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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TLE4202B an PWM



toter_fisch
27.08.2012, 13:08
Hi ich möchte diesen Motortreiber (oder Leistungskomparator) hier http://www.rn-wissen.de/index.php/Getriebemotoren_Ansteuerung#TLE4202B_.2F_B57928
per PWM ansteuern.
Nun steht im Text dabei das eine zusätzliche Außenbeschaltung notwendig ist. Nur wie sieht die aus ? :)

Danke schon mal für Hilfe...

Gruß toter_fisch

Kampi
27.08.2012, 13:30
Hey,

schau mal hier auf Seite 12:

http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/infineon/1-tle4202b.pdf

BMS
27.08.2012, 13:33
Ok, erwischt! :oops: (Den Teil zum TLE4202 habe ich im Wiki geschrieben).

Also das verhält sich wie folgt: Bei den anderen genannten Motortreibern gibt es ja einen ENABLE-Eingang. Damit kann man die Brücke am Ausgang hochohmig schalten wenn man den Pin auf Masse legt. Üblicherweise schließt man da das PWM-Signal an. So einen Eingang gibt es bei dem TLE4202 nicht, außerdem kann man den Ausgang nicht hochohmig schalten. Allerdings kann man beide Ausgänge auf gleiches Potential schalten (niederohmig). Dazu müssen beide Eingänge den gleichen logischen Zustand haben. Hat man ein PWM-Signal, kann man das z.B. so wie hier: http://www.rn-wissen.de/images/e/ec/TLE5205_PWM.png verschalten. Wenn PWM=+5V, dann werden beide Ausgangspins auf positive Betriebsspannung angehoben. Der Motor geht dann aus; wobei man hier eher von wird gebremst reden muss. Ist PWM=0V, so bestimmen die In1 und In2 das Motorverhalten. Man kann die zwei Dioden auch umdrehen, dann wird der Ausgang bei PWM=0V auf Bremse geschaltet und bei +5V besimmen In1 und In2 das Motorverhalten.

Der Unterschied zu den anderen Treibern liegt halt darin, dass du den Motor beim TLE4202 immer nur Bremsen kannst und nicht wirklich ausschalten. Siehe auch "12 Motor ausschalten - Varianten". Den Motor kannst du damit schon in der Geschwindigkeit regeln, allerdings wird das nicht soo toll sein wie bei den anderen Treibern, die den Motor hochohmig schalten können. Die Verluste beim TLE4202 werden sicher höher sein.

Die normalen Treiber würden bei PWM-Betrieb also folgendes am Ausgang machen: Motor läuft; ausrollen lassen; Motor läuft; ausrollen lassen...
Der TLE4202 würde das machen: Motor läuft; Bremsen; Motor läuft; Bremsen...
Aber es gibt auch sicher Varianten, das anders zu lösen, z.B. zusätzliches Relais am Ausgang fürs Ausschalten...

Also der Vorteil des Treibers ist halt, dass er günstig ist und auch einen vergleichsweise hohen Strom schafft, der Nachteil liegt hier eben wirklich daran, dass man keinen "echten" PWM-Betrieb machen kann :roll:

Grüße, Bernhard

toter_fisch
27.08.2012, 14:38
hat sich geklärt :)

markusj
27.08.2012, 15:47
Mit einem zusätzlichen FET an der Versorgungsspannung dürfte aber auch ein Freilauf realisierbar sein, oder entgeht mir da was?

mfG
Markus

toter_fisch
27.08.2012, 15:59
mhm, ich habe jetzt mal ein Testaufbau zusammengebastelt und mit dem Messgerät die Spannung gemessen. Da stimmt alles nur habe ich keinen Strom? Auch wenn ich einen Motor anschließe dreht der sich nicht..?

