PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Triac als Schalter für Lötkolbenselbstabschaltung . Geht das ?



da_miez3
02.09.2013, 16:00
Guten Spätnachmittag!

Habe gerade vor aus nem Attiny und sonstigem Material eine Lötkolben Selbstabschaltung bei Vergessen zu bauen.

Nach dem durchstöbern der Relaiskiste hab ich aber nur welche mit 24V Steuerspannung gefunden, was schlecht ist..

Nun die Frage:

Kann ich mit diesen Triacs ("TLC386S") oder überhaupt mit Triacs einen Schalter baun der 30W verkraftet und über einen Controllerpin zu steuern ist?

Danke schonmal für Ideen :)

- - - Aktualisiert - - -

Hm ok hab grad gemerkt, dass ich doch nen Opto Triac zum zünden brauche. Dachte das geht auch mit nem normalen Optokoppler, aber der dürfte ja dann bei einer Halbwelle immer sperren.

vohopri
03.09.2013, 06:22
Hi,

den Strom, den dein Kolben zieht, verkraftet bald irgendein billiger Triac. Zum Ansteuern gibts zb.: MOC3042. Im Datenblatt ist die Beschaltung angegeben. Den hab ich auch zum Schalten von 230 V Motoren verwendet.

Wie du sicher weisst: Zum Testen brauchts einen Trenntrafo. Und der Aufbau muss perfekt der Schutzklasse I oder II entsprechen. Wiklich kompromisslos und perfekt. Da ist mehr zu berücksichtigen, als man so in den Foren erfährt.

021aet04
03.09.2013, 19:03
Welche Spannung hat der Lötkolben? Theoretisch würde es auch direkt gehen.

MfG Hannes

da_miez3
04.09.2013, 14:53
Hi,
Wie du sicher weisst: Zum Testen brauchts einen Trenntrafo. Und der Aufbau muss perfekt der Schutzklasse I oder II entsprechen. Wiklich kompromisslos und perfekt. Da ist mehr zu berücksichtigen, als man so in den Foren erfährt.

Danke für die Antwort. Hab jetzt fünf MOC3042 bestellt. Hast du zufällig einen Link in dem "verständlich" erklärt wird was bei den Schutzklassen zu beachten ist?

Wenn die Selbstabschaltung Feuer fängt geht der Schuss natürlich nach hinten los, dass möchte man nicht ^^

@vohopri --> 230V 20W

- - - Aktualisiert - - -

Warum benötige ich einen Trenntrafo? Ist mir nicht ganz klar. Hätte halt einen 230V-->5V genommen um damit die Schaltung zu versorgen und dann möchte ich ja nur die Netzspannung an den Lötkolben übergeben.

Ist Schaltungs und Programmiertechnisch ja eigentlich kein Aufwand, aber habe bisher noch keine "eigene" Schaltung die direkt mit Netzspannung arbeitet betrieben. Deswegen frag ich hier lieber nochmal nach :)

- - - Aktualisiert - - -

Hab jetzt mal den Wiki Beitrag durch. Frage ist wie entscheidet sich ob es SK1 oder SK2 werden muss? Reichen die Infos auf der Wikiseite oder fehlen da noch exakte Angaben? Schutzklassen Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_%28Elektrotechnik%29#Schutzklasse_I_. 2F_Schutzleiter)

021aet04
04.09.2013, 15:10
Zum Thema Schutzklasse habe ich den Wiki Beitrag nicht gelesen.

Zum Thema Trenntrafo kann ich etwas sagen. Die Schaltung arbeitet direkt mit 230V. Wenn du jetzt versehentlich einen Leiter berührst bekommst du einen Schlag. Damit das nicht passiert solltest du einen Trenntrafo verwenden.

MfG Hannes

PICture
04.09.2013, 15:42
Hallo!

