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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Solarzelle unterstützend zu Netzstrom



Thor_
21.06.2012, 13:34
Liebe Community

Leider hat das googeln nichts gebracht, jetzt wende ich mich an euch.

Ich habe ein kleines Solarpanel (10 Watt), Einen Bleiakku (11Ah/12V) und einen wechselrichter 12V-230V (150W dauer /300W peak)

Erstmal vorweg: Dieses Equipment habe ich vor 2 Jahren angeschafft, damit wir abseits der Zivilisation fürs Handy laden nicht den Generator anwerfen müssen. Die Anlage/das Equipment muss sich in keinster Weise, weder Energetisch noch Finanziell "lohnen"! Für das angestrebte Projekt gilt das selbe.

Nun möchte ich gerne unter dem Jahr (brauche das Equipment sonst nur 1x pro Jahr) meinen PC "unterstützend" damit betreiben. (saugt 25W idle / 60W max). Es handelt sich hier nicht um ein Notebook, man müsste also zwingendermassen den Umweg über einen Wechselrichter gehen.

Wie stelle ich das aber an, dass (ohne Pufferakku) einfach z.B. immer 1/10 von der SOlarzelle und der Rest aus dem Stromnetz genommen wird? Und zwar möchte ich es am liebsten Parallel, ohne Pufferakku.
Also nciht im Stil von" Akku leer, jetzt wird auf Netz umgeschaltet"

Geht das so wie ich mir das Vorstelle überhaupt? Oder ginge es auf anderem Wege?

Liebe Grüsse

PICture
21.06.2012, 13:59
Hallo!


Es handelt sich hier nicht um ein Notebook, man müsste also zwingendermassen den Umweg über einen Wechselrichter gehen.

Dein geplanntes Projekt ist sehr anspruchsvoll, weil der Weschselrichter muss mit dem Stromnetz (50 Hz ?) exakt synchronisiert werden, damit er paralell arbeiten könnte.

Am einfachsten scheint mir das mit Wechselrichter aus Solaranlagen zu sein. ;)

Thor_
21.06.2012, 14:12
Okay, das leuchtet mir ein das das nicht einfach zu bewerkstelligen ist.
Wie sieht es aus, wenn man sich auf eine einzige spannung innerhalb des Computers beschränken würde.

Also z.B. sagt man man beschränkt sich auf die 12V leitung. Schaltet da die solarzelle dazwischen
Dann würde immerhin die synchronisierung der frequenz der wechselspannung wegfallen.

Liebe grüsse!

PICture
21.06.2012, 14:25
Allgemein könnte man eine Solarzelle per Diode (wegen min. Spannungsabfall: Schottky) einfach paralell schalten, wenn die 12 V permanent existiert. Zwingend höhere Spannung der Solarzelle stellt sich dann automatisch ein.

Thor_
21.06.2012, 14:31
Okay, die diode nehm ich an damit die energie nicht in die solarzelle fliessen und dort verheizt werden kann!?
Wenn du mir jetzt noch erklärst wieso sich die "zwingend höhere spannung". automatisch einstellt bin ich super happy und wieder ein bisschen intelligenter;p
Ach: und wenn du sagst die zwingend höhere spannung:
Die würde sich auch einstellen wenn zwischen solarpanel und verbraucher noch ein schaltregler hängt.?

Liebe grüsse

PICture
21.06.2012, 15:19
Der Strom zwischen innerer Spannung der Solarzelle und an Ausgang als Last angelegter Spannung limitiert ihr Innenwiderstand (siehe dazu ihre Charakteristik: http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle ).

Solange der Innenwiderstand der Solarzelle grösser als der am Ausgang angeschlossener Spannungsquelle ist, beeiflusst sie kaum die Spannung. Wenn die Innere Spannung der Solarzelle mit serieller Diode kleiner als der am Ausgang angeschlossener Spannungsquelle ist, fliesst aus der Solarzelle in die Last kein Strom. Praktisch ist kein unnötig leistungsfressender Regler am Verbraucher bei geringer Leistung der Solarzelle nötig.

5Volt-Junkie
21.06.2012, 21:35
Hi und willkommen im Forum,

also die Idee an sich, ist gar nicht mal so schlecht nur ziemlich komplex. Strom aus dem Netz und Solaranlage gleichzeitig zu verwenden ist ziemlich selten. Entweder man speist ins Netz ein und verdient damit Geld, wodurch der Eigenverbrauch etwas kompensiert wird oder man verbraucht die Energie direkt (Inselsysteme). Von der Lösung beides parallel zu schalten würde ich abraten. Die Spannung des (vermutlich günstigen) WR und des Netzes sehen leider nicht so wie im Lehrbuch aus. Dadurch entstehen Differenzen zwischen deiner WR-Spannung und Netz.

