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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ERLEDIGT] DDR und PORT in einem Struct



CrazyMetal
01.07.2013, 09:10
Hallo Zusammen,

ich arbeite mich grade in die Microcontroller-Entwicklung mit C ein und versuche das DDR und PROT, sowie Pin in einem Struct zu halten.
Ich würde gerne meine LED-Funktionen in einer Headerfile auslagern, das Ziel hierbei ist eine bessere Les- und Wartbarkeit des Codes.

Hier etwas Code, ich denke damit ist klar was ich versuche zu basteln:


struct LED
{
unsigned char DDR;
unsigned char PORT;
unsigned char PIN;
};

void InitLED(struct LED *led)
{
led->DDR |= 1<<led->PIN;
}

void LedOn(struct LED *led)
{
led->PORT | 1<<led->PIN;
}

void main()
{
struct LED ledStoerung = {DDRA, PORTA, PA0}; // LED definieren

InitLED(&ledStoerung); // den Port der LED initialisieren
LedOn(&ledStoerung); // die LED einschalten
}


Leider denkt sich die LED z.Zt. noch "es ist Montag, strahl man selber." Und ich finde grade nicht woran es hängt, vielleicht habt Ihr ja einen brandheißen Tipp für mich.

Viele Grüße,
Crazy

Besserwessi
01.07.2013, 09:43
Bis jetzt wird der Inhalt der Struct verändert, und der ist im RAM.

Das ganze Prinzip hat ein Problem: der Compiler packt die Addressen für den Zugriff auch die IO Ports mit in den Code, die sind also Teil des ASM Befehle. Mit der Indirekten Methode über Funktionen bekommt man bestenfalls eine weniger Effektive Lösung, wo er Compiler dann über Pointer auf die IO Adressen zugreift. Vorzuziehen wäre eine Lösung über #Define , also Makros die schon der Compiler (bzw. Preporcessor) auflösen kann. Wobei das mit der Lesbarkeit und Wartbarkeit so eine Sache ist: mit den BEfehlen direkt im Code hat man alle Informationen da - anders muss man noch die Funktionen zur Abkapselung kennen, und viel kürzer wird es auch nicht.

CrazyMetal
01.07.2013, 11:00
Bis jetzt wird der Inhalt der Struct verändert, und der ist im RAM.
Das ganze Prinzip hat ein Problem: der Compiler packt die Addressen für den Zugriff auch die IO Ports mit in den Code,
die sind also Teil des ASM Befehle.

Ok, klar weshalb die LED nicht will.



Mit der Indirekten Methode über Funktionen bekommt man bestenfalls eine weniger
Effektive Lösung, wo er Compiler dann über Pointer auf die IO Adressen zugreift.

Hmm, was heißt für dich "weniger Effektiv"? Wenn der Microcontroller 2 Zyklen mehr braucht stört mich das nicht, da er dann noch fix genug ist.



Vorzuziehen wäre eine Lösung über #Define , also Makros die schon der Compiler (bzw. Preporcessor) auflösen kann.

Die sähe dann konkret wie aus?



Wobei das mit der Lesbarkeit und Wartbarkeit so eine Sache ist: mit den BEfehlen direkt im Code hat man alle Informationen da - anders muss man noch die Funktionen zur Abkapselung kennen, und viel kürzer wird es auch nicht.
Das soll hier jetzt nicht in eine Diskussion über Vor- und Nachteile unterschiedlicher Codestrukturierungen ausufern ...
Aber, ich finde eine Kapselung generell besser lesbar und wartbarer, als alles in eine Mörderfunktion zu zerren, zudem muss sich der Kollege welcher das später mal anschaut und ggf. ergänzen soll nicht immer fragen, "ist das jetzt ne LED, oder..?"

