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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieder mal ein Rasenmäher...



toemchen
10.06.2012, 13:16
Hallo zusammen,

heute möchte ich mal ein Projekt vorstellen, das auch schon wieder fast zwei Jahre im Zustand "Teilesammlung" in der Schublade schlummerte, bis ich es jetzt endlich mal auf einen halbwegs akzeptablen Stand brachte.

Ein Rasenmäher. Bis jetzt ist es nur die Mechanik, und diese noch nicht vollständig. Als Steuerung wird ein Orangutan-Board zum Einsatz kommen. Die Programmierung wird spätestens bei der Reaktion auf Kollisionssensoren an meine Könnens-Grenzen stoßen. Ich bin halt in erster Linie Mechaniker, soweit wie nötig Elektroniker und nur am Rande Programmierer.

Für die Mechanik konnte ich auch auf Erfahrungen eines früheren Modells zurückgreifen: http://tomheike.de/roboter/rasenmaeher/index.htm
Und auch diesmal zeigt sich: Eine Riesensauerei. Alles ist mit grünen Fitzeln paniert, sogar nach Abwaschen derselben bleibt ein grüner Film zurück.

Deshalb ist alles halbwegs wasserfest und in Gehäusen.

Gesamtbreite über die Räder 27cm, Gesamtlänge ohne rotierende Messer 36cm.

Akku 12V 3,4Ah. Der Mähwerksantrieb ist ein relativ kleiner und günstiger Brushless-Motor von Conrad/robbe und ein günstiger BL-Regler von ebendort.

Mechanische Besonderheiten:
Anstelle eines Spornrades stützt er sich vorne auf einen gewölbten Teller, der an der feststehenden Achse des Mähwerks befestigt ist.
Die RB35-Motoren verschwinden fast in den Felgen der großen Reifen, das Lager der Motor-Abtriebswelle ist fast genau in der Reifenmitte (gut für die Lager und die Reibung)
Der mögliche Schlupf des Antriebsriemens schützt den Motor vor Schlägen bei Blockierung.

So, jetzt aber Fotos!

Viele Grüße
Tom.

toemchen
10.06.2012, 13:56
Wird man denn nie vernünftig... Natürlich mußte ich ne Stunde im Keller frickeln, damit der Rasenmäher trotz fehlender Steuerung über den Rasen kriechen kann.

Das Ergebnis seht Ihr hier: http://www.youtube.com/watch?v=g9S8MZfgrP8&feature=youtu.be

Viele Grüße
Tom.

PS. Ergebnisse: Unbedingt muß ein Schutzblech her, das die Reifen und Felgen vor den herumgeschleuderten Grasfitzeln schützt. Die Felgen setzen sich innen zu, das Zeug wird innen zwischen RB35 und Felgeninnenraum gequetscht, bremst und blockiert.
Daß auf dem weichen Gras andere Verhältnisse herrschen als auf glattem Boden, hätte ich auch vorhersehen können. Ich hatte es extra so hingetüftelt, daß möglichst viel Gewicht auf den Rädern liegt und der Stützteller mit geringstem Andruck leicht gleitet. Der Auflagepunkt der nach vorne treibenden Räder ist aber im Rasen weiter vorne, die Fuhre kippt nach hinten um und streckt das Mähwerk in die Höhe, solange die Motoren laufen. Abhilfe momentan: Ein albernes Gegengewicht, später: Eine Gesamthaube, die wieder mehr Gewicht nach vorne bringt.

Thomas E.
10.06.2012, 14:50
Hallo!


Ich finde deinen Roboter echt genial. Der quasi einfache Teller mit einem darüberliegenden Schneidrad und dazu eine einfache Gehäusekonstruktion fasziniert mich. Immer wieder sieht man komplexe Konzepte, die an ihrer eigenen Komplexität scheitern, aber du hast einfach einen Rasen-Robby konstruiert der nicht überladen wirkt und anscheinend das Gras schön schneidet (wie im Video zu sehen).