Dazu kommt dann die Sache mit der Nennspannung, die je nach Last schwankt.

Also diesen Tipp mit einer der Spannungsschienen finde ich auch klasse. Du kannst z.B. deine USB-Geräte mit Hilfe deiner Solarzelle versorgen und wenn die Sonne weg ist, kannst du wieder auf interne Quelle umschalten. ;) Oder vielleicht die Lüfter?;)

RoboHolIC
21.06.2012, 23:40
Hallo Thor_ .

Es ist nicht zwingend, über einen DC-AC-Wandler den PC zu speisen. Es gibt auf dem Markt PC-Netzteile für den PC-Einsatz im 12V-Kfz-Bordnetz (oder eben an deinem Insel-Akku). Da würde es dann genügen, die Solarzelle via Diode an den Akku anzuschließen (die Elektrolyse sorgt für die Spannungsbegrenzung der Solarzelle, falls es dazu überhaupt kommen sollte) und parallel dazu aus einem 12V-Netzteil den restlichen erforderlichen Betriebsstrom zuzuschießen. Der Akku ist dann der Knotenpunkt für den Energiefluss. Synchronisation zur Netzspannung ist hinfällig.

Alternativ zu dem Spezial-PC-Netzteil kannst du es auch erstmal mit dem vorhandenen Wechselrichter und dem Standard-PC versuchen. Ich vermute aber, daß der Wechselrichter mehr Verluste machen wird, als die Solarzelle in der prallen Mittagssonne jemals liefern kann, von Dunst oder bewölktem Himmel ganz zu schweigen ...

Thor_
22.06.2012, 07:46
Hi und willkommen im Forum,
Von der Lösung beides parallel zu schalten würde ich abraten. Die Spannung des (vermutlich günstigen) WR und des Netzes sehen leider nicht so wie im Lehrbuch aus. Dadurch entstehen Differenzen zwischen deiner WR-Spannung und Netz.
Dazu kommt dann die Sache mit der Nennspannung, die je nach Last schwankt.


Ich denke inzwischen auch, dass sich das so nicht lohnen kann, bzw. einfach zu komplex ist.

@Roboholic:
Brauche ich dann für das 12V Netzteil nicht einen Laderegler?
Oder kann das 12V Netzteil den 12V Akku nicht beschädigen weil dessen Ladeschlussspannung auf 13.4V liegt?

Also im Prinzip einfach Solarzelle über serielle Diode an Akku, 12V Netzteil auch an Akku und dann das PC-Netzteil an den Akku?

Danke euch allen für die Super Antworten!

PICture
22.06.2012, 11:25
Das wäre am einfachsten ! :)

Ich würde dir ein fertiges Netzgerät mit 13,8 V empfehlen, weil es zum Laden von Bleiakkus mit Festspannungsmethode am besten geeignet ist. Sowas habe ich selber immer am Campingplatz zum Laden meiner Autobatterie benutzt, da ich im Wohnwagen einen 12 V Kühlschrank permanent angeschlossen hatte. Das am Campingplatz ständig an Autobatterie hängendes kurzschlussfestes Ladegerät mit schwarzen Kühlkörper am Hinterwand seines Gehäuses (max. Ausgangsstrom 8 A) ist immer (wegen Kühlung) unterm Auto gelegen.

RoboHolIC
22.06.2012, 18:04
Also im Prinzip einfach Solarzelle über serielle Diode an Akku, 12V Netzteil auch an Akku und dann das PC-Netzteil an den Akku?

So würde ich das machen, nur eben einen Akkulader für 12V-Bleiakkus (geht bis ca. 13,8V) statt des 12V-Netzteils; das hat PICture ja treffend ausgeführt.

Jakob L.
25.06.2012, 23:19
Es gibt etliche fertige ATX-Netzteile für den Einsatz im Auto (also ca. 11-15 Volt Eingangsspannung). Das könnte man an den Bleiakku anschließen und dann über Shottky-Dioden Solarzelle und Netzteil (ca. 14V) parallel anschließen. Wenn genug Solarstrom vorhanden ist, dann steigt die Akkuspannung so weit, dass kein Strom mehr aus dem Netzteil gebraucht wird. Je nach Dimensionierung (Größe von Solarzelle und Akku) und Akkutyp ist eventuell noch ein Überladeschutz nötig.