Ja, klar man schreibt das auch im Kommentar hin, ich persönlich finde das eben besser zu lesen. - Zugegeben über Sinn und Zweck bei einer LED kann man streiten (oder auch nich), aber die LED ist hier auch erstmal nur als Beispiel gedacht.

oberallgeier
01.07.2013, 12:45
... Wenn der Microcontroller 2 Zyklen mehr braucht stört mich das nicht, da er dann noch fix genug ist ...Stimmt, im Prinzip. Und ich habe (fast) immer viel Reserve im Zielcontroller, weil Codes die Neigung haben, mit dem Alter des Projektes umfangreicher zu werden.


... Aber, ich finde eine Kapselung generell besser lesbar und wartbarer ...Erstmal - ich fühle mich immer noch als C-Anfänger, zumindest nicht als Könner. Deine Lösung finde ich pfiffig, ein bisschen sophisticated aber für mich nicht wirklich besser lesbar - und damit auch nicht besser pflegbar. Meine Lösung ist recht konventionell (denke ich) und gut lesbar - weil die #define´s schon recht praktisch sind.

Aber es ist ja DEIN Projekt - und jeder löst ne Aufgabe nach seinem Geschmack (und Können natürlich). Und strukts sind für mich eben nicht die erste Wahl.

Mein Beispiel, weder als Vorbild noch unbedingt zum Lesen gedacht.

// Auszug aus ~com~.h
// ==================
// - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
//
#define SetBit(ADDR,BIT) ((ADDR) |= (1<<(BIT))) // Setzt Bit
#define ClrBit(ADDR,BIT) ((ADDR) &= ~(1<<(BIT))) // Löscht Bit
#define ToggleBit(ADDR,BIT) ((ADDR) ^= (1<<(BIT))) // Toogelt Bit
// - - - - - - - - - - - - - - - -
#define PrtLED PORTD // Port für gn+rt-LED Tim_rh (Timerrhythmus)
#define L1g 4 // Auf PD4 grüne LED
#define L1r 5 // Auf PD5 rote LED
// ##>>> (Heartbeat)LEDs schalten Aode -<|- Portpin <<<##
#define FlgLED 2 // LED - Schaltflag, aktuell nur Heartbeat = on
// 1=> Heartbeat,
// 2=> Togglebeat rtLED in ISR (TIMER1_COMPA_vect)
// Ende Auszug aus ~com~.h
// =======================
// - - - - - - - - - - - - - - - -
// Auszug aus ~main~.c
// ===================
// - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
// . . .
// ================================================== =
// ####>>>> Initialisierung der Anschlüsse für R5M auf mega1284: <<<<####
// ( PB0 1 A A 40 PA0 (CN 11 -Audi)
// CN_12 ( PB1 2 A A 39 PA1 (CN 11 -Audi)
// PORTB ( PB2 3 A A 38 PA2 (CN 11 -Audi)
// (CIR od. / PB3 4 A A 37 PA3 (CN 11 -Audi)
// LCD ... \ PB4 5 A A 36 PA4, Servo10
// siehe ( MOSI, PB5 6 A A 35 PA5, Servo9
// unten ( MISO, PB6 7 A A 34 PA6, Servo8
// ( SCK, PB7 8 A A 33 PA7, Servo7
// Taste /RES, /RESET 9 32 AREF ref Vcc, aktuell
// Vcc 10 31 GND
// GND 11 30 AVcc
// XTAL2 12 A 29 PC7, Servo6
// XTAL1 13 A 28 PC6, Servo5
// RXD0, PD0 14 EU A 27 PC5, Servo4
// TXD0, PD1 15 EU A 26 PC4, Servo3
// RXD1, PD2 16 EU A 25 PC3, Servo2
// TXD1, PD3 17 A A 24 PC2, Servo1
// L1g PD4 18 A E 23 PC1, SDA
// L1r PD5 19 A E 22 PC0, SCL
// TasteA_1, PD6 20 EU EU 21 PD7, TasteB_2, PCINT31, (Sound)
// - - - - - - - - - - - - - - -
// Ports+Pins als Ein- (0) oder Ausgänge (1) konfigurieren, Pull Ups (1) aktivieren
// A = Ausgang, E = Eingang ohne , EU = Eingang MIT PullUp
DDRA = 0b11111111; // siehe aktuell oben
PORTA = 0b00000000; // und Port/Pull Ups (1) aktivieren
//
DDRB = 0b01111111; // siehe aktuell oben
PORTB = 0b10000000; // und Port/Pull Ups (1) aktivieren
//
DDRC = 0b11111100; // PC0..7 (mega1284), I2C = PC0 + PC1
PORTC = 0b00000000; // bis auf i2c : Alle OHNE Pullup !!
//
DDRD = 0b00111100; // -> siehe Schaltplan m-32-plus
PORTD = 0b11000011; // Pull Ups aktivieren, NICHT bei extINT0/~1
// - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
// . . . und unmittelbar nach diesen ersten, wirksamen Codezeilen eine
// Kontrollsequenz um . . . steht dabei:
// - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
for(i=0; i<10; i++) // grüneLED1 blinken lassen bevor Interrupts erlaubt sind,
{ // um ungewollte Resets u.ä. besser erkennen zu können
SetBit(PORTD, L1g); // gnLED/PD4 schalten EIN, HELL
wms(3); // Millisekundenwait
ClrBit(PORTD, L1g); // gnLED/PD4 aus
wms(97); //
// Nur zur Erläuterung in diesem Posting:
// Der besseren Auffälligkeit halber wurde die alternierend flackernde rote LED zugefügt.
SetBit(PORTD, L1r); // rtLED/PD5 schalten EIN, HELL
wms(3); //
ClrBit(PORTD, L1r); // rtLED/PD5 aus WENN T1 nicht gedrückt
wms(97); //
} // Ende von for(i=0; i<10; i++)
// - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
//
// Ende Auszug aus ~main~.h
// ========================