BMS
27.08.2012, 17:55
Mit einem zusätzlichen FET an der Versorgungsspannung dürfte aber auch ein Freilauf realisierbar sein, oder entgeht mir da was?
Die Frage wäre: Was macht der Treiber, wenn die Versorgungsspannung auf undefiniertem Potential liegt(floatet)? Der Treiber kann den Motor ja trotzdem bremsen, wenn z.B. beide "oberen" (oder "unteren") Transistoren der H-Brücke durchgeschaltet werden :-k Oder irre ich mich da?


mhm, ich habe jetzt mal ein Testaufbau zusammengebastelt und mit dem Messgerät die Spannung gemessen. Da stimmt alles nur habe ich keinen Strom? Auch wenn ich einen Motor anschließe dreht der sich nicht..?
Wie meinst du das genau? Hast du das so aufgebaut wie im Schaltplan? Ist das sicher alles richtig verdrahtet? Hast du mal an Pin2 nachgemessen (Referenz)? Und bitte die Eingänge nicht unbeschaltet lassen ;)

Grüße, Bernhard

toter_fisch
27.08.2012, 18:05
Naja, wenn ich Spannung messe liegen da ca 7 Volt an. Wenn ich jetzt den Kurzschlussstrom messe, ist da 0 A. Und wenn ich einen Motor dranmache dreht der sich nicht ?
Ich glaube es liegt daran das ich die Ausgänge nach dem Motor nicht auf Masse gelegt habe? Welchen Widerstand soll ich dafür verwenden (10Volt) ?

BMS
27.08.2012, 18:25
Ich glaube es liegt daran das ich die Ausgänge nach dem Motor nicht auf Masse gelegt habe? Welchen Widerstand soll ich dafür verwenden (10Volt) ?
An die Motorausgänge kommen nicht direkt Widerstände, sondern eine Reihenschaltung aus Kondensator (220nF) und Widerstand (1Ohm) - so wie im Schaltplan im Wiki (Plan ist genau wie im Datenblatt). Was hast du an die Eingänge geschaltet? Schalte doch mal an einen Eingang GND und an den anderen eine Spannung über 1,7Volt. Die Eingänge müssen immer beschaltet sein ;)
Bei Bedarf kann ich das auch noch aufbauen und messen, ich hab noch solche Treiber da...

Grüße, Bernhard

toter_fisch
27.08.2012, 18:37
Bisher hatte ich einen Eingang immer auf Low und einen auf High.
Ich denke so ist das richtig in Bascom oder:



Portd.6 = 1 'Eingang A
Portd.5 = 0 'Eingang B



Ich habe es auch mal versucht mit beiden auf High bzw. Low, da hat es auch nicht funktioniert.

Ich glaube es lag/liegt daran, das ich Pin 2 direkt an GND und nicht über einen Kondensator an Masse gelegt habe. So gab es glaube ich einen Kurzschluss der den Motortreiber zerstört hat. Ich versuche morgen nochmal einen neuen einzubauen und diesmal richtig zu beschalten ;)

gruß toter_fisch

BMS
27.08.2012, 18:39
Pin2 an Masse darf keinen Kurzschluss verursachen. Der Treiber müsste noch in Ordnung sein, da der Pin mit 50kOhm intern geschützt ist - also keine Panik. Zwischen Pin2 und GND einfach einen Kondensator einbauen und fertig ;) Die Kapazität muss auch nicht genau stimmen (empfohlen 220nF)

Klebwax
27.08.2012, 18:45
Wenn PWM=+5V, dann werden beide Ausgangspins auf positive Betriebsspannung angehoben. Der Motor geht dann aus; wobei man hier eher von wird gebremst reden muss.

Das stimmt nicht ganz. Ein Motor ist erstmal eine Induktivität. Wenn da ein Strom fließt, will der weiter fließen. Durch den Kurzschluß des Motors über die Brücke kann er das auch. Da der Motor aber einen endlichen (> 0) Widerstand hat, baut sich der Strom langsam ab. Erst wenn sich der Strom durch die Gegen-EMK umdreht, fängt er an zu bremsen. Wenn man die PWM Frequenz richtig wählt, so daß sich der Strom nicht umkehrt, sollte das gut funktionieren.