Echt cool! :)

Kampi
10.06.2012, 15:33
Hey,

cooles Gerät :)
Sieht schön einfach aus. Was wiegt er in etwa? Der sieht auf den Fotos recht leicht aus.
Ist das Gehäuse ein Gehäuse für ne SPS? Auf dem Berufskolleg hatten wir glaube ich die selben Gehäuse und da steckte ne S7 drin.

toemchen
12.06.2012, 13:22
Danke für das Lob!

Momentan wiegt er 2,8kg, wobei alleine 1,4kg auf den Akku entfallen. Der müßte wahrscheinlich längst nicht so groß sein.
Das Gehäuse ist eine Installationsbox von Conrad, aber da sind so viele Varianten im Katalog, da müßte ich nochmal nachschauen.

HannoHupmann
13.06.2012, 08:20
Was tut man(n) nicht alles um nicht selber arbeiten zu müssen. Roboter sind doch nur was für faule Leute ;-). Schön wieder von dir zu lesen toemchen und deine Bemühungen mit dem Rasenmäher werde ich an nen Kollegen weiter leiten, der sich auch so ein Ding bauen wollte. Natürlich auch nur deswegen, weil er zu faul ist selber zu mähen.

Wegen der "Panier-Probleme" könntest du vielleicht die Grassschnippsel gezielt zur Seite abführen, so dass sie nicht unkontrolliert herum fliegen. Du hast doch sonst auch immer so schön gebogene Gehäuse bei deinen Robotern verbaut.

Kampi
13.06.2012, 08:42
Danke für das Lob!

Momentan wiegt er 2,8kg, wobei alleine 1,4kg auf den Akku entfallen. Der müßte wahrscheinlich längst nicht so groß sein.
Das Gehäuse ist eine Installationsbox von Conrad, aber da sind so viele Varianten im Katalog, da müßte ich nochmal nachschauen.

Die Frage ist halt, ob du den Akku nicht durch einen leichteren Modelbauakku ersetzen könntest. Das spart Gewicht und damit sollte eigentlich auch die Laufzeit erhöht werden :D

toemchen
13.06.2012, 12:22
Hallo zusammen!

@Kampi: Der Stromverbrauch der zwei Rad-Motoren ist sicher unerheblich. Der Robbi muß ja schon einigermaßen langsam über den Rasen kriechen, damit das Mähwerk nicht überlastet wird. Eigentlich hätte ich RB35 mit höherer Übersetzung nehmen können. Aber andererseits kann man später vielleicht die Drehzahl des Mähwerks überwachen und den "Vorschub" je nach Belastung regeln. Dann kann er bereits gemähte Stellen schneller überfahren. Nochmal zurück zum Akku: Kleinerer Akku / weniger Gewicht wird also den Stromverbrauch durch Fahren kaum verringern. Größerer Akku bedeutet einfach längere Mähwerk-Laufzeit. Ob ich diese Laufzeit auf meinem 70qm-Rasen-Handtuch überhaupt brauche, ist allerdings fraglich.

Fraglich ist sowieso, ob der Robbi irgendeine Erleichterung bringt. (@HannoHupmann)
Das Mähen mit dem normalen Elektromäher hat mich oder meine Frau noch nie besonders genervt. Und der Rasen ist danach auch noch "gestaubsaugt" und die grünen Fitzelchen alle in der Biotonne.
Nein es war eher Interesse und die Tatsache, daß ich schon mit dem Projekt angefangen hatte - und nicht einfach aufgeben und die gesammelten Einzelteile wieder verkaufen/wegwerfen wollte.

@Hanno:
Ich bin übrigens durchaus geneigt, diesen Robbi nach einer gewissen Erprobungs-/Verbesserungsphase zu verkaufen.
Und nachdem ich lobende Worte über den einfachen Aufbau bekam, bin ich auch ein bißchen am Überlegen, ob ich dieses Fahrgestell mit dem Mähwerk nicht irgendwie als Bausatz gestalten und vertreiben sollte.