CrazyMetal
01.07.2013, 13:31
Deine Lösung finde ich pfiffig, ein bisschen sophisticated aber für mich nicht wirklich besser
lesbar - und damit auch nicht besser pflegbar. Meine Lösung ist recht konventionell (denke ich)
und gut lesbar - weil die #define´s schon recht praktisch sind.

Wie du schon schreibst, es ist Geschmackssache. Dennoch halte ich "sprechende Funktionsnamen" für besser lesbar,
wenn ich eine Funktion aufrufe die "LedOn()" heißt, weiß ich gleich beim Code lesen was dort vor sich geht. Der Vorteil
der Wartbarkeit ist hier auch gegeben. Angenommen (als Beispiel) ich habe eine Funktion die LEDs blinken lassen kann,
dann brauche ich nur die Funktion aufrufen und das LED-Struct übergeben. Zum einen kann ich in einer Zeile lesen was passiert,
zum anderen: Sollte sich an der Funktionalität des Blinkens was ändern, so ändere ich eine Funktion und die Änderung ist
umgesetzt, ohne dass ich das Projekt durchsuchen muss und ggf. eine Stelle übersehe wo ich eine Änderung hätte machen müssen.



Erst mal - ich fühle mich immer noch als C-Anfänger, zumindest nicht als Könner.

Auch wenn ich gelernter Softwareentwickler bin, so ist C momentan noch Neuland (Achtung: Kanzler-Witz) für mich.
Dennoch haben sich halt einige Prinzipien für Programmierung und Codegestaltung bisher bei jedem großen Projekt bewährt,
das ist einer der Gründe, weshalb ich dieses Vorgehen auch bei einem Microcontroller wähle.



Und strukts sind für mich eben nicht die erste Wahl.

Ja und Nein. Ich sehe hier einige Vorteile. Mein aktuelles Projekt läuft auf einem ATMEGA128 und hat viele LEDs und einen LED-Bar, die PORTs B, C, E und F sind hierbei teilweise mit LEDs belegt. Wenn ich deinen Code richtig überfolgen habe, so müsste ich pro LED ein define-Statement haben und bei der Verwendung von SetBit noch immer aufpassen, dass ich den passenden Port verwende.