Man könnte ohne Trenntrafo auskommen, falls die Bauteile, die direkt mit Netz verbunden sind, sich im isoliertem Gehäuse befinden, was Berühren der Bauteile sicher verhindert. ;)

theborg
05.09.2013, 08:08
Ich hab das bei meinen auch nachgerüstet allerdings schalte ich nicht die 230V sondern die 12V AC zum Kolben hin das reicht vollkommen aus, kleiner Tiac + mos3063 (Schaltet nur im Nulldurchgang) reichen völlig, Spannung für die Schaltung nehme ich von der Steuerplatine.

vohopri
05.09.2013, 16:18
Hallo Miez,

nachdem ich mein Fachwissen nicht aus dem Internet habe, kann ich auch nicht beurteilen, ob die Schutzmassnahmen irgendwo im Netz vollständig so veröffentlicht sind, dass du sie auch perfekt richtig verstehst. Das ist nun mal ein Bereich, der nicht fehlertolerant ist.

Ich werde auch nicht Internet Veröffentlichungen für andere prüfen. Die Verantwortung für eine Beurteilung kann ich nicht übernehmen.

Aufgrund deiner Fragen, rate ich ab, eine Schaltung mit Netzanschluss zu bauen.

radbruch
05.09.2013, 17:06
Hallo


Nach dem durchstöbern der Relaiskiste hab ich aber nur welche mit 24V Steuerspannung gefunden...

Hätte halt einen 230V-->5V genommen um damit die Schaltung zu versorgenWenn du 230V auf 24V nimmst kannst du dein Relais versorgen. Dann daraus mit einem 5V-Regler die Spannung für die Schaltung erzeugen und mit der Schaltung und einem Transistor das Relais schalten. Der Trafo kommt HINTER das Relais (parallel zum Lötkolben) und zum Starten wird der Relaiskontakt mit einem Taster überbrückt. Bei abgefallenem Relais (=keine Spannung an der Spule) sind sowohl der Lötkolben wie auch der Trafo und die Schaltung spannungslos. Wenn das Relais genug Kontakte besitzt ist der Lötkolben sogar potiontialfrei, ein Trenntrafo wäre unnötig.

Gruß

mic

da_miez3
05.09.2013, 22:05
Besten Dank :) Werde ich so machen wie radbruch vorgeschlagen hat. Bilder folgen dann noch ;)

da_miez3
09.09.2013, 23:47
Und der Aufbau muss perfekt der Schutzklasse I oder II entsprechen. Wiklich kompromisslos und perfekt. Da ist mehr zu berücksichtigen, als man so in den Foren erfährt.

Also, Schaltung ist fertig und funktioniert...

Mit Taster wird das ganze unter Spannung gesetzt, Atmega32 schaltet Transistor und hält das Relais, mit Drehencoder kann man die vorgegebenen 5min erweitern und auf nem 2x16 Display wird die Restzeit angezeigt. Soweit sogut.

Nur betreiben darf ich das wohl nicht...


Das mit den Schutzklassen wird komplizierter als gedacht.. Die in Wikipedia beschriebenen sind lächerlich....

Die hier waren bisher die "ausführlichsten" in Schriftform --> http://www.ifm.com/ifmweb/downcont.nsf/files/ifm_PT_Schutzklassen_DE_V24/$file/ifm_PT_Schutzklassen_DE_V24.pdf


..und selbst hier fehlen viele "KLEINE" Details, wie ich darf an 230V SCHRAUBverbindungen keine verzinnten Litzen benutzen..

Kann mir irgendwer weiterhelfen mit nem Link einer VOLLSTÄNDIGEN Klassifizierung ;) .... Oder steht sowas in Büchern mit 5000 Seiten und wird rechtlich erst relevant wenn etwas passiert.. ?


Grüße

Peter(TOO)
10.09.2013, 01:22
Also, Schaltung ist fertig und funktioniert...

Nur betreiben darf ich das wohl nicht...

Kann mir irgendwer weiterhelfen mit nem Link einer VOLLSTÄNDIGEN Klassifizierung ;) .... Oder steht sowas in Büchern mit 5000 Seiten und wird rechtlich erst relevant wenn etwas passiert.. ?