Grasfitzel abführen: Ja, so in etwa habe ich es vor. Aber eher nur von den kritischen Teilen fernhalten. Richtige Kanäle würden einfach verstopfen und zubacken. Dazu brächte es den Luftstrom, den ein 1000W-Mähwerk eines normalen Rasenmähers erzeugt - und selbst diesen muß man ab und zu reinigen.
Was "gewölbtes" wird es allerdings schon geben: Eine Haube, die über Roboter und die Mähscheibe samt Messer drüberreicht. Soll als Berührschutz, Schutz vor Regen und Sonneneinstrahlung und als Rundum-Kollisionstaster dienen.

Pellet
17.06.2012, 18:17
Echt cooles Gerät-könnt ich selbst auch nicht besser machen *daumen-hoch*

meddie
17.06.2012, 22:36
Ich find es auch cool. Allerdings ein offenes Mähwerk = sehr gefährlich. Und was passiert wenn der Robi am Randstein dran fährt, dann gibt es erste Ausfälle.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weiter geht.
Hast Du Dir schon gedanken über automatisches einparken zum Laden gemacht?

Thomas E.
18.06.2012, 08:48
Allerdings ein offenes Mähwerk = sehr gefährlich. Und was passiert wenn der Robi am Randstein dran fährt, dann gibt es erste Ausfälle.
Weiter oben hat toemchen bereits seine Ideen dazu geäussert:


Was "gewölbtes" wird es allerdings schon geben: Eine Haube, die über Roboter und die Mähscheibe samt Messer drüberreicht. Soll als Berührschutz, Schutz vor Regen und Sonneneinstrahlung und als Rundum-Kollisionstaster dienen.

:)

meddie
18.06.2012, 09:12
So jetzt mal nach dem Schalfen, kommt mir noch was. Die Scheibe ist zwar einerseits praktisch als Radalternative. Aber eine Höheneinstellung wird wohl schwierig. Daher immer nur die gleiche Schnitthöhe.

Vitis
18.06.2012, 15:43
Den Klee bekommst Du recht gut mit U-46 / Banvel in den Griff ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Wuchsstoff

toemchen
18.06.2012, 21:41
Den Klee bekommst Du recht gut mit U-46 / Banvel in den Griff ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Wuchsstoff

Öööök Öööök Öööök Off Topic! Darüber will ich gar nichts hören! Hauptsache grün. Halb Klee, halb Moos je nach Schatten.:p

Kurz noch was on topic: In der Baulänge der feststehenden Achse wäre noch konstruktiv Luft, um den Teller über ein Gewinde rauf- und runter zu stellen. Natürlich am besten so, daß der Teller dabei nicht locker im Gewinde ist und sich durch zufällige Drehungen verstellt... Mir persönlich ists aber wurst, bei mir bleibt er fest.

Eine weitere Zukunftsmusik wäre die Integration einer Empfängerspule für die Begrenzungs-Drahtschleife in diesen Teller. Cool wäre dazu einen 6,3mm Klinkenstecker in die Achse zu integrieren und den Teller einfach unten aufzustecken. Dann wirds mit der Höhenverstellung aber zu schwierig...

Um eine Ladestation mache ich mir vorerst keine Gedanken.

Viele Grüße
Tom.

meddie
18.06.2012, 22:51
Klee mag kein Kalk das hilft auch gut. Aber wenn mal der Rasen schön dicht ist dann kommen deutlich weniger Unkrautsorten durch.

klaro1971
19.06.2012, 07:55
-von den kritischen Teilen fernhalten. Richtige Kanäle würden einfach verstopfen und zubacken. Dazu brächte es den Luftstrom-
ich habe bei mir im Rasenmähergehäuse ein 12V Lüfter eingebaut.Das erzeugt ein leichten Überdruck und so halten sich die Grasschnipsel im inneren in recht überschaubaren grenzen.22618

Sebas
19.06.2012, 15:02
Warum nimmst du für die Scheiben befestigung nicht ein Rohr?
Da kannst du das Kabel für den Begrenzungsempfänger durchlegen und oben in den Bot packst du ne Art Schraubstock schon hast du stufenlose Höhenverstellung du kannst aber auch einfach löcher durch die Stange bohren und dann die Höhe mit nem Stift den du durschiebst festlegen.