Meinst du nicht es wäre andersrum einfacher, wenn ich den Schaltplan und das Gerät kenne und im Code lese LedOn(&ledStoerung_1);", hierbei weiß ich gleich worum es sich handelt und was passieren wird.


Puh! Genug getippt.

Vielleicht hat ja einer von Euch schon mal einen ähnlichen Stunt gemacht und kann mir sagen wo ich momentan auf dem Holzweg bin.

Ich habe meine Funktion so geändert


struct LED
{
volatile unsigned char *ddr;
volatile unsigned char *port;
volatile unsigned char *pin;
};

void InitLed(struct LED *led)
{
*led->ddr |= 1<<(*led->pin);
}

void LedOn(struct LED *led)
{
*led->port |= 1<<(*led->pin);
}

void main()
{
struct LED led1 = {&DDRA, &PORTA, PA0};
struct LED led2 = {&DDRA, &PORTA, PA1};

InitLed(&led1);
InitLed(&led2);
}


leider geht beim STK500 nur die LED 0 (<-- Null) an.

Viele Grüße,
Crazy

oberallgeier
01.07.2013, 13:53
... Dennoch halte ich "sprechende Funktionsnamen" für besser lesbar, wenn "LedOn()" heißt ...Da bin ich völlig Deiner Meinung, ich mache genau das mit meinen #define´s. Und ich zeige das jetzt nicht wegen der Besserwisserei - sondern nur um (m)eine Möglichkeit mit diesen gestuften #define´s aufzuzeigen. Ach so, die Taster schalten gegen GND.


// - - - - - - - - - - - - - - - -
// in der *.h so:
// . . .
#define PrtTAST PIND //
#define Tst_1 6 //
#define Tst_2 7 //
...
#define Taste1_an IsBitClr (PrtTAST, Tst_1) // Taster 1 gedrückt ??
#define Taste1_aus IsBitSet (PrtTAST, Tst_1) // Taster 1 gelöst ??
#define Taste2_an IsBitClr (PrtTAST, Tst_2) // Taster 2 gedrückt ??
#define Taste2_aus IsBitSet (PrtTAST, Tst_2) // Taster 2 gelöst ??
// - - - - - - - - - - - - - - - -
// Im Code so benutzt
// . . .
if (TasteA_an) // Wenn "A" gedrückt, dann hochzählen
{ //
wms ( 10); //
while (TasteA_an) {} // Weiter nur mit gelöster Taste
while (TasteA_aus) {} //
mnuptr ++; //
if (mnuptr == 9) mnuptr = 1;
} //
// . . .
// - - - - - - - - - - - - - - - -

CrazyMetal
01.07.2013, 14:00
(..) ich mache genau das mit meinen #define´s.
Und ich zeige das jetzt nicht wegen der Besserwisserei - sondern nur um (m)eine Möglichkeit mit diesen gestuften #define´s aufzuzeigen.

Don't panic. Ich habe das auch nicht als Besserwisserei verstanden ;-) und ich ziehe die Möglichkeit auch in Erwägung, dennoch wäre mir ein Struct schon sehr am Herzen gelegen...

sternst
01.07.2013, 14:28
Ich habe meine Funktion so geändert


struct LED
{
volatile unsigned char *ddr;
volatile unsigned char *port;
volatile unsigned char *pin;
};

void InitLed(struct LED *led)
{
*led->ddr |= 1<<(*led->pin);
}

void LedOn(struct LED *led)
{
*led->port |= 1<<(*led->pin);
}

void main()
{
struct LED led1 = {&DDRA, &PORTA, PA0};
struct LED led2 = {&DDRA, &PORTA, PA1};

InitLed(&led1);
InitLed(&led2);
}
Denk nochmal genau nach, was 'pin' eigentlich sein soll.

oberallgeier
01.07.2013, 15:32
Denk nochmal genau nach, was 'pin' eigentlich sein soll.Ach Mist, genau deswegen hatte ich noch mein Tastenbeispiel nachgeschoben - und habs trotzdem übersehen :(