Den Motor kannst du damit schon in der Geschwindigkeit regeln, allerdings wird das nicht soo toll sein wie bei den anderen Treibern, die den Motor hochohmig schalten können. Die Verluste beim TLE4202 werden sicher höher sein.
Also der Vorteil des Treibers ist halt, dass er günstig ist und auch einen vergleichsweise hohen Strom schafft, der Nachteil liegt hier eben wirklich daran, dass man keinen "echten" PWM-Betrieb machen kann

Es ist ein echter PWM Betrieb, und mit der richtigen Frequenz der PWM wirkt die Induktivität des Motors wie eine Glättungsdrossel und man erzeugt minimale Störungen.

MfG Klebwax

toter_fisch
27.08.2012, 18:48
Es geht :D
War einfach nur falsch beschalten :/

BMS
27.08.2012, 19:08
Meinen Glückwunsch, toter_fisch! ;)
@Klebwax: Danke für die Erläuterungen, man kann immer etwas dazu lernen ;)
Grüße, Bernhard

markusj
27.08.2012, 20:15
Die Frage wäre: Was macht der Treiber, wenn die Versorgungsspannung auf undefiniertem Potential liegt(floatet)? Der Treiber kann den Motor ja trotzdem bremsen, wenn z.B. beide "oberen" (oder "unteren") Transistoren der H-Brücke durchgeschaltet werden :-k Oder irre ich mich da?

Wenn man den FET auf der High-Side platziert, dürfte durch den induzierten Strom des Motors der IC versorgt werden, wenn der FET abgeschaltet wird. Da das Referenzpotential (GND) für die Steuereingänge weiterhin verbunden ist, sollte der IC nicht nur normal funktionieren, sondern auch wie gehabt auf Steuersignale reagieren. Im Falle der abgeklemmten Versorgungsspannung würde also der induzierte Strom wie zuvor auch im normalen Betrieb fließen, was dann einer Freilauffunktion entsprechen sollte. Man müsste aber wohl sicherheitshalber dafür sorgen, dass die Spannung des Versorgungspins nicht schlagartig den zulässigen Bereich verlässt (Kondensator + Z-Diode)

mfG
Markus

toter_fisch
28.08.2012, 10:03
Kann man eigentlich einen Kondensator zwischen die Ausgänge des Motortreibers klemmen, damit er weicher ausläuft? Oder bräuchte man noch Dioden damit der Strom nicht zurückfließt?

Gruß toter_fisch

toter_fisch
28.08.2012, 10:19
Oder gibt es eine Möglichkeit die PWM Abstände in denen der Port auf Low ist zu verlängern (Auflösung?)
Die Spannung am Ausgang des Motortreibers ändert sich nämlich nur sehr geringfügig...

Bisher konfiguriere ich den Timer so:


Config Timer1 = Pwm , Pwm = 8 , Compare A Pwm = Clear Down , Compare B Pwm = Clear Down , Prescale = 1

021aet04
28.08.2012, 11:02
Ein Kondensator am Ausgang bringt wenig, Dioden noch weniger. Du brauchst nur schauen was passieren würde.

Ein Kondensator zwischen den Ausgängen. Ein Ausgang ist high, der andere low. Der Kondensator wird geladen. Wenn du jetzt beide auf low oder high schaltest schließt du den Kondensator kurz. Wenn du die Richtung änderst, indem du den Ausgang der low war auf high schaltest und der auf high war auf low, lädst du den Kondensator sogar um. Das einzige was passieren wird ist das du einen neuen TLE brauchst.

Wenn du nur in eine Richtung laufen lassen willst wäre es mit einer Diode möglich, ansonsten nicht, da du den Motortreiber umpolst, die Diode aber sperrt und dadurch kann kein Strom fließen.

Das im anderen Post verstehe ich nicht. Welchen anderen Port?

Bei Bascom kann ich dir leider nicht helfen.

MfG Hannes

BMS
28.08.2012, 12:27
Die Spannung am Ausgang des Motortreibers ändert sich nämlich nur sehr geringfügig...
Das lässt sich mit einem Multimeter meist nur schlecht messen. Viele Multimeter zeigen bei PWM-Signalen Mist an. Wenn du einen Motor anschließt, sollte die Regelung der Geschwindigkeit erkennbar sein.
Grüße, Bernhard