mfg Sebastian

toemchen
19.06.2012, 17:22
@sebas:
Die Scheibe ist ja unten gewölbt und soll später sogar noch oben eine flache Deckscheibe bekommen, am besten miteinander wasserdicht verklebt. In dem Raum zwischen den Scheiben könnte ich prima eine 6,3mm-Klinkenbuchse einbauen, an der die Spule angeschlossen ist. Also innen Technik, außen schön glatt.
Den Stift eines Klinkensteckers kann ich ganz wunderbar unten in die sowieso schon hohle Achse einbauen und natürlich, wie Du sagst, das Kabel nach oben rausführen. Das kabel muß also nicht von anderswo an die Scheibe herangeführt werden, was prinzipiell denkbar, aber unelegant ist.
Dann die Höhenverstellung zusätzlich zu bauen scheint mir ein Klapperatismus zu sein. Ich finde die Höheneinstellung auch nicht wichtig.

@klaro1971:
Du hast glaube ich versucht ein Bild anzuhängen, aber der Link funktioniert nicht. Hab schon Deine Beiträge überflogen, ob es Deinen Rasenmäher irgendwo zu sehen gibt - aber nichts gefunden. Neugierde! Bilder sehen will!

toemchen
08.07.2012, 21:12
Endlich wieder Zeit gefunden um etwas am Rasenmäher zu schrauben.

An den Rädern gibt es jetzt Schutzbleche (aber ganz und gar nicht rundlich gewölbt, sondern aus schnöden PVC-Winkeln angefertigt.) Aber sie scheinen ihren Dienst zu tun, die Felgen werden nicht mehr mit Rasenschnitt "gefüllt".

Die draufgepappte Crimpzange ist einem etwas professionelleren Bleistück gewichen.

Ein Controlör ist jetzt auch an Bord. Zunächst hatte ich noch schnell eine Fehlinvestition getätigt: BabyOrangutan. Angelockt von der winzigen Größe und den integrierten Motortreibern. Aber der Heckmeck mit ISP-Programmer, C-Entwicklungsumgebung, oder Bascom über gewisse Umwege, das war mir alles zuviel, bevor ich überhaupt angefangen hatte. Also C-Control Pro: Das kenn ich, das kann ich. Und einen L293 sowie einen Mosfet auf das Projectboard löten, das war eine vergleichsweise kleine Aufgabe.

Momentan läuft: Nach Programmstart wird erst der RC-Impuls für den BL-Fahrtregler gestartet, dann der Fahrtregler mit dem Mosfet mit der Akkuspannung versorgt, der Mäh-Motor mit dem RC-Impuls hochgefahren und dann fährt er geradeaus, bis der Kollisionstaster anspricht. Bißchen drehen, weiterfahren.

Der Kollisionstaster ist momentan nur als handbetätigter Taster herausgeführt.

Jetzt muß noch eine Haube her, die den Taster betätigt, und dann ist er erstmal fertig.

toemchen
09.11.2012, 12:42
So, nach langer Zeit und schon deutlich außerhalb der Rasenmäher-Saison noch ein paar Updates...

Zum einen ist schon seit geraumer Zeit die Haube fertig.
Ich habe einfach aus 50mm dicken Styropor-Platten mit einer Dekupiersäge Formen ausgeschnitten, diese mit 2k-Kleber zu einem Formteil mit den entsprechenden Innenräumen aufgeschichtet und von außen mit 40er Schleifpapier glattgeschliffen. So bringt man den gewünschten Körper schon mit ein paar mm Ungenauigkeit hin. Dann mit wasserlöslicher Grundierung gestrichen, damit man die Unebenheiten besser sieht, und dann mit wasserlöslicher Spachtelmasse und schleifen ein bißchen nachgeholfen. Dann gings weiter mit ein paar Lagen dünnem Glasfasergewebe und Epoxidharz. Danach kann man mit Sprüh-Grundierung oder Spritzspachtel und Nitro-Spachtelmasse weiterarbeiten. Nach ca. 5 Durchgängen hatte ich dann die Schnauze voll und hab den weißen Decklack aufgesprüht. Von weitem siehts gut aus, von der Nähe sieht man immer noch Dellen. Mein Respekt gilt den Autolackierern und -restaurierern, die so glatte Flächen hinbekommen...