CrazyMetal
02.07.2013, 08:43
Hey sternst,
vielen Dank für den Schubser, der Wald und die vielen Bäume.... :-)


struct LED
{
volatile unsigned char *ddr;
volatile unsigned char *port;
uint8_t pin;
};

void InitLed(struct LED *led)
{
*led->ddr |= 1<<(*led).pin;
}

void LedOn(struct LED *led)
{
*led->port |= 1<<(*led).pin;
}

void main()
{
struct LED led1 = {&DDRA, &PORTA, PA0};
struct LED led2 = {&DDRA, &PORTA, PA1};

InitLed(&led1);
InitLed(&led2);
}


Ich habe außerdem den Weg von oberallgeier probiert:


#define SetBit(ADDR,BIT) (ADDR |= (1<<BIT))
#define ClrBit(ADDR,BIT) (ADDR &= ~(1<<BIT))
#define TglBit(ADDR,BIT) (ADDR ^= (1<<BIT))

#define Led_1_An() SetBit(PORTA,PA0)
#define Led_1_Aus() ClrBit(PORTA,PA0)
#define Tgl_Led_1() TglBit(PORTA,PA0)

#define Led_2_An() SetBit(PORTA,PA1)
#define Led_2_Aus() ClrBit(PORTA,PA1)
#define Tgl_Led_2() TglBit(PORTA,PA1)


Bei meinem aktuellen Projekt werde ich die define-Variante verwenden, doch die Flexibilität der Structs ist mir für Projekte wichtig, wo ich während des Betriebs Pins konfigurieren können möchte ohne den Microcontroller neu programmieren zu müssen, außerdem bietet sich hier noch eine "verkettete Liste" an. ;-)

Viele Grüße,
Crazy

oberallgeier
02.07.2013, 09:05
...
#define Led_2_An() SetBit(PORTA,PA1)
...

Dazu ne Anmerkung bzw. meine Überlegungen. Einige meiner #defines habe ich ohne Klammern für die Parameterliste geschrieben, siehe oben - einfach um diese von Funktionsaufrufen deutlich zu unterscheiden. Sprich (siehe oben)
#define Taste1_an .. IsBitClr (PrtTAST, Tst_1) ........ statt
#define Taste1_an () IsBitClr (PrtTAST, Tst_1) ......,
bzw. in Deinem Fall würde ich schreiben
Led_2_An ...... statt
Led_2_An () ...... .

Für mich macht das Sinn wegen der besseren Lesbarkeit, da diese Schreibweise deutlich den Unterschied zum Funktionsaufruf mit leerer Parameterliste zeigt. Und der Compiler meckert es nicht an. Wie weit ein Profi das gut findet, weiß ich aber nicht.

Vielleicht kannst Du später auch Deine struct-Geschichte nach Erprobung vorstellen?

CrazyMetal
02.07.2013, 10:46
Hi oberallgeier,
schau dir das mal an:


#define SetBit(ADDR,BIT) (ADDR |= (1<<BIT))

#define WasBinIch_1 42
#define WasBinIch_2 SetBit(PORTA,PA0)
#define WasBinIch_3() SetBit(PORTA,PA1)


void main()
{
int x = WasBinIch_1; // Hier ist klar, das du eine Variable/einen Wert verwendest
WasBinIch_3(); // Hier ist klar, dass was passiert (es sieht wie ein Funktionsaufruf aus)

WasBinIch_2; // Was ist das?
// Geh' mal von einem Programm aus wo du grade in Zeile 1580
// ließt und nicht das #define-Statement im Blick hast ... ;-)
}


In der stdio.h findest du unteranderem diese Zeile:
"#define getchar() fgetc(stdin)", vermutlich aus den selben Gründen wie oben.