Es ist noch viel komplizierter. Das steht alles in Normen und die kosten richtig viel Geld.
Und da der Beuth Verlag das exklusive Copyright auf DIN-, VDE usw. Normen hat, dürfen die gar nicht im Internet zu finden sein.
http://www.beuth.de/de/
Rechtlich sind die Normen immer nur für einen Teilbereich zuständig. Deshalb steht die Verwendung von Aderendhülsen auch in einer anderen Norm als die Einteilung in die Schutzklassen!

Grundsätzlich wird keiner bei dir vorbeikommen und die Einhaltung von Normen überprüfen. Insoweit wirst du schon nicht verhaftet, so lange nichts passiert.
Suizid ist auch nicht gesetzlich verboten, aber bei Fremdgefährdung sieht es dann rechtlich anders aus!

Grundsätzlich musst du beherzigen, dass keine Spannungsführenden Teile berührbar sind! das sollte auch nicht der Fall sein, wenn das Teil mal vom Tisch fällt.
Dann musst du auch die Isolationsabstände Einhalten. Bei 230V sind das mindestens 3mm an Luft- und Kriechstrecken. Es geht dabei darum, dass auch bei einer Spannungsspitze im Netz, keine Funkenüberschläge auftreten dürfen. Gerade bei Leiterplatten wird das manchmal schwierig. Das Bauteil hat zwar 3mm Abstand an den Anschlüssen, aber da muss noch ein Lötauge drum rum, dann reicht es eben nicht mehr :-(

Der Norm nach, gilt Isolierband, eben nicht als Isolation. Mit den Jahren wird meist der Kleber trocken oder schmierig und das Ding fällt ab und erfüllt somit seine Zweck nicht mehr.

Für Netzfilter gibt es X- und Y-Kondensatoren. Rein elektrotechnisch machen dich auch nichts anderes als jeder Kondensator, sie unterliegen aber anderen Normen!
Ein X-Kondensator liegt dauernd an der Netzspannung und muss deshalb auch Spannungsspitze überstehen, welche einiges über den 230V liegen. Ein normaler Kondensator muss nur die angegebene max. Betriebsspannung aushalten können. Hinzu kommt noch, dass der X-Kondensator ein keinem Fall brennen darf egal welchen defekt er hat!
Die Nichtbeachtung dieser Norm hat eine Zeit lang zu Zimmerbränden z.B. durch Fernseher geführt, welche gar nicht in Betrieb waren.

Der Y-Kondensator sitzt normalerweise zwischen Netzspannung und Gerätemasse. Für ihn gelten die selben Vorschriften, wie für den X-Kondensator, nur darf er in keinem Fall eine Kurzschluss haben, egal bei welchem defekt! Andernfalls würde bei einem Defekt, z.B. beim TV, die Antennen- und SCART-Anschlüsse unter Netzspannung stehen. Typischerweise hat so ein Fernseher nur eine 2-Polige Anschluss, also ohne Schutzerde, und gilt als Schutzisoliert.

Das war jetzt nur ein kleiner Einblick in die Komplexität deiner Frage.

Praktisch kann man die Vorschrift auf Berührungssicherheit nicht überall einhalten. Ich kann kein Gerät entwickeln oder reparieren, wenn das Gehäuse zu ist. Diese Bereich müssen aber dann speziell ausgewiesen sein, also es dürfen nur Leute da rein, welche entsprechende Kenntnisse haben und nicht alles antatschen. Zudem gibt es da auch Vorschriften, welche den, irgendwo mal angesprochenen, Trenntrafo vorschreiben.

Ein ganz anderes Problem sehe ich bei deinem Lötkolben:
In der Elektronik verwendet man grundsätzlich keine Lötkolben, welche direkt mit 230V betrieben werden. Das Problem ist, dass dabei Fremdspannung am Lötkolben auftritt, welche heutige Elektronikbauteile zerstören, oder zumindest schädigen, kann. Das Problem sind Leckströme in der Isolation, aber auch induktive und kapazitive Kopplung zwischen Heizwicklung und Lötspitze.
Erden des Lötkolbens macht das auch nicht immer besser.

MfG Peter(TOO)
P.S. Strom kann klein, schwarz und hässlich machen und jeden zum leitenden Angestellten!