Zu dieser Verbesserungsrunde gehört auch noch der Not-Aus-Taster, damit man auch bei aufgesetzter Haube an- und abschalten kann. Im Ernstfall könnte man sogar hinten dagegentreten, um abzuschalten.

Hier ein paar Fotos:

toemchen
09.11.2012, 12:49
So, nun zu den Kollisionstastern...

Auf den Ausleger vorne kam ein Teller mit drei Tastern und federnden Moosgummistücken (Fensterdichtgummi). In der Haube befindet sich an dieser Stelle ein Ring, der außen über diesen Teller drübergreift. Die Haube liegt also nur lose auf und kann leicht hin- und hergeschoben werden, z.B. wenn der Roboter an ein Hindernis fährt. Bei Verschieben spricht mindestens einer der Taster an. Es hat ein bißchen Tüfteln gebraucht, bis dieses Rutschen leicht genug war, daß die Roboterbewegung es wirklich auslösen kann - gleichzeitig aber die Federkraft der Gummistückchen hoch genug ist, um den Taster wieder freizugeben. So ganz super auskonstruiert ist das Ganze also nicht, aber es funktioniert.

Die Taster sind wasserdicht und mit ca. 2,40 Euro noch erträglich. Gibts beim großen C.

Hinten liegt die Haube nur an zwei Stellen mit Kunststoffwinkeln so auf einem am Chassis montierten Alu-Träger, daß sie vor und zurück kann, aber seitlich fast kein Spiel hat.

toemchen
09.11.2012, 13:15
In dieser Ausbaustufe gab es wieder einen Probelauf, mit recht hohem Gras. Dabei traten folgende Probleme auf:

1. Der Antrieb mit einem einfachen Rundriemen und einem Motorritzel mit einer Rille, die mittels eines Gewindebohrers im Rillengrund geriffelt wurde, rutscht durch. Besonders bei Feuchtigkeit und höherer Belastung. Der Motor dreht fast unvermindert hoch, aber der drehende Mähbalken bleibt stehen.

2. Der gewölbte Stützteller ist zu groß. Er "schwimmt" auf dem gemähten Stoppeln auf, die Schnittebene geht höher, folglich drückt es ihn beim Weiterfahren noch höher usw. usw.

Für den Antrieb mußte jetzt ein Zahnriemen her. Der war schnell besorgt, und ein Motorritzel auch. Die Befestigung an der Motorachse (3mm) war umständlich, weil es schon mit 4mm gebohrt war. Als Buchse einkleben, in der Drehmaschine neu bohren. Fixierung mit Madenschraube.

Aber jetzt kommts: Für die Riemenscheibe am Mähwerk habe ich mir ein lasergesintertes Kunststoffteil von shapeways gegönnt, das gleichzeitig die Nabe des Mähwerks bildet. Auf einem Foto sieht man das alte Alu-Teil mit der Rundrille und das neue Kunststoffteil nebeneinander. Tolles Zeug, das shapeways... Die Sitze für die Kugellager habe ich ein bißchen kleiner machen lassen und selbst ausgedreht. Da sieh man dann auch, daß es durchaus solides Material ist, auch wenn man durch die körnige Außenhaut eher was poröses vermuten wurde. Fazit nach einem Probelauf: Voller Erfolg. Der Riemen sitzt locker (wenig Lagerbelastung), kann aber trotzdem nicht durchrutschen. Trifft das Mähwerk auf ein Hindernis, haut's dem Motor sofort die Drehzahl zusammen, meist bleibt er dann leider gleich ganz stehen und kommt nicht mehr hoch. Bei längerer Blockade schaltet der Brushless-Regler dann ab. Später bräuchte man dann also eine Drehzahlüberwachung, die kurzes Zurückstoßen des Roboters und dann ein neues Hochfahren des Motors auslöst.