[EDIT] Kleiner Nachtrag: IBM schreibt hierzu: "An empty formal parameter list is legal: such a macro can be used to simulate a function that takes no arguments." http://publib.boulder.ibm.com/infocenter/comphelp/v7v91/index.jsp?topic=%2Fcom.ibm.vacpp7a.doc%2Flanguage% 2Fref%2Fclrc09cpxmac.htm

Wenn ich Zeit habe, bastel ich mal ein kleines Beispiel wie ich das mit den Structs meinte ;-)

-Crazy

sast
02.07.2013, 11:57
Auch wenn der Thread schon geschlossen ist.

Nur mal so als Anregung zum struct. Wenn du das konsequent durchziehen möchtest, wäre es von der Lesbarkeit doch sicher noch besser, wenn du init oder zB Zustandsänderungen auch gleich als Funktionen im struct ablegst.
Ein Aufruf led1.init oder led1.switch(1), led1.switch(0) sollte fürs OOP Verständnis nachvollziehbar sein. Vielleicht kapselst du die Variablen für Port Pin usw auch und baust ein create dazu. Bin mal auf dein Beispiel gespannt.

sast (der findet, dass structs unterschätzt werden)

CrazyMetal
02.07.2013, 13:49
Nur mal so als Anregung zum struct. Wenn du das konsequent durchziehen möchtest,
wäre es von der Lesbarkeit doch sicher noch besser, wenn du init oder zB
Zustandsänderungen auch gleich als Funktionen im struct ablegst.

Jepp, genau das hatte ich geplan. Der Code ist plakativ, damit Funktionspointer nicht unnötig das Beispiel aufblähen.



sast (der findet, dass structs unterschätzt werden)

Könnte man hier voten: +1 ;-)

sternst
02.07.2013, 14:07
Nur mal so als Anregung zum struct. Wenn du das konsequent durchziehen möchtest, wäre es von der Lesbarkeit doch sicher noch besser, wenn du init oder zB Zustandsänderungen auch gleich als Funktionen im struct ablegst.
Ein Aufruf led1.init oder led1.switch(1), led1.switch(0) sollte fürs OOP Verständnis nachvollziehbar sein. Vielleicht kapselst du die Variablen für Port Pin usw auch und baust ein create dazu.Ich finde es einigermaßen sinnfrei, OOP in C "nachzumachen", wenn man statt dessen auch gleich eine richtige OO-Sprache verwenden könnte, z.B. C++.

CrazyMetal
02.07.2013, 14:52
Hallo Stefan,


Ich finde es einigermaßen sinnfrei, OOP in C "nachzumachen", wenn man statt dessen auch gleich eine richtige OO-Sprache verwenden könnte, z.B. C++.

es geht nicht um die Nachbildung einer OOP-Funktionalität. Sast schrieb was von


(...) sollte fürs OOP Verständnis nachvollziehbar sein.

und eine OOP-Denke kann hierbei vom Vorteil sein, muss aber nicht.

Ich sehe den Vorteil von Funktionspointern in der Flexibilität die ich dadurch bekomme, es geht mir nicht um Pseudo-OOP. Vielmehr kann ich so unterschiedliche Funktionen (respektive Verhalten) einem Struct zuordnen (z.B. wann was wie schalten soll..) ;-)

Um bei dem LED-Beispiel zu bleiben: Eine LED soll schalten, wenn ein Signal an einem Pin anliegt, die andere soll bei dem Erreichen eines bestimmten ADC-Wert ausgehen. Dafür kann ich einen Funktionspointer mit einer "Aus/An"-Funktion und einen anderen mit "Bedingung erfüllt?"-Funktion verwenden, zudem könnte ich dem Controller über eine Serielle-Verbindung sagen "Wenn der Pin so ist, dann mach mit dem Pin mal das...".

sternst
02.07.2013, 15:40
Ich sehe den Vorteil von Funktionspointern in der Flexibilität die ich dadurch bekomme, es geht mir nicht um Pseudo-OOP. Vielmehr kann ich so unterschiedliche Funktionen (respektive Verhalten) einem Struct zuordnen (z.B. wann was wie schalten soll..)
Es mag dir nicht darum gehen, aber das ändert nichts daran, dass es nun mal Pseudo-OOP ist.

