm heiß.

Ein passender Testpunkt ist tatsächlich der Eingang der LM3886 bzw. der Ausgang der Filterstufen. Ein noch früherer Testpunkt wäre der Ausgang von IC12A - da sollte das Eingangsignal je nach Stellung des Poties leicht verstärkt bis leicht Abgeschwächt ankommen. Den etwas ungewöhnlichen Optokoppler kann man erst einmal ignorieren (für erste Test braucht man den auch nicht) - selbst wenn der kaputt ist kann der kaum viel verfälschen.

Einfach mal ein Testsignal (z.B. 10 kHz von der Soundkarte) anlegen. Das sollte im wesentlichen unverändert (ähnliche Amplitude) beim Tweeter raus kommen, und nur wenig beim Bass.

So ähnlich könnte man die Endstufen testen: IC9 bzw. IC6 aus dem Sockel nehmen und beim Ausgang von IC6B / 9B ein Signal einspeisen. Das sollte dann zu hören sein.

dundee12
05.12.2013, 22:01
Hallo Besserwessi,
danke für deine Antwort.

Leider sind die Optokoppler alle in SMD ausführung, also mal eben aus dem Sockel nehmen ist leider nicht.
IC9 hatte ich auch schon getauscht. (oben vergessen zu erwähnen).

Werde morgen mal gucken, ob ich mit dem Oszilloskop und den 10kHz aus ner Soundkarte was erreiche. (Frequenzgenerator muss noch angeschafft werden).

Folgendes noch (eventuell von Bedeutung):
Zwischen GND und Mute habe ich -3,8V gemessen. Laut Datenblatt müssen > 0.5mA Strom fließen, damit der Ausgang aktiv wird.
Ob das nun so richtig ist weiß ich nicht genau.

Habe heute mit dem Handy mal Musik eingespeist und mit einem Multimeter in AC-Stellung an den Lautsprecherausgängen gemessen. Da kam aber nix.

Hubert.G
06.12.2013, 12:13
Du wirst da Step by Step vom Eingang her zu messen beginnen müssen. Es können ja auch einige Kondensatoren durch die Überspannung gestorben sein.
Also ein Signal anlegen und mit dem Oszi messen, fürs erste müssen es ja nicht 10kHz sein.

dundee12
06.12.2013, 12:42
Ich muss nochmal dumm nachfragen, wie genau messe ich denn?

Ich schicke über eine App 10kHz am Handy raus. Die kann ich auch messen, sprich am Oszilloskop darsellen.

Messe ich nun den Ausgang des Optokopplers gegen die Masse der Betriebsspannung?

Hubert.G
06.12.2013, 12:55
Standardmäßig misst man gegen Masse.

dundee12
06.12.2013, 13:41
Okay.

Wie sieht es z.B. beim LM3886 aus. Dort gibt es jeweils Vin+ und Vin- (Signaleingänge). Werden die auch einzeln gegen Masse gemessen und erwarte ich
bei beiden das gleiche Signal nur gespiegelt?

Hubert.G
06.12.2013, 14:04
Es wird jeweils einzeln gegen Masse gemessen.
Was für ein Signal du zu erwarten hast, kann ich dir nicht sagen, da ich nicht weiß was du wo hinein schickst.
Wie werden die Eingänge standardmäßig angesteuert?

dundee12
06.12.2013, 14:19
Entweder mit XLR (Symmetrisches Signal) oder 6,3mm Klinkenstecker sprich unsymmetrisches Signal.

Ich habe mal das Verhalten des anderen Endstufenmoduls überprüft (wie gesagt habe ja 2 defekte davon).

Hier bleiben die LM3886 kalt. Dafür werden aber die 7815 und 7915 warm. Sind aber beide in Ordnung.

Die 15V werden ja nur für die Operationsverstärker verwendet. Daher vermute ich, dass einer oder mehrere defekt sind. (dadurch Stromverbrauch und wärme der Spannungsregler).

Werde später mal gucken, ob ich die Signalkette verfolgen kann.

dundee12
07.12.2013, 17:00
So, weit komme ich mit meinen Messungen leider nicht.

An IC12A bekomme ich noch einen Sinus raus (Testsignal), den kann ich aber weder an Ein- oder Ausgang von IC9A oder 8A messen.

Hubert.G
07.12.2013, 17:21
Du musst alle Bauteile in der Kette mit in die Messung einbeziehen. Es könnte ja auch ein Bauteil unterbrochen sein.
Wie sieht es bei IC10A aus?

dundee12
07.12.2013, 20:30
Leider scheinen die Schaltpläne nicht mit der Platine zu übereinstimmen. Da sind so einige Ungereimtheiten.
Bei IC10A kommt nichts an.

Wollte also vor C27 messen. Der hat mit dem Durchgangspieper nichtmal Kontakt zum OP und hat auch einen anderen Wert. Ich vermute meine Revision ist eine andere, als die vom Schaltplan.

Habe mit die +/- 36Volt nochmal mit dem Oszilloskop angeguckt. Irgendwie habe ich da einen Sägezahn drauf. Vermutlich die dicken Elkos die nicht mehr sauber glätten.

Anbei auch mal ein Foto. Die OP's sind in SMD Bauweise auf der Rückseite:
26871

Rückseite:
http://i50.tinypic.com/oswy9j.jpg

Hubert.G
07.12.2013, 20:46
Wenn der Plan nicht passt, wird es doppelt schwer. Da heißt es dann Leiterbahn verfolgen.
Der Sägezahn kann auch daher kommen das etwa viel Strom zieht.

dundee12
12.12.2013, 21:02
Es waren die kleinen Elektrolyt-Kondensatoren.

Eine Endstufe läuft wieder. Für die andere muss ich erst Material nachbestellen ;).

Habe vorsorglich alle kleinen Töpfe gegen 105°C Typen gewechselt.