Dann wurde noch ein neuer, viel kleinerer Stützteller angefertigt. Außerdem habe ich die Schnitthöhe um 5mm reduziert.

Die Probefahrt gestern hat gezeigt, daß dies zuviel des guten war. Aber das läßt sich jetzt leicht durch Zwischenlegen einer Distanzhülse regulieren.

toemchen
17.05.2013, 16:06
Hallo zusammen, ich mal wieder.

Jetzt ist definitiv wieder Rasenmäher-Saison! Man sieht es an den vielen Threads, die wieder hochkochen.

Nachdem es letztes Jahr im November nirgends mehr schnittwürdigen Rasen gab, mußte ich bis diesen Frühsommer warten. Jetzt gibts ein neues Video, sehr holprig entstanden, aber einen gewissen Eindruck bekommt man.

http://www.youtube.com/watch?v=2uVtydpkkLA&feature=youtu.be

Die Steuerung ist komplett rausgeflogen - ich will auch gar nicht an der Steuerung weitermachen. Stattdessen wurde eine rudimentäre Fernsteuerung eingebaut. Man darf es eigentlich gar nicht erzählen: Modellbau-Servos betätigen Microschalter, welche die Antriebsmotoren steuern. Das ist echt peinlich! Das darf man auch nur in meinem Alter machen, wenn man Anfang der 80er Jahre schon live dabei war, als das Stand der Technik war. Solche Schalter gab es damals von Graupner zu kaufen.

Die Schnitthöhe war schon im letzten Herbst auf einer extrem unebenen Wiese zu niedrig, aber sogar hier auf dem heimischen Reihenhäusle-Rasen ist es noch zu heftig. Es gab schon einige Stellen, an denen regelrecht rasiert wurde und das Mähwerk auch steckenblieb. Aber gut, das ist ja wie im vorherigen Beitrag schon geschrieben, leicht durch Zwischenlegen von Distanzstücken zu ändern.

Was mir gut gefällt: Sogar der hohe Rasen wird trotz der über das Mähwerk überstehenden Schutzhaube ordentlich geschnitten. Ich hatte Bedenken, daß die Kante der Schutzhaube die langen Halme wegbiegt, bevor die darunter rotierenden Messer richtig drankommen. Es ist ja nicht wie bei einem richtigen Rasenmäher so, daß die Halme durch den Luftstrom hochgesaugt werden.

Was mir wie schon zu Anfang des Threads beschrieben nicht gefällt, ist die Sauerei. Der Roboter macht sich selbst dreckig, klar. Aber noch blöder ist der Rasenschnitt, der dann überall rumliegt. Zuletzt bin ich doch mit dem normalen Elektromäher drübergegangen, sozusagen um auf dem Rasen "staubzusaugen".

Deshalb: ICH VERKAUFE DIESES CHASSIS!

Stelle jetzt gleich unter "Biete" einen Thread ein. Wenn ich mich da mit jemand einigen kann, toll. Wenn da nix geht, kommt's halt auf ebay.

ichbinsisyphos
18.05.2013, 07:39
Das ist ziemlich genial und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die meisten anderen Rasenmäherroboter hier sind zwar oft sehr intelligent was die Steuerung angeht, knicken aber nur die Halme ein bisschen, bis nach dem x-ten automatischen Durchlauf geschlagen geben. Bei dir ist es umgekehrt. ;)

Ist die Steuerung etwas, das dich persönlich nicht so interessiert, oder kommt das später noch?

toemchen
18.05.2013, 11:16
Für die Steuerung habe ich a) keine Zeit und b) wesentlich weniger Kompetenz als für die Mechanik. Deshalb kommt das Ding ja unter den Hammer.

toemchen
26.05.2013, 21:33
So, nachdem hier im Forum über "Biete/Suche/Tausche" nicht zustandekam, ist er jetzt auf ebay:

http://www.ebay.de/itm/370822944053?ssPageName=STRK:MESELX:IT&_trksid=p3984.m1558.l2649

Viele Grüße
Tom.

ozett
01.06.2013, 08:37
Schade, die Aufgabe des Chassis.
Nach einigem Stöbern und Vergleichen von Rasenmährobotern scheint mit der Aufbau bislang am genialsten.
Eine Kombination mit Details der kommerziellen Mähern wäre vielleicht eine super-Verbesserung gewesen. Also ein Lenk-Vorderrad, den Mähteller unter die Mitte, und ein paar Stossensoren.