Deine Struct mit den Funktionspointern darin ist nichts anderes als eine Klasse mit virtuellen Methoden. Dann erzeugst du für die LEDs einzelne Instanzen der Struct wobei die Funktionspointer auf unterschiedliche Funktionen zeigen. Das ist wiederum nichts anderes, als konkrete Klassen von der virtuellen Basisklasse abzuleiten, die die virtuellen Methoden unterschiedlich implementieren.

Davon abgesehen geht das, was sast schrieb (und an den ging mein Kommentar schließlich) noch viel eindeutiger in Richtung OOP (Kapselung, Konstruktor, etc).

Und meine Meinung dazu ist eben:
Wenn man OOP machen will und eine OO-Sprache zur Verfügung steht, dann finde ich es nicht sinnvoll, sich dafür zu entscheiden, die OOP in der nicht-OO-Spache nachzubilden. Das ist ein bisschen so, als würde man einen Nagel mit der Wasserpumpenzange in die Wand schlagen (was auch irgendwie geht) weil man diese gerade in der Hand hatte, obwohl doch ein richtig schöner Hammer in Griffweite gelegen hat.

CrazyMetal
02.07.2013, 15:46
Davon abgesehen geht das, was sast schrieb (und an den ging mein Kommentar schließlich)

Hab nix gesagt :-#




als würde man einen Nagel mit der Wasserpumpenzange in die Wand schlagen (...) obwohl doch ein richtig schöner Hammer in Griffweite gelegen hat.

Nun ja, aber damit kannst du ihn nicht gleich wieder raus ziehen. :-b

Viele Grüße,
Crazy

sternst
02.07.2013, 16:04
Nun ja, aber damit kannst du ihn nicht gleich wieder raus ziehen. :-b
Oh, hatte ich etwa vergessen zu erwähnen, dass das ein Hammer mit Klaue war? :p

sast
02.07.2013, 16:12
Es ist natürlich richtig, dass man eine Programmiersprache nicht verbiegen muss, um eine andere nachzubilden. Aber es ist doch auch nicht falsch die Möglichkeiten einer Sprache zu nutzen. Und ein struct ist im Prinzip die Urform der Klasse. So sehe ich das jedenfalls. Zur OOP gehört noch ein bisschen mehr als nur alles in ein struct zu bündeln.

Wenn schon ein Gleichnis herhalten muss, dann sind das wohl beides Hämmer. Der eine hat nur einen ergonomischen Griff und ist bunt und der andere ist einfach nur ein Hammer mit geradem Stiel. Und wenn man ihn nun auch etwas bunt macht, ist es trotzdem immer noch ein Hammer.

Ich weise gern darauf hin, dass ein struct nicht nur eine Ansammlung von Variablen sein muss. Und ich werde mich auch weiterhin nicht dafür schähmen, dass ich das auch kund tue.
Und die Wortwahl in Richtung Kapselung und Konstruktoren war durchaus absichtlich gewählt, um genau auf diese Ähnlichkeiten hinzudeuten.

PS: Ich bin davon ausgegangen, dass der C++ Hammer eine Klaue hat. ;)

sast

CrazyMetal
03.07.2013, 15:58
Erstmal vielen lieben Dank an alle die sich hier beteiligt und geholfen haben ;-)
Ich muss sagen, dass war ein echt netter Einstand :-)

Zur Abschließenden Debatte: http://www.fullduplex.org/humor/2006/10/how-to-shoot-yourself-in-the-foot-in-any-programming-language/
(Mein Favorit davon ist APL)

Wer sich von Euch schon einmal mit einem USB-ISP von Diamex geärgert hat kann gerne hier rein schauen: https://www.roboternetz.de/community/threads/62421-USB-ISP-von-Diamex-funktioniert-nicht


Viele Grüße,
Crazy