(http://www.ulrichc.de/project/cu-mower/)
http://www.mowbot.nl/Mowing/New_UDO_5/Pictures_UDO_5/pictures_udo_5.html

Schade...

toemchen
01.06.2013, 10:31
Nun, die Stoss-Sensoren sind bereits mit der weiße Haube erledigt. Wie weiter oben beschrieben, verschiebt sich diese beim Anstoßen ganz leicht und betätigt je nach Stoßstelle einen von drei Tastern.

Zur Lenkung braucht es kein extra Rad, da machen ja die einzeln angetriebenen Hinterräder.

Außerdem war mir wichtig, daß bei Geradeausfahrt das Mähwerk in ganzer Breite auf "jungfräulichen" Rasen trifft, und nicht in der Mitte eine Spur vom Vorderrad niedergewalzt wird und vom Mähwerk nicht erreicht wird. Das geht eben mit einem Auflageteller oder Rad, das sich in der Mitte unter dem Mähwerk befindet. Andere gruppieren drei kleinere Mähteller in einem Bogen um das Vorderrad herum, das geht auch. Ich wollte aber nur ein Mähwerk.

ozett
01.06.2013, 17:04
Das ist ja noch besser, oder besser: doppelt schade. Also kein drittes Rad als vorder- oder hinterrad, sondern der Teller auf den Fotos mit dem Scheidwerk liegt auf dem gras auf? und wie wird die schnitthöhe geregelt? durch die höhe/gewicht des tellers?
(es würde ja nicht stören, wenn das rad hinten wäre. dann würde er nicht nach hinten kippen und vorne würde das rad nicht das gras drücken) Lauter gute ideen stecken doch schon in dem chassis. man müsste wohl noch nicht mal die antriebsräder hier kopieren:
http://www.robotshop.se/micro/wwwrc/indext.htm
oder was von hier einbauen: http://www.robi2mow.at/das-projekt/projektstatus ??

die software zur steuerung ist hier vorgedacht: http://www.heise.de/ct/artikel/Wo-bin-ich-290526.html oder hier http://www.heise.de/ct/artikel/Ausgang-gesucht-290460.html

schade, schade...

toemchen
01.06.2013, 18:34
Wow, das sind ja tolle Links! Du schaffst es aber trotzdem nicht, mich wieder in das Thema reinzuziehen :D Nö, nö, morgen abend ist es vorbei. Aber vielleicht berichtet der Käufer hier in einem neuen Thread ja weiter?

Die Antriebsräder aus dem ersten Link finde ich nicht schlecht. Gummi und Hohlkammer muß nämlich bei der langsamen Fortbewegung auf Rasen gar nicht sein. Noch etwas mehr Grip durch solche Zähne wär aber nicht schlecht. Und ganz schmale Räder walzen weniger Rasen platt. Beim nächsten Mal: Solche Scheibenräder.

Schnitthöhe wird durch Beilegen von Scheiben bei der Montage des Tellers geregelt. Theoretisch könnte man durch die Achse des Mähwerks aber auch einen Stößel hindurchführen, der den Teller auf-und abbewegt. Eigentlich möglicherweise sogar mit einem Servo betätigt...

Rad hinten: Eher nein. Es ist schon gut, wenn sich der Abstand zum Boden genau in der Mitte des Mähwerks einstellt. Beim Rad hinten wäre da eine Wipp-/Hebelwirkung, wenn die Antriebsräder in einer Kuhle sind, das hintere Rad aber auf einem Buckel, würde es vorne das Mähwerk in den Boden drücken. In der Mitte unter der Mähscheibe darf das Stützrad / der Teller ruhig das Gras drücken, da ist es ja immer schon geschnitten.

Gruß